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FC Augsburg: Klavan zeigt Schwächen

FC Augsburg

Klavan zeigt Schwächen

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    Ragnar Klavan ist die personifizierte Zuverlässigkein beim FC Augsburg, zeigte aber zuletzt Schwächen.
    Ragnar Klavan ist die personifizierte Zuverlässigkein beim FC Augsburg, zeigte aber zuletzt Schwächen. Foto: Uli Deck/dpa

    Ragnar Klavan, 29, galt bisher als das personifizierte Sinnbild des unglaublichen Aufstieges des FC Augsburg vom designierten Abstiegskandidaten zum Europa-League-Anwärter in der Bundesliga. Der durchtrainierte Innenverteidiger aus Estland war im Sommer 2012 vom niederländischen Erstligisten AZ Alkmaar zum FCA gewechselt.

    Doch sein Start war genauso schlecht wie der von Trainer Markus Weinzierl. Am Ende der Vorrunde hatte der FCA neun Punkte. Was Klavan damals imponierte, waren die Augsburger Fans: „Sie haben in dieser Phase zu uns gehalten. Das hätte ich nicht erwartet.“ In Augsburg behielt man die Ruhe und mit jedem Punktgewinn kehrte das Selbstvertrauen bei der Mannschaft und auch bei Ragnar Klavan zurück.

    Jede Minute auf dem Platz

    Seit fast zwei Jahren spielt der Innenverteidiger aus Estland auf hohem Niveau. Körperlich präsent, kopfball- und zweikampfstark macht er jedem Stürmer mit fairen Mitteln das Leben schwer. Mit seinem linken Fuß eröffnet er zudem das Spiel mit erstaunlicher Präzision. Kein Wunder, dass der FCA im Mai 2014 seinen Vertrag vorzeitig bis 2017 verlängerte.

    In dieser Saison ist Klavan der einzige FCA-Spieler, der alle 2700 Minuten in der Bundesliga auf dem Platz stand. Von 476 Zweikämpfen gewann er über 66 Prozent. 85 Prozent seiner 1654 Pässe brachte er an den eignen Mann. Klavan schien keine Schwäche zu kennen.

    Ungewohnte Fehler

    Doch auch bei ihm schlichen sich in der Rückrunde ungewohnte Fehler ein. Die Abwehr wackelte auf einmal. Die vielen durch Verletzungen erzwungenen Personalwechsel will Klavan für sich nicht als Ausrede gelten lassen. „Es gibt keinen Verein, der eine Saison mit derselben Viererkette durchspielt.“

    Und dass er am Samstag gegen den HSV einen ganz schlechten Tag erwischte – sein Gegenspieler Pierre-Michel Lasogga erzielte zwei Tore –, will er gar nichts beschönigen: „Ich hatte zwei Momente, wo ich es nicht gut gemacht habe.“

    Dabei hat er eine durchaus plausible Erklärung. 30 Punktspiele und ein halbes Dutzend Länderspiele haben in dieser Saison auch ihm zu schaffen gemacht. Vor dem Stuttgart-Spiel wurde er krank. „Die letzten beiden Spiele war ich nicht hundertprozentig fit. Ich hatte kaum Energie, fühlte mich richtig müde. Das war auch letzte Woche so“, sagt Klavan.

    Jetzt zog er daraus die Konsequenzen. Am Dienstag trainierte er nicht. „Ich habe mit dem Trainer gesprochen. Der Samstag ist wichtig, nicht der Dienstag. Die Pause hat mir wirklich gutgetan.“

    Beim ausverkauften Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Köln will er sich wieder in der Form präsentieren, die ihn auf einige Beobachtungslisten auch ausländischer Klubs gebracht hat. „Wenn ein Spieler mit dem FCA so lange auf so hohem Niveau spielt, ist es doch normal, dass andere Klubs aufmerksam werden. Aber es gibt nichts Konkretes zu vermelden“, sagt sein Berater Maikel Stevens, der Sohn von VfB-Trainer Huub Stevens.

    Das hartnäckige Gerücht, dass Klavan gerade in der englischen Premiere League hoch im Kurs stehen soll, will Stevens nicht groß kommentieren. „Mit seiner körperlichen Präsenz, seiner Erfahrung und seinem linken Fuß ist er sicherlich auch für Vereine aus der Premiere League interessant.“ Sollte es aber tatsächlich zu einem konkreten Angebot kommen, hat der FCA eine durchaus attraktive und gute Verhandlungsposition.

    Keine Ausstiegsklausel

    Denn auch gegenüber dem FCA zeigte sich Klavan bei seiner Vertragsverlängerung im Mai 2014 als fairer Sportsmann. Auf die Frage, ob sein neuer Vertrag eine Ausstiegsklausel oder eine festgesetzte Ablösesumme enthalte, antwortet er zweimal mit „Nein“.

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