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FCA: Alles im Griff

FCA

Alles im Griff

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    Es war ein Zerren und Ziehen beim Spiel Hertha gegen den FCA. In dieser Szene legt Daniel Baier (rechts) an Berlins Offensivspieler Hany Mukhtar Hand an.
    Es war ein Zerren und Ziehen beim Spiel Hertha gegen den FCA. In dieser Szene legt Daniel Baier (rechts) an Berlins Offensivspieler Hany Mukhtar Hand an. Foto: nordphoto

    Am späten Samstagnachmittag hatten die Fußball-Profis des FC Augsburg in der Mixed-Zone des Berliner Olympiastadions nicht viel Zeit für ausgiebige Statements. Flugzeuge warten nicht und die Augsburger wollten den Rückflug auf keinen Fall verpassen. Schließlich gibt sich schon am Mittwoch im DFB-Pokal-Achtelfinale der FC Bayern die Ehre in der SGL-Arena. Die FCA-Spieler waren freundlich, aber man merkte – viel Lust, das von außen trist wirkende 0:0 gegen die Hertha BSC groß zu analysieren, hatte keiner.

    Halil Altintop fasste dann auch die Nullnummer kurz und bündig zusammen: „Ausnahmsweise haben wir kein gutes Auswärtsspiel gemacht. Die Spiele zuvor hatten wir besser gespielt und nichts mitgenommen. Diesmal war es anders. Daher müssen wir mit diesem Punkt zufrieden sein, schnell einen Haken hinter das Spiel machen und uns auf das nächste Spiel vorbereiten und das ist ja schon am Mittwoch.“

    Luhukay und Weinzierl ähneln sich in ihrer Spielphilosophie

    Dann wird es ein ganz anderes Spiel als an diesem 14. Bundesligaspieltag. Das war ein zähes Ringen zweier Teams, die sich fast auf dem gleichen Niveau bewegen und auch eine ähnliche Spielanlage haben.

    Das hatte mit einem Mann zu tun: Jos Luhukay. Der niederländische Trainer prägte drei Jahre das sportliche Gesicht des FCA, ehe er 2012 zusammen mit seinem Trainerteam, und den Spielern Hajime Hosogai, Marcel Ndjeng und Sebastian Langkamp nach Berlin weiterzog. Auch seine Spielphilosophie vom Kollektiv als Star nahm er mit. Sie ist in Augsburg aber immer noch spürbar. Sein Nachfolger, Markus Weinzierl, hat seinen eigenen Stil, aber eine ähnliche Sichtweise. So entstand eine Schachpartie auf Rasen, die am Ende in einem Patt erstarrte.

    „Das war heute kein gutes Spiel von beiden Seiten. Beide hatten Respekt vor dem anderen und Angst, ein Tor zu kassieren. Wir waren defensiv sehr gut gestanden, haben es aber nicht geschafft, uns vorne zwingende Torchancen herauszuspielen oder die Bälle zu halten“, zeigte sich Mittelfeldakteur Daniel Baier selbstkritisch.

    Dennoch gelang es, einen Teilerfolg mit nach Hause zu nehmen. „Wir sind hergefahren, um zu gewinnen, aber das Spiel hat nicht mehr hergegeben. Deshalb sind wir mit dem Punkt zufrieden“, sagte Baier. Im November 2012 hätte der angeschlagene FCA dieses Spiel wohl noch verloren. Das ist lange her, der FCA ist reifer geworden.

    Darauf baut Baier auch am Mittwoch im Duell David gegen Goliath. Die Rolle des kleinen Statisten, der die großen Bayern nur staunend ins Viertelfinale durchwinkt, will Baier nicht spielen. „Wir haben letztes Jahr gezeigt, was möglich ist. Wir haben ein überragendes Pokalspiel gespielt.“ Damals unterlag der FCA Bayern im Achtelfinale knapp mit 0:2. Diesmal will Baier mehr: „Wir sind ein Jahr erfahrener geworden, haben dazu gelernt und das können wir am Mittwoch zeigen.“

    Das Pokalaus, so paradox es klingt, war die Wende in der vergangenen Saison. Der FCA hatte wieder Mut gefasst und danach ging es auch in der Liga bergauf. Am Ende stand der sensationelle Klassenerhalt. Seitdem ist sich Baier sicher, dass im Fußball alles möglich ist. „Wenn ich daran nicht glauben würde, bräuchte ich am Mittwoch gar nicht kommen, könnte ich meine Kräfte sparen und dann gleich nach Hamburg zum nächsten Auswärtsspiel fliegen. Ich will aber unbedingt zurück nach Berlin zum Pokalfinale. Darum müssen wir die nächste Hürde überspringen, auch wenn es die Bayern sind.“

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