Gestern war für Patrick Mayer (23) seit Langem wieder einmal ein guter Tag. Zweimal hat der Fußballprofi des FC Augsburg trainiert. Es hat ihm Spaß gemacht. Das war in letzter Zeit nicht oft der Fall.
Vormittags trainierten alle Spieler, nachmittags setzte Trainer Jos Luhukay eine Einheit für die Spieler an, die zuletzt wenig gespielt hatten. Und Mayer hat zuletzt gar nicht gespielt.
Bisher stand der Wechsel des Torschützenkönigs des Drittligisten 1. FC Heidenheim zum Bundesliga-Aufsteiger unter keinem guten Stern. Als er im Sommer kommt, laboriert er an einer schmerzhaften Schambein-Entzündung. „Da kann dir keiner sagen, wie lange es dauert, bis du wieder fit bist“, sagt Mayer.
Er muss sich schonen. Dabei wollte der gebürtige Allgäuer doch angreifen, sich in der Vorbereitung empfehlen für seinen ersten Bundesliga-Einsatz. Daraus wird nichts. Für ihn stehen Reha-Einheiten und Joggen auf dem Programm. Viereinhalb Monate ist er außer Gefecht.
Anfang August schien sich alles zum Guten zu wenden
Anfang August scheint sich alles zum Guten zu wenden. Mayer spielt im Test gegen Greuther Fürth (2:0), erzielt einige Tage später beim 4:4 des FCA II gegen den FC Gundelfingen zwei Tore. Doch Mayer merkt, dass etwas nicht stimmt. „Ich habe trainiert, bin körperlich aber nicht vorangekommen.“
Er fühlt sich schlapp und müde. An manchen Tagen steht er am Morgen auf und will sich gleich wieder hinlegen. „Das war eine ganz schwierige Situation für mich“, sagt er. Er vertraut sich dem Trainer an. „Er hat sehr verständnisvoll reagiert.“ Ans Aufgeben denkt Mayer nie, aber er steht vor einem Rätsel.
Vergangene Woche finden dann die Ärzte nach einer Blutuntersuchung die Ursache seiner Erkrankung: er hat eine Schilddrüsen-Unterfunktion. Dabei läuft der Stoffwechsel des Körpers langsamer ab als normal. Die Folgen sind geringere körperliche Leistungsfähigkeit.
Die Krankheit ist aber gut behandelbar. Seit einer Woche nimmt Mayer die fehlenden Hormone mit Tabletten ein. Er spürt schon eine Verbesserung. So wie gestern.