Eigentlich ist Jürgen Rollmann sehr kommunikativ. Doch vor der Partie des Bundesligisten FC Augsburg gegen Borussia Dortmund am morgigen Samstag nimmt sich der Manager eine kleine Auszeit. „Ich werde zumindest vor dem Spiel zum Sportlichen nichts mehr sagen. Dazu haben wir einen Trainer. Kürzlich habe ich vor einem Spiel gesagt, wir wollen gewinnen, dann hat die dpa gleich geschrieben ,Rollmann erhöht den Druck auf die Mannschaft‘.“ Allerdings außersportlich ließ sich Rollmann doch noch etwas entlocken: „Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit Jürgen Klopp. Mit ihm habe ich vor Jahren in Frankfurt drei Semester Diplomsport studiert.“
Die Rollen sind ohnehin klar verteilt. Mit dem deutschen Meister kommt ein schier übermächtiges Kaliber in die Augsburger Arena. Das 2:2 der Borussen zuletzt in der Champions League gegen Real Madrid müsste dem Tabellenletzten noch zusätzlich Angst machen. FCA-Trainer Markus Weinzierl unternimmt zumindest den Versuch, die Hemmungen etwas abzubauen: „Dass Dortmund unglaublich stark ist, darüber brauchen wir nicht diskutieren, aber wir brauchen Punkte und dürfen uns nicht verstecken. Wir brauchen mehr Konsequenz.“
Moravek und Vogt fehlen beim Mannschaftstraining
Beim gestrigen Training fehlten allerdings Jan Moravek und Kevin Vogt. Letzterer konnte wenigstens im Stadion ein paar Laufrunden absolvieren. Ihr Einsatz ist ungewiss. „Beide haben muskuläre Probleme“, sagt Weinzierl.
Die Hoffnungen ruhen jetzt auf Ja-Cheol Koo und auf Sascha Mölders, der zuletzt bei der U23 in zwei Spielen vier Treffer erzielte. Das Duo sprühte auch gestern vor Ehrgeiz. Doch Weinzierl dämpft die Erwartungen: „Natürlich sind beide wertvolle Spieler, die schon wichtige Tore für uns erzielt haben, aber Mölders war jetzt seit Juli verletzt und Koo seit September. Wir dürfen uns nicht zu viel versprechen. Die Mischung muss gegen Dortmund stimmen.“
Auch Verteidiger Sebastian Langkamp will Mölders und Koo nicht als die Hoffnungsträger sehen: „Wir freuen uns, dass beide wieder da sind, aber wir dürfen nicht den Fehler machen, uns nur darauf zu fokussieren. Wir müssen mannschaftliche Geschlossenheit demonstrieren.“ Langkamp fordert in dieser ungleichen Partie vor allem „Courage“: „Das muss für jeden von uns ein besonderes Spiel sein. Uns fehlen einige Zähler und wir müssen jetzt auch damit anfangen, gegen starke Mannschaften zu punkten. Wir dürfen uns nicht mutlos hinten reinstellen.“
Langkamp versucht zu erklären, warum der FC Augsburg derzeit tief im Tabellenkeller hockt: „Wir befanden uns zuletzt in einer Abwärtsspirale. Wir versuchen auch das Glück zu erzwingen, aber das ist uns zuletzt nicht so gelungen. Daran müssen wir wieder arbeiten.“
In der vergangenen Saison überraschte der FCA die Borussen und ertrotzte sich ein 0:0. Mit diesem Resultat könnte sich der FCA wohl auch am morgigen Samstag anfreunden.
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