Es war am Montag Punkt 9.30 Uhr, als der erste FCA-Fan die neue Geschäftsstelle mit dem angegliederten Fan-Shop einweihte. Er kaufte sich Karten und Fan-Utensilien im neuen Funktionsgebäude.
Der FCA hat keine schlechte Ausgangsposition
Für den Bundesligisten ist es ein wichtiger Schritt, dass jetzt Ticketing, Marketing, die Mitarbeiter des Sportrechte-Vermarkters Lagardère, die Geschäftsführung und die sportliche Leitung unter einem Dach vereint sind. „Er war überfällig“, erklärte FCA-Präsident Klaus Hofmann in einem Interview mit dem Fußball-Fachmagazin Kicker. „Die Strukturen des Vereins haben sich stark verändert. Man braucht Personal, um wachsen zu können.“
Und das will Hofmann. „Immer Platz 17 oder 18 in der Etat-Tabelle kann nicht unser Anspruch sein. Wir wollen unsere Identität erhalten und mit Augenmaß wachsen.“ Es gehe um die Einbindung der lokalen Wirtschaft und die sukzessive Erweiterung der Eigenkapitalbasis. Hofmann weiter: „ Wir sind überzeugt, dass unser Geschäftsmodell nachhaltig bestehen kann. Der FCA hat keine schlechte Ausgangsposition, auch wenn es Klubs mit größerer Kapitalkraft gibt.“
Ausnahmeregelungen gehören abgeschafft
Allerdings sieht er sich in der Bundesliga einem ungleichen Wettbewerb ausgesetzt. Besonders die Ausnahmeregelungen in Sachen 50+1 sind ihm ein Dorn im Auge. Die hält er für „schädlich“. „Sie immer wieder um eine neue Sonderregelung zu ergänzen, ist falsch“, sagte Hofmann dem Kicker. „Die aktuelle Situation ist unhaltbar. Alle Ausnahmeregelungen gehören abgeschafft. Dann bleibt die Frage: Was macht man mit 50+1? Entweder müssen sich alle daran halten, oder man schafft die Regel ab.“
Hofmann erneuerte im Interview auch seine Auffassung, dass RB Leipzig keine Lizenz haben dürfte. Grundsätzlich erkenne er die dort geleistete Arbeit an, weil diese gut sei, und er gönne Leipzig auch einen Bundesligisten. Ihm gehe es trotzdem darum, dass der Verein nicht hätte in die Bundesliga aufsteigen dürfen. Der „entscheidende Fehler“ sei bereits bei der Erteilung eines Spielrechts für die fünfte Liga gemacht worden.
Beim FCA darf jeder mitmachen
Hofmann weiter: „Es ist ein einmaliges Konstrukt, dass ich mir einen Fünftligisten einverleibe und mit Mitteln aus einer Ressource nach oben führe. Der eingetragene Verein nimmt nur Mitglieder auf, die einen bestimmten Hintergrund haben, niemand anders kann Entscheidungen beeinflussen.“ Das sei im Vereinsrecht und im Spielrecht des DFB so nicht gewollt. Solange die 50+1-Regel gelte, müsse man das kritisieren dürfen.
Beim eigenen Klub sieht er die Anforderungen erfüllt: „Beim FCA fanden immer ein demokratischer Meinungsbildungsprozess und eine Wahl statt. Jeder darf Mitglied werden und mitmachen. Das ist der Unterschied. Die Mitglieder wählen den Aufsichtsrat, der wählt den Vorstand, der wiederum die Geschäftsführung einsetzt. So hat der e.V. Einfluss auf die KGaA.“
Funktionsgebäude wird beim Heimspiel gegen Frankfurt eröffnet
Für Hofmann ist der FCA aktuell wettbewerbsfähig. Der habe bald einen Wettbewerbsvorteil: „Wir werden, wenn wir in der 1. Liga bleiben, in den nächsten Jahren unser Stadion komplett abbezahlt haben.“
Zu dem seit Montag das neue Funktionsgebäude mit angeschlossener Fan-Kneipe gehört. Die wird am Sonntag (15.30 Uhr) beim Heimspiel gegen Frankfurt eröffnet.
Lesen Sie zum FCA auch:
- Fans zünden Pyrotechnik - FCA zahlt 20.000 Euro Geldstrafe
- Jeffrey Gouweleeuw fehlt dem FCA wohl länger
- So hart erkämpft war der Punkt des FC Augsburg in Köln