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FC Augsburg: Warum der FCA zum zweiten Mal in Folge keine Punkte geholt hat

FC Augsburg

Warum der FCA zum zweiten Mal in Folge keine Punkte geholt hat

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    Marwin Hitz, Markus Feulner und Ragnar Klavan (von links) können den Gegentreffer von Jonathan Schmid nicht verhindern - und damit auch die 0:2-Niederlage gegen Freiburg nicht.
    Marwin Hitz, Markus Feulner und Ragnar Klavan (von links) können den Gegentreffer von Jonathan Schmid nicht verhindern - und damit auch die 0:2-Niederlage gegen Freiburg nicht. Foto: imago

    Für die Antwort auf die Frage, ob er sich und der eine oder andere seiner Mitspieler mit dem Ziel Europa zu viel Druck mache, brauchte Ragnar Klavan am Samstag in der MixedZone des Schwarzwald-Stadions in Freiburg lange 21 Sekunden. Nicht weil der 29-jährige Este nicht gut genug deutsch spricht. Die Sprache hat er in seinen nun fast drei Jahren beim FC Augsburg auf bewundernswerte Weise für sich perfektioniert. „Ehm, das Ziel ist für uns jetzt ein bisschen weiter weg… (Pause) Wir sind noch immer da, aber wenn wir so weiterspielen, erreichen wir es nicht“, sagte Klavan nach langem Überlegen.

    Der Innenverteidiger hatte genauso ein großes Problem, das Thema Europa-League neben dem Platz richtig anzupacken wie zusammen mit seinen Kollegen derzeit auf dem Spielfeld. Seit das Erreichen des internationalen Fußball-Geschäfts nach dem 1:0-Heimsieg gegen den VfL Wolfsburg beim FCA auch offiziell als legitimes neues Saisonziel bestätigt wurde, stottert der Motor des Bundesligisten. 0:2 zu Hause gegen den FSV Mainz 05, 0:2 jetzt beim SC Freiburg.

    Dabei zeigte der FCA gerade kurz vor und kurz nach der Halbzeit in einem unterhaltsamen Spiel, warum er in dieser Saison zur gehobenen Mittelklasse der Bundesliga gehört. Am Ende sprachen auch alle neutralen Parameter für den FCA: Satte 58 Prozent Ballbesitz, 54 Prozent gewonnene Zweikämpfe und eine gute Passquote (72 Prozent).Beim Wichtigsten stand allerdings eine Null.

    Dem FCA fehlte gegen Freiburg auch das Spielglück

    Auch weil dem FCA das nötige Spielglück fehlte. In der 27. Minute wurde Raúl Bobadilla im Strafraum niedergerungen, der zwingende Elfmeterpfiff von Schiedsrichter Felix Zwayer blieb aber aus.

    Kurz vor der Halbzeit scheiterte Bobadilla mit einem Schuss am überragenden SCF-Torhüter Roman Bürki (45.), genauso wie später Dominik Kohr (47.) und Pierre-Emile Höjbjerg (51.) „Wir müssen da hinkommen, dass wir uns klarmachen, dass wir auswärts nicht zehn Chancen bekommen, sondern nur zwei oder drei. Davon müssen wir eine nutzen“, beklagte FCA-Trainer Markus Weinzierl die fehlende Effektivität.

    Vorne traf der FCA nicht und hinten leistete er sich zwei dicke Fehler, die auch das zuletzt schwächelnde Freiburg nicht auslassen konnte. 406 Minuten hatte die Mannschaft von Trainer Christian Streich zuvor nicht getroffen und es wären noch ein paar hinzugekommen, auch weil Tobias Werner einmal auf der Linie gerettet (37.) hatte. Doch dann verfiel die FCA-Abwehr in der 71. Minute in einen Sekundenschlaf.

    Einen weiten Einwurf von Sascha Riether ließ Jan-Ingwer Callsen-Bracker ungestört passieren, am Ende der Augsburger Fehlerkette bedankte sich Jonathan Schmid mit dem 1:0 (71.). „So etwas ist nicht zu erklären. Beim Einwurf hast du fünf oder sechs Sekunden Zeit, dich zu ordnen. Wenn du das nicht hinkriegst, gewinnst du kein Spiel“, war Torhüter Marwin Hitz hörbar sauer.

    Reuter bemängelt Nachlässigkeit

    Der an diesem Tag glück- und auch formlose Callsen-Bracker war auch am zweiten Tor der Gastgeber beteiligt, als er Nils Petersen (84.) bei seinem vierten Saisontor nur salutierte. Doch das war nicht mehr spielentscheidend, denn schon nach dem 0:1 schienen sich Callsen-Bracker & Co aufgegeben zu haben.

    Mangelnde Chancenauswertung und Defensivfehler waren eine schmerzhafte Kombination, das befand auch FCA-Manager Stefan Reuter: „Wir waren heute in der einen oder anderen Situation nachlässig. Das wurde bestraft. Selbst konnten wir die eine oder andere Chance nicht nutzen. Darum fahren wir mit leeren Händen nach Hause.“

    Ob die Nachlässigkeiten mit dem Traum von der Europa-League zusammenhängen, wurde Reuter dann noch gefragt. Seine Antwort kam zwar schneller als die von Ragnar Klavan, aber auch sie enthielt eine gewisse Ratlosigkeit: „Vielleicht beschäftigt sich der eine oder andere nicht nur mit seiner Leistung. Aber wir müssen hoch konzentriert sein, um keine Fehler zu machen. Das ist sehr anstrengend über 90 Minuten und das gelingt uns aktuell nicht.“

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