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FC Augsburg: Ein Mann für gewisse Tore

FC Augsburg

Ein Mann für gewisse Tore

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    „Callsen-Gedönsheimer-Schmallenberg,“ oder so. Diese Wortschöpfung stammt von Reiner Calmund. Der schwergewichtige, ehemalige Manager von Bayer Leverkusen hatte Schwierigkeiten sich den Namen Jan-Ingwer Callsen-Bracker zu merken. Callsen-Bracker, der Abwehrspieler des FC Augsburg kann auch heute noch darüber lächeln. „So ungewöhnlich finde ich jetzt den Namen auch nicht. Zumindest in meiner Heimat Schleswig ist ein Doppelname durchaus üblich“, meint der 28-jährige und betreibt ein bisschen Namensforschung: „Der Großvater meines Vaters war Bauer und hieß Bracker und mein Vater heißt Hans Callsen. Der Großvater adoptierte später meinen Vater, um den Hof weiter zu führen. Daraus entstand dann zunächst der Name Bracker-Callsen, aber mein Vater meinte Callsen-Bracker klingt besser.“

    In der Bundesliga ist sein Name schon lange ein Begriff. Seit 2003 ist er ein fester Bestandteil im Oberhaus. Über Bayer Leverkusen und Borussia Mönchengladbach wechselte er in der Winterpause 2011 zum FCA.

    „Ich habe mich hier super eingewöhnt. Augsburg ist eine tolle Stadt und von meinem Wohnort Göggingen kann ich hier oft das Alpenpanorama sehen“, erzählt Callsen-Bracker.

    Doch für die schönen Dinge des Lebens hat Callsen-Bracker nicht viel Zeit. Er hat eine Mission zu erfüllen, wo am Ende das Ziel Klassenerhalt steht. Callsen-Bracker versucht zu erklären, wie groß die Anspannung vor der Partie am heutigen Samstag (15.30 Uhr) bei seinem Ex-Verein Borussia Mönchengladbach ist: „Wir unterordnem diesem Ziel alles. Ich denke wir strahlen auch eine positive Energie aus und ich weiß, dass alle davon überzeugt sind, dass wir die Klasse halten.“ Wenn es so kommt, dann hat Callsen-Bracker einen wesentlichen Anteil daran. Er ist in dieser Saison auch der Mann für gewisse Tore. Viermal traf der ehemalige U-21-Nationalspieler bisher ins gegnerische Netz und alle Treffer waren entscheidend. Begonnen hat Callsen-Bracker mit seinem Tor in Mainz, das zum ersten Saisonsieg führte. Anschließend traf er zum 2:2-Endstand bei Hertha BSC, beim 1:0-Sieg gegen Mönchengladbach und erneut zum 2:2 bei Hannover 96. „Tore sind immer wichtig, aber ich sehe mich auch nur als Teil der Mannschaft. Ich würde natürlich auch gern in Gladbach wieder einen Treffer schießen. Aber es wird schwer sein das zu wiederholen“, meint Callsen-Bracker.

    Ein Spiel wie jedes andere ist es nicht, immerhin hat er auch für die Borussen schon elf Bundesligaspiele bestritten. „Natürlich werden da auch ein paar Bekannte von früher im Stadion sein, denen ich Karten besorgen konnte, aber eigentlich freue ich mich auf jedes Bundesligaspiel.“

    Dieses ganze „Abstiegskampf-Feeling“ bestimmt derzeit auch das Leben von Callsen-Bracker: „Menschen die ich gar nicht kenne, sprechen mich auf den Abstiegskampf an und machen mir Mut. Es ist auch deutlich zu spüren, dass die Euphorie in Augsburg größer geworden ist. Die Leute fiebern mit dem FCA mit.“

    Wie schwierig die Aufgabe beim Tabellenvierten wird, weiß Callsen-Bracker. Er rechnet sich aber auch dennoch etwas aus: „Wir müssen nur so spielen, wie in den letzten Auswärtsspielen. Da haben wir uns auch Chancen herausgearbeitet und auch genützt.“

    Wenn Freiburg heute einen Punkt gegen Köln holt und Hertha BSC nicht bei Schalke gewinnt, könnte sich der FCA auch in Gladbach eine Niederlage leisten und hätte dennoch den Klassenerhalt so gut wie geschafft. „Es bringt nichts, wenn wir uns auf andere Vereine verlassen. Wir müssen unser Ding selber durchziehen und uns auf unsere Spiele konzentrieren“, so Callsen-Bracker.

    Auf die Frage, ob die FCA-Fans an diesem oder erst am kommenden Wochenende den Klassenerhalt feiern dürfen, zuckt Callsen-Bracker mit der Schulter: „Das kann ich nicht beantworten, aber irgendwann wird die Party sicher steigen.“

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