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FC Augsburg: Wie es nach dem Spiel gegen Bilbao weitergeht

FC Augsburg

Wie es nach dem Spiel gegen Bilbao weitergeht

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    Der Frust nach der Niederlage gegen Bilbao ist groß: Doch jetzt muss sich der FCA auf die Bundesliga konzentrieren.
    Der Frust nach der Niederlage gegen Bilbao ist groß: Doch jetzt muss sich der FCA auf die Bundesliga konzentrieren. Foto: Stefan Puchner (dpa)

    Harte Männer weinen nicht. Marwin Hitz ist einer der Harten. Wahrscheinlich gehört das aber auch zu seinem Naturell, dass er nach einer Niederlage nicht heulend zusammenbricht. Schweizer sind schließlich robust, und der Menschenschlag, sagt man da, ist pragmatisch veranlagt.

    Das hat der Reporter des Bayerischen Rundfunks anscheinend nicht gewusst. „Sie wirken so entspannt. Ärgert Sie diese Niederlage gar nicht?“, wollte der vom Keeper des FC Augsburg nach der 2:3-Niederlage in der Europa League gegen Athletic Bilbao wissen. Hitz starrte ihn an, als hätte der BR-Mann nach der Handynummer seiner Frau verlangt. „Sollen wir jetzt rumweinen?“ so die Gegenfrage von Hitz. Der Torwart des FCA wartete die Antwort des Reporters nicht ab. „Natürlich sind wir enttäuscht und es ist extrem bitter, aber wir können es nicht mehr ändern. Aber es läuft jetzt keine laute Musik in der Kabine.“

    Hitz wirkte nach dem Spiel gegen Bilbao angefressen

    Man spürte schon, dass Hitz auch etwas angefressen wirkte. Alles andere wäre auch seltsam für einen Keeper, der sich in den letzten sieben Minuten noch zwei „Dinger“ einfängt. „Wenn man in so kurzer Zeit zwei Tore kassiert, dann kann man schon sagen, dass da etwas schiefgelaufen ist“, sagt Hitz. Was schiefgelaufen ist, darüber wollte Hitz im Kreis der Reporter und Journalisten nicht reden: „Das werden wir analysieren und intern besprechen.“

    Den Ausgleich zum 2:2 muss sich Abwehrspieler Christoph Janker ankreiden. Zumindest hat bei ihm, als er versucht hat per Kopf den Ball zu erreichen, das Timing nicht gestimmt. Der Ball strich knapp über sein Haupthaar, und hinter ihm hat Torschütze Aduriz nur darauf gewartet. „Ich steige hoch, komme aber nicht hin. Das zweite Gegentor war sicher einfacher zu verteidigen gewesen als das dritte Tor“, gab Janker zu. Tatsächlich musste man auch zugeben, dass der dritte Treffer der Spanier auch etwas mit hoher Fußball-Kultur zu tun hatte – eben ein bisschen Tikki-Takki.

    Aufgrund der Dauerbelastung seiner Spieler hat Markus Weinzierl (siehe auch Artikel im überregionalen Sport) nach dem 4:0-Sieg beim VfB Stuttgart auch gegen Bilbao gewaltig rotiert. „Die Woche war auch eher auf den Sonntag ausgerichtet“, so Janker. Soll heißen, die Partie am morgigen Sonntag (17.30 Uhr) zu Hause gegen den VfL Wolfsburg hatte von Haus aus oberste Priorität. Vielleicht war das der Grund, dass auch Janker nicht gerade griesgrämig in der Mixed-Zone stand. „Wir ärgern uns schon, aber wir sind ja nicht untergegangen und haben 75 Minuten gegen eine Topmannschaft eine sehr gute Leistung gezeigt“, wollte Janker das Positive hervorheben. Außerdem ist für Janker in der Europa League noch nicht Feierabend: „Wir haben in Belgrad jetzt ein Endspiel. Das ist doch schon was.“ Auch Mittelfeldspieler Daniel Baier sieht die Felle noch nicht davonschwimmen: „Das war ein geiler Fight. Jetzt müssen wir in Belgrad das Unmögliche wahr machen. Das Ergebnis ist schlecht, aber gut für unser Selbstvertrauen.“ Baier nannte auch einen Grund, warum der FCA am Ende einbrach: „Der Boden war glitschig und nass. Da lässt die Kraft nach.“

    Daniel Baier: "Wir müssen jetzt endlich den Bock umstoßen"

    Für FCA-Manager Stefan Reuter war die Niederlage dagegen einfach nur ärgerlich: „Wenn du hier mit 2:1 führst und in der 83. und 86. Minute noch zwei bekommst, ist das einfach enttäuschend.“ Auf die Mannschaft wollte Reuter gar nicht einprügeln. Als Ex-Profi weiß er wohl selber am besten, wie sich so eine Niederlage anfühlt: „Das ist extrem schade für die Jungs.“

    Nach dem Motto „Mund abputzen und weiter geht’s“ verfährt auch der Manager. Mit Wolfsburg kommt schließlich eines der Top-Teams der Bundesliga. „Das wird ein ganz schweres Spiel, aber wir müssen selbstbewusst sein und alles reinhauen“, gibt er seiner Truppe mit auf den Weg. Baier will gar keine Vergleiche zwischen Bilbao und Wolfsburg anstellen: „Das ist wieder ein ganz anderer Wettbewerb. Wir müssen den Schwung aus dem Stuttgart-Spiel mitnehmen. Zu Hause sind wir ja nicht so gut drauf. Wir müssen jetzt endlich den Bock umstoßen.“

    Dass ein Reporter Christoph Janker schließlich noch daran erinnert, dass Wolfsburg vor einer Woche Bremen mit 6:0 besiegt hat, lockt denn nicht so sehr aus der Reserve: „Ja und? Wir haben auch 4:0 in Stuttgart gewonnen.“

    Zum Jammern und Weinen scheint dem FCA momentan einfach etwas die Zeit zu fehlen.

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