Schon allein die Erwähnung des Namens Felix Magath sorgt bei den Spielern des aktuellen Bundesligaletzten FC Augsburg für Unruhe. Gestern dementierte FCA-Chef Walther Seinsch allerdings, sich mit Magath getroffen zu haben.
Einer, der unter Magath in Wolfsburg schon gespielt hat, ist Daniel Baier, 28. Magath holte Baier im Sommer 2007 vom TSV 1860 München nach Wolfsburg, sortierte ihn dann aber auch schnell wieder aus. Baier ließ sich zum FCA ausleihen, kehrte kurz nach Wolfsburg zurück, ehe er dann endgültig zum FCA wechselte. Dort entwickelte sich Baier zu einer tragenden Säule, war maßgeblich am Klassenerhalt in der vergangenen Saison beteiligt und ist einer der Führungsspieler im Team.
Derzeit trägt er als Stellvertreter der Verletzten Paul Verhaegh und Simon Jentzsch auch die Kapitänsbinde. In dieser Funktion äußerte er sich gestern auch knapp zu den Magath-Gerüchten. „Dazu kann und will ich nichts sagen, weil das bisher nur alles Spekulationen sind. Wir dürfen uns jetzt als Mannschaft nicht ablenken lassen und müssen uns voll auf Sonntag konzentrieren.“
Partie gegen Gladbach hat Endspielcharakter
Dann trifft der FCA in der SGL-Arena (17.30 Uhr) auf Borussia Mönchengladbach. Eine Partie mit Endspielcharakter. Nicht nur für das Team, sondern wohl auch für Trainer Markus Weinzierl. Dies ist auch Daniel Baier bewusst: „Wir spielen gut mit, bekommen gute Kritiken. Das Einzige, was nicht stimmt, sind die Ergebnisse. Wir wissen natürlich auch, dass wir am Ende an genau diesen Ergebnissen gemessen werden. Deshalb ist es wichtig, dass wir am Sonntag gegen Gladbach gewinnen.“
Dann würde auch die Diskussion um Weinzierl, wenigstens vorerst, abebben. Baier spricht sich klar für den Trainer aus und verweist auf das gute Betriebsklima: „Ich denke, dass die bisherigen Spiele gezeigt haben, dass wir eine intakte Mannschaft sind und das Verhältnis zwischen Mannschaft und Trainer wirklich völlig in Ordnung ist.“
Ein Indiz dafür ist auch das Verhalten von Ragnar Klavan, 27. Der Innenverteidiger wurde am Sonntag in seinem Heimatland Estland von den Sportjournalisten mit großem Abstand zum Spieler des Jahres 2012 gewählt, sagte aber die Reise zur Preisverleihung ab, um nicht beim Training zu fehlen. Schon in der letzten Woche hatte er auf eine Teilnahme an den Spielen Estlands im Oman und den Vereinigten Arabischen Emiraten verzichtet. Turbulente Tage beim FC Augsburg
Der Este steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Abstiegskampf: „Ich war noch nie Letzter, das ist eine neue Erfahrung für mich.“
Weinzierl hat Erfahrung im Abstiegskampf
Für Trainer Weinzierl, der gestern nicht erreichbar war, auch. Allerdings weiß er sich im Abstiegskampf durchaus zu behaupten. Der Drittligist SSV Jahn Regensburg stand auf einem Abstiegsplatz, als er ihn Ende 2008 vom Co-Trainer zum Cheftrainer beförderte. Weinzierl gelang der Klassenerhalt, drei Jahre später führte er den SSV Jahn dann in Liga zwei.
Ob er auch beim FC Augsburg so viel Zeit bekommt, steht im Moment natürlich noch in den Sternen. Sicher ist hingegen, dass er am heutigen Dienstag das Training leiten wird. Die meisten Spieler werden sich freuen.