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FC Augsburg: Philipp Max freut sich auf Olympia

FC Augsburg

Philipp Max freut sich auf Olympia

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    Gute Laune bei Philipp Max vom FCA. (Archivbild)
    Gute Laune bei Philipp Max vom FCA. (Archivbild) Foto: Krieger

    Bis zum gestrigen Mittwoch hat Philipp Max mit den Profis des FC Augsburg trainiert. Erlebte Alltägliches einer Saisonvorbereitung. Ab heute ist damit vorerst Schluss. Max verlässt den Vorbereitungstrott der vergangenen Tage, stattdessen steht ihm eine aufregende Zeit bevor: eine als deutscher Fußballnationalspieler bei Olympischen Spielen.

    Reisefieber habe er in den vergangenen Tagen nicht gespürt, meint der 22-Jährige, die Vorfreude ist ihm indes anzumerken. „Ich bin gespannt, was mich erwartet.“ Er glaubt, spätestens mit der Einkleidung erhöht sich die Aufregung. „Jetzt ist alles noch nicht richtig zu greifen“, gesteht er.

    „Wir haben schon den Anspruch, möglichst weit zu kommen.“

    Max zählt zum 18-köpfigen Aufgebot, mit dem der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in Rio Edelmetall für Deutschland gewinnen will. Letztmals ist dies einer DFB-Auswahl vor fast dreißig Jahren gelungen. 1988 holten Klinsmann und Co. in Seoul die Bronzemedaille, seitdem ist keiner DFB-Auswahl mehr die Qualifikation geglückt. Max bekräftigt, nur um eine schöne Zeit zu verbringen, reise er nicht nach Brasilien. „Wir haben schon den Anspruch, möglichst weit zu kommen.“

    Zunächst schart Trainer Horst Hrubesch seine Mannschaft in der DFB-Zentrale in Frankfurt um sich, ehe am Samstag der Flieger Richtung Brasilien abhebt. Neben den U21-Spielern dürfen drei Akteure älter als 23 Jahre sein, maßgebend war ihr Alter zu Beginn der Qualifikation. Mit Hrubesch hat Max bisher noch nicht gesprochen, er gehe aber davon aus, dies werde noch passieren, sagt er mit einem Lachen.

    Philipp Max zählt zum erweiterten Kader des Deutschen Fußball-Bundes für die Olympischen Spiele in Rio.
    Philipp Max zählt zum erweiterten Kader des Deutschen Fußball-Bundes für die Olympischen Spiele in Rio. Foto: Peter Fastl

    Auch seine Mitspieler kennt Max nicht näher. Unter ihnen befinden sich die Bundesliga-Zwillinge Lars und Sven Bender, Julian Brandt oder Matthias Ginter. Während sie Erfahrungen in Nachwuchsteams des DFB vorweisen, blickt Max auf keine U-Karriere zurück, trägt erstmals den Adler auf der Brust. Dass er nun sogleich in Pflichtspielen zum Einsatz kommt, macht ihn erst recht stolz.

    Vor der Abreise hat Max wenig über den Inhalt seines Koffers nachgedacht. Außer den üblichen Trainingssachen packt er nichts Besonderes ein, einen Talisman oder Ähnliches besitzt er nicht. Eine gesonderte Liste des DFB gab es auch nicht.

    Der Zika-Virus beunruhigt Max nicht sonderlich

    Was er hingegen im Vorfeld erledigen musste, waren Schutzimpfungen. Das Risiko, sich mit Krankheiten anzustecken, soll so gering als möglich gehalten werden. Dass er sich gegen den gefürchteten Zika-Virus nicht impfen konnte, beunruhigt Max nicht sonderlich. Krankheiten könne man sich jederzeit und überall holen, meinte er schon unmittelbar nach seiner Berufung. „Wenn man sich zu viel damit befasst, ist das auch nicht gut.“

    Bei Max überwiegt die Freude, an diesem außergewöhnlichen Sport-ereignis teilzunehmen. Athleten schwärmen regelmäßig von der Atmosphäre und der Begeisterung, die dieses weltweit beachtete Großereignis umgeben, auch wenn sich im Vorfeld der Spiele Kritik wiederholt: wegen unfertiger Sportstätten, mangelbehafteter Unterkünfte oder sportpolitischer Missstände.

    Rio wird zudem vom russischen Dopingskandal überschattet, womöglich kontrolliert die Welt-Antidopingagentur (Wada) noch intensiver. Max ist Kontrollen aus der Bundesliga gewohnt, Ende Mai wurde er zudem als Olympiakandidat zu Hause aufgesucht.

    Wegen der Olympischen Spiele wird Max mitten aus der Vorbereitung mit dem FC Augsburg gerissen. Statt am Samstag mit seinen Klubkameraden im Bus nach Mals in Südtirol zu fahren, fliegt er nach Brasilien. Den jüngsten Test mit dem FCA gegen den niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam betrachtete Max als persönliche Generalprobe. „Man geht mit einer anderen Einstellung in die Partie, wenn man weiß, dass jetzt die ersten Pflichtspiele anstehen.“

    Im ersten Spiel geht es gegen Titelverteidiger Mexiko

    Ihr erstes Gruppenspiel bestreitet die DFB-Auswahl heute in einer Woche gegen Titelverteidiger Mexiko, zweiter Gegner ist am 7. August Südkorea. Beide Partien finden in Salvador statt, abschließend trifft Deutschland am 10. August in Belo Horizonte auf Fidschi. Max hofft zunächst, die Gruppenphase zu überstehen.

    Selbst dann ist unklar, ob er überhaupt den Olympia-Hotspot Rio erleben wird. Nur ein Halbfinale und das Finale steigen im geschichts-trächtigen Maracana.

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