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FC Augsburg: Die rollende Puppenkiste

FC Augsburg

Die rollende Puppenkiste

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    Es war fast eine perfekte Inszenierung. Eigentlich hat nur noch gefehlt, dass „Captain America“ und „Iron Man“ das Werkstor stürmen, um sich vor den Bus zu werfen und ihn auf seine Stabilität zu überprüfen. Der Fußball-Bundesligist FC Augsburg und die MAN (Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg) präsentierten gestern den nigelnagelneuen Mannschaftsbus, den das Omnibusunternehmen Ludwig Tours gesponsert hat.

    Mit einer Musik untermalt, die an „Star Wars“ erinnert, kam das mächtige Gefährt, das zuvor von einem imposanten Viertakt-Dieselmotor für Schiffe verdeckt wurde, angefahren. Dazu weißer Rauch, wie bei einer Papstwahl.

    Neben dem auffälligen Design – verziert mit dem Kultspruch „In Europa kennt uns...# keine Sau“ – ist das Inventar ein kleines Schlaraffenland. Da bleiben keine Wünsche offen. Elektrisch verstellbare Sitz- und Beinauflagen, Kaffeemaschinen, Monitore und Fernseher zieren neben hochwertigen Ledersitzen und einem LED-Sternenhimmel samt FCA-Wappen das Innere des Gefährts. „Am Bus kann es sicher nicht liegen, wenn wir künftig keine Punkte holen“, sagt Finanz-Geschäftsführer Peter Bircks lächelnd. Wie es sich für einen noblen Termin gehört, waren natürlich die wichtigsten Vertreter von Sport (FCA) und Wirtschaft (MAN) anwesend sowie die gesamte Mannschaft des FCA samt Trainer und Manager.

    Doch der Bus spielte die Hauptrolle. „Die Spieler sollen sich hier wie zu Hause fühlen“, meinte Dr. Georg Pachta-Reyhofen, der Vorstandssprecher und Arbeitsdirektor des Konzerns. Während einer kleinen Talkrunde, die Stefan Mack von hitradio.rt1 moderierte, lief auch ein witziges Filmchen, das von der MAN gedreht wurde. In Anspielung auf den Spruch „In Europa kennt uns keine Sau“ kamen Firmenarbeiter aus aller Herren Länder zu Wort, die dem FCA viel Glück wünschten und natürlich bestätigten, dass sie den FCA nicht nur kennen, sondern auch Fan sind. Besonders lustig dabei: Ein Mitarbeiter stellte die Frage, ob man sich vor der Leistung des FCA nun verneigen müsse – und im Hintergrund tat ein Kipplaster genau das. Ansonsten viele Nettigkeiten und viele Freundlichkeiten. FCA-Trainer Markus Weinzierl musste erzählen, womit die Spieler auf der Heimfahrt nach einem Spiel ihre Zeit verbringen. „Das kommt darauf an, ob wir gewonnen oder verloren haben“, so Weinzierl grinsend. Aber der Coach war auskunftsfreudig: „Schafkopf spielen, schlafen, Sport oder Filme schauen.“ Natürlich musste der Trainer auch zur derzeitigen Situation Stellung nehmen. Nach drei Spielen hat der FCA ja nur einen Punkt auf dem Konto. „Das ist für uns alle eine Ernüchterung. Wir sind sehr unzufrieden, wollen das aber in den nächsten Wochen wieder gutmachen.“

    Übrigens hat der Bus, der von Pfarrer Herbert Mayer (seit 1966 FCA-Mitglied) gesegnet wurde, auch einen Namen: „Puppenkiste“. Neben „Puppenkiste“ stand auch „Fuggerliner“ und „Zirbelbus“ zur Auswahl. Der Vorschlag von FCA-Fan Frank Carnold gefiel aber am besten. Na dann: Gute Reise.

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