Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

FC Augsburg: „Fan“-tastisch

FC Augsburg

„Fan“-tastisch

    • |
    Atmosphäre und Stimmung in der Augsburger Arena begeisterten die Fans des FC Augsburg in der abgelaufenen Saison. Entsprechend gute Noten verteilten sie in diesen Kategorien bei der repräsentativen Fan-Befragung des Bundesliga-Barometers.
    Atmosphäre und Stimmung in der Augsburger Arena begeisterten die Fans des FC Augsburg in der abgelaufenen Saison. Entsprechend gute Noten verteilten sie in diesen Kategorien bei der repräsentativen Fan-Befragung des Bundesliga-Barometers. Foto: Ulrich Wagner

    Inzwischen haben sich die Autofahrer daran gewöhnt. Wenn sie auf der B17 an der SGL-Arena vorbeifahren, lenkt sie keine kunstvolle Außenfassade ab. Viel diskutiert wurde über eine Hülle, inzwischen stört sich kaum mehr einer an der rohbauähnlichen Erscheinung aus Beton und Stahl. Erst recht nicht die Fans des FC Augsburg, erklärt Fanbeauftragter Alexander Edin. „Bei meiner Wohnung interessiert mich auch nicht, wie sie von außen aussieht. Innen muss sie mir gefallen“, sagt er.

    Kurze Wege. Saubere Sanitäranlagen. Preiswerte Stadionwurst. Kriterien, die entscheiden, ob sich Fußballanhänger in einem Stadion wohlfühlen oder nicht. Edin lobt vor allem die steilen Tribünen und die Nähe zum Rasen in der Augsburger Arena, räumt aber zugleich ein, dass es immer Kleinigkeiten gebe, die verbessert werden könnten. Gästefans würden lieber bar, ohne aufladbare Plastikkarte, an den Kiosken bezahlen. In anderen Stadien sei dies teilweise der Fall, so Edin. „Aber die Fans sind insgesamt zufrieden.“

    Verstärkt wird dieser gute Arena-Gesamteindruck durch Zahlen. Zum neunten Mal hat der Nürnberger Professor Alfons Madeja im Bundesliga-Barometer für Sportbild Fans wissenschaftlich befragt. Dabei geht es um Kundenzufriedenheit und Qualitätsmanagement. „Die Fans wollen ihrem Verein sagen: Das machst du gut, hier musst du dich verbessern“, erklärt der 61-Jährige. Übergeordnete Kategorien waren unter anderem Verkehr, Gastronomie, Merchandising oder eben das Stadion (siehe Info). Hier erhielt der FCA zusammen mit dem FC Schalke 04 die beste Note aller Bundesligisten (1,95).

    Insgesamt dürfen die Verantwortlichen des FCA sich über eine Durchschnittsnote von 2,06 freuen. Hinter Dortmund (1,93), Schalke (1,98), Gladbach (2,0) und Bayern (2,04) reihte sich der Bundesliga-Neuling auf Platz fünf ein (2,06). Auch beim Image ist er Fünfter (1,66). Madeja bewertet dieses Ergebnis als „sehr gut“, nur der FC St. Pauli erzielte in der Saison 2010/11 als Aufsteiger bessere Werte.

    Fans feiern die Mannschaft selbst nach Niederlagen

    Eine Erklärung für die gute Platzierung sieht der Wissenschaftler in der sportlichen Entwicklung. Gerade die Rückrunde, als die Mannschaft nicht mehr nur kämpferisch, sondern auch spielerisch überzeugte, dürfte sich positiv auf die Noten ausgewirkt haben.

    Neben der Arena gefiel den Fans vor allem der Zusammenhalt: untereinander und in der Mannschaft. Die habe sich nie hängen lassen, sagt der Fanbeauftragte Edin und macht deutlich: „Wir haben von Anfang an gewusst, worauf wir uns einlassen: Das ist einmalig, das genießen wir – egal, wie es ausgeht.“ Eine Folge davon: Selbst nach Niederlagen feierten die Fans ihre Mannschaft.

    Die Neugierde auf Erstliga-Fußball prägte in der abgelaufenen Saison einen Stadionbesuch, hoch war der Event-Charakter. Mitunter feierten die Zuschauer sich einfach selbst. Folge: Bei Stimmung und Atmosphäre in der Arena erzielte der FCA einen Topwert (1,40), den nur die Ruhrpott-Magnete Dortmund (1,04) und Schalke (1,14) übertrafen.

    Die Fans sind am letzten Spieltag, im Rahmen der Partie gegen den Hamburger SV, repräsentativ befragt worden. Dabei standen sie unter dem Eindruck des bevorstehenden Rücktritts von Trainer Jos Luhukay. Wissenschaftler Madeja wundert sich deshalb nicht, dass die FCA-Fans die Arbeit des Vorstands und des Managements (2,42) gegenüber anderen Kategorien schlechter benoteten. „Bei der Befragung geht es immer auch darum, Stimmungen einzufangen“, sagt er.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden