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Eiskunstlauf: Fabian Piontek setzt auf Physikum statt Pirouetten

Eiskunstlauf

Fabian Piontek setzt auf Physikum statt Pirouetten

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    Fabian Piontek macht auf dem Eis immer noch eine gute Figur.
    Fabian Piontek macht auf dem Eis immer noch eine gute Figur. Foto: Leitenstorfer

    „Eiskunstlauf ist immer noch meine Leidenschaft“, sagt Fabian Piontek. Und der 22-jährige Sportler des EV Augsburg ist immer noch einer der Besten auf nationaler Ebene. Sonst hätte er sich nicht für die deutsche Meisterschaft vor wenigen Tagen in Oberstdorf qualifiziert. Dass er dann den siebten und letzten Platz belegte, war für den Eiskunstläufer keine Überraschung: „Ich studiere im vierten Semester in Köln Medizin. Da haben sich meine Prioritäten einfach verschoben.“

    Seit er sechs Jahre alt war, stand Piontek fast täglich auf dem Eis, die letzten zehn Jahre davon beim EV Augsburg. Anders ist es nicht möglich, in dieser anspruchsvollen Sportart nach oben zu kommen. In Deutschland nicht und weltweit schon gar nicht. Dort zählen die deutschen Spitzenathleten wie zum Beispiel der deutsche Meister Paul Fentz nur zur zweiten Garde. Und schon dazu hat Piontek den Kontakt verloren. „Da brauchen wir gar nicht drum herum zu reden, das ist einfach so“, sagt Piontek ohne Gram.

    In den Semesterferien trainiert Piontek

    Jetzt fährt er dreimal in der Woche von Köln nach Düsseldorf, um zu trainieren. Und wenn vorlesungsfrei ist, versucht er bei seinen Trainern Christa Winkelmaier und Axel Teschemacher in Augsburg in komprimierter Form einigermaßen seinen Trainingsrückstand aufzuholen. Drei Wochen war er nun wieder zu Hause in Lagerlechfeld, wo seine Familie lebt, und bereitete sich in der Heimat vor. „Mit diesen Vorzeichen sind wir sehr zufrieden“, sagt Trainerin Winkelmaier. Dass seine technischen und auch künstlerischen Höchstschwierigkeiten deutlich hinter denen der Konkurrenz liegen, ist nach zwei Jahren Teilzeit-Eiskunstlauf nicht mehr zu verhindern. Aber besonders im Kurzprogramm rief Piontek sein Können ab. In der vierminütigen Kür verließen ihn am Ende dann die Kräfte und es schlichen sich Fehler ein. „Die Kondition fehlt mir. Die bekommt man aber nur durch intensives Training“, sagt Piontek.

    Doch das ist nicht mehr möglich. „Das Eiskunstlaufen gibt mir immer noch viel. Und ich trainiere, so oft es geht. Aber die absolute Priorität liegt auf meinem Studium“, sagt Piontek, der 2016 am Gymnasium Schwabmünchen sein Abitur gemacht hat. Die Wettkampfsaison hat er mit den Titelkämpfen beendet. Jetzt bereitet er sich nicht mehr auf Sprünge oder Pirouetten auf dem Eis vor, sondern auf sein Physikum. Die Zwischenprüfung gilt als eine der schwersten Prüfungen im ganzen Medizinstudium.

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