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FCA: Baiers Kunstschuss

FCA

Baiers Kunstschuss

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    Daniel Baier (Mitte) feiert zusammen mit seinen Mannschaftskollegen seinen 1:1-Ausgleichstreffer.
    Daniel Baier (Mitte) feiert zusammen mit seinen Mannschaftskollegen seinen 1:1-Ausgleichstreffer. Foto: Ulrich Wagner

    Dass der Ball in der 77. Minute genau vor die Füße von Daniel Baier fällt, hat vor allem mit Glück zu tun. Paul Verhaegh hatte geflankt, Ja-Cheol Koo dann Gojko Kacar angeköpft, von dem das Spielgerät zu Baier umgelenkt wurde, ohne dass die Schalker eingreifen konnten. Baier traf den Ball dann lehrbuchmäßig, vom ersten Zentimeter seiner Flugbahn war zu sehen, dass er zum 1:1 für den FC Augsburg einschlagen würde.

    Es war ein Kunstschuss von Daniel Baier, 32. Der gab hinterher zu, dass er gar nicht hingesehen hatte. „Ich habe mir nur gedacht, Augen zu und durch. Dass der Ball sich so vom Torhüter wegdreht, da hat alles gepasst.“ Danach freute er sich an der Eckfahne. Dass dies nicht gerade überschäumend gewesen sei, wurde er danach in der Mixed-Zone angesprochen. Nun, groß Übung darin hat Baier nicht, es war gerade mal sein fünfter Treffer in seinem 197. Bundesliga-Spiel, aber vielleicht war er auch einfach schon zu müde. Denn vorausgegangen war eine Energieleistung der Augsburger Spieler, die nach dem Rückstand noch einmal das Spiel in eine andere Richtung drehen konnten.

    Baier selbst fand, dass er für seine Verhältnisse „richtig ausgeflippt“ sei. Im Ernst ging er aber auf den personellen Engpass ein. Baier sagte: „Wir hatten so viele Ausfälle gehabt und sind auf dem Zahnfleisch gegangen. Die Mannschaft hat sich ja von selbst aufgestellt. Die Jungs haben nach dem 0:1 viel Aufwand betrieben. Es macht mich stolz, in so einer Mannschaft zu spielen.“

    Kaum einer in der ausverkauften WWK-Arena hatte wohl gedacht, dass die Rumpfmannschaft noch einmal so zurückkommen würde. Zumal die Gastgeber in der ersten Hälfte nicht einmal gefährlich vor dem Tor von Schalkes Torhüter Ralf Fährmann auftauchten.

    Das hat zum einen mit der Spielphilosophie von Trainer Dirk Schuster zu tun. Gerade gegen offensiv so starke Mannschaften wie Schalke 04 legt er zuerst Wert auf eine stabile Defensive, um dem Gegner nicht ins offene Messer zu laufen. Das ist nicht immer schön anzusehen, besonders wenn dann noch eigene Fehler dazukommen. Zum anderen aber auch mit der Verletzungsmisere. Fünf Stammspieler kann ein Bundesligist wie der FCA nicht einfach gleichwertig ersetzen. Da leidet die Qualität des eigenen Spiels. Baier erklärt: „Die erste Halbzeit war nicht das Gelbe vom Ei. Wir haben oft den ersten Ball nicht richtig gespielt. Und wenn du ihn wieder verlierst, ist es ein Jo-Jo-Effekt. Dann bekommst du dein Spiel nicht richtig aufgezogen.“ Da müsse man dann auch mal einen Ball zum Torhüter zurückspielen. Baier bittet um Verständnis: „Das versteht nicht jeder Zuschauer, da dürfen wir uns nicht anstecken lassen.“

    Die Ruhe behielt auch Halil Altintop. Der 33-Jährige hatte großen Anteil daran, dass der FCA noch einmal zurückkam. Er war auch ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig die erfahrenen Spieler wie er oder Christoph Janker, 31, gerade in dieser Phase sind. Sie sind da, wenn man sie braucht, reagieren auf veränderte Situationen nicht hektisch, sondern überlegt. Altintop: „Wir haben einen Tick offensiver agiert, hatten ein bisschen mehr Mut nach vorne und wurden dafür belohnt.“

    Dies wurden auch die Fans. Sie unterstützten ihre Mannschaft auch, als es nicht so lief und wurden dafür mit einem Traumtor entschädigt.

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