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FC Augsburg II: Ein Mann mit klarem Auftrag

FC Augsburg II

Ein Mann mit klarem Auftrag

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    Dieter Märkle macht auch als Kameramann eine gute Figur. Der 52-jährige Trainer des Fußball-Regionalligisten FC Augsburg II bereitet auf der Tribüne der Gersthofer Sportarena das Videostativ vor, wo später ein Kollege dann das Testspiel zwischen dem FCA II und dem Drittligisten VfB Stuttgart II filmt.

    Akribie und eine gewisse Professionalität ist schon lange auch bei einem Viertligisten gefragt. „Leider haben wir noch keinen Video-Analysten. Wir müssen in dieser Hinsicht noch vieles selber machen“, erklärt Märkle. Später wird das Material ausgewertet. „Man sieht dann deutlich, wie weit die Spieler dann vom Gegner weg stehen und natürlich auch genügend andere Schwächen“, so Märkle.

    Trainer und Mannschaft sind in der letzten Phase der Vorbereitung. Bereits am 12. Juli beginnt die Saison beim FV Illertissen. In der vergangenen Spielzeit setzte der FCA II eine Duftmarke und beendete mit einem starken vierten Platz die Saison. Märkle rechnet dieses Mal mit einer schwierigeren Mission. „Uns fehlt viel Erfahrung“, sagt Märkle. Damit meint er Abgänge wie Bayram Nebihi (Union Berlin), Moritz Nebel (FV ) oder Stanislaus Herzel (Ziel unbekannt). Außerdem rechnet Märkle auch nicht mehr groß mit Erik Thommy. „Ich denke, der wird künftig mehr im Kader der ersten Mannschaft stehen.“

    Märkle hat mit Widrigkeiten zu kämpfen, auf die er sich aber auch bewusst eingelassen hat: „Als Trainer der zweiten Mannschaft eines Bundesligisten habe ich hauptsächlich den Auftrag, Spieler für die erste Garnitur auszubilden, und diesen Auftrag nehme ich wahr.“ Im Klartext heißt das: Ein überragender Regionalligaspieler wird über kurz oder lang im Kader von Trainer Markus Weinzierl in der Bundesliga landen, und dieses Ziel steht beim FCA im Vordergrund. Doch jetzt drängt die Zeit. Märkle muss ein- und umbauen. „Wir haben in diesem Jahr eine extrem kurze Vorbereitung. Wir müssen so schnell wie möglich in einen Wettkampf-Modus kommen.“ Doch die Neuen kommen dabei eher aus der Abteilung „Jugend forscht“. Wie Philipp Schmid, der von den A-Junioren des FC Heidenheim nach Augsburg wechselte. „Insgesamt ein guter Spieler, aber von so einem kann man noch keine Wunderdinge erwarten.“ Auch Adem Candir, der 2013 noch in der Türkei spielte und zuletzt vereinslos war, gehört zu den Kandidaten, die Märkle auf Trab bringen muss: „Er ist sehr ballsicher, aber ihm fehlt einfach die Spielpraxis. Im technischen Bereich haben wir Leute auf gutem Niveau. Aber wie schnell geht das in der Punktrunde? Wir müssen vor allem im körperlichen und taktischen Bereich noch viel arbeiten.“

    Die Favoritenrolle sieht er deutlich bei anderen Klubs: „Bayern München II, Illertissen und Würzburg haben aufgerüstet. Je früher wir ein bestimmtes Level erreichen – umso besser.“

    Kein schlechtes Level hatte seine Mannschaft am Samstag drauf. Der klassenhöhere VfB Stuttgart II wurde jedenfalls mit 2:0 besiegt. Vor allem in der ersten Halbzeit bot der FCA vor rund 150 Zuschauern eine ansehnliche Leistung. So ist der Name Müller auch beim FCA Programm, denn Johannes Müller traf zum 1:0 und Valonis Kadrijaj noch vor der Pause zum 2:0.

    Später hatte dann auch Märkle die seltene Gelegenheit, etwas von der WM in Brasilien zu gucken: „Weil wir uns derzeit in der Vorbereitung befinden, sehe ich so wenig Spiele wie noch nie bei einer WM. Von Brasilien gegen Chile sehe ich auch nur die zweite Halbzeit.“ Doch da hatte Märkle Glück: Schließlich gab es noch eine Verlängerung samt Elfmeterschießen.

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