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Eishockey: Stadionverbote trüben die Stimmung

Eishockey

Stadionverbote trüben die Stimmung

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    Drei Spiele, drei Siege – die Stimmung bei den Augsburger Panthern könnte kaum besser sein. Doch in der Fan-Szene sorgt ein Vorfall aus der ersten Auswärtspartie in Iserlohn für Gesprächsstoff. Mit 4:1 siegte die Mannschaft von Trainer Larry Mitchell, entsprechend groß war die Freude im Gäste-Fanblock mit rund 150 Augsburgern, wo ein Pyro-Blinker gezündet wurde. Der Roosters-Ordnungsdienst und die Polizei schritten sofort ein, traten den Blinker aus und riegelten den Bereich ab. Frauen durften den Block bald verlassen, während Männer, die schwarze Jacken trugen, als Mittäter ermittelt wurden, berichtet der AEV-Fanbeauftragte Herbert Pichler. Zunächst wurden 30 bundesweite Stadion-Verbote ausgesprochen.

    Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl schaltete sich in die Angelegenheit ein und konnte verhindern, dass auch Unbeteiligte bestraft werden. „Sigl hat sich für die Fans eingesetzt und mit der DEL gesprochen“, sagt Pichler. Nachdem sich die Fan-Vereinigung Augsburg 98 zu der verbotenen Aktion bekannte, sind noch 15 AEV–Anhänger von der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) bundesweit mit einem Stadionverbot belegt worden.

    Für die Aktion von Augsburg 98 zeigt der Klubchef allerdings kein Verständnis: „Gewalt ist in unseren Stadien tabu und auch Pyrotechnik ist verboten. Das wissen alle, da gibt es keine Ausreden“, sagt der Gastwirt aus Rederzhausen.

    Die DEL verfolgt eine konsequente Linie und verhängt drastische Strafen. Die Liga will sich ganz bewusst von den Sportarten abgrenzen, die mit Gewalt in Verbindung gebracht werden. Im Fußball sorgten Ausschreitungen wie in Düsseldorf oder Kaiserslautern in der jüngsten Vergangenheit für Schlagzeilen. „Jedem Fan, der so etwas macht, muss klar sein, dass er seinem Klub und den eigenen Spielern schadet“, sagt Sigl.

    Vor einiger Zeit noch durften die Panther-Anhänger im Curt-Frenzel-Stadion nach vorheriger Anmeldung und in Absprache mit Polizei und Ordnungsdienst vor dem Eröffnungsbully eine Choreografie mit Pyrotechnik gestalten. Die Fans entrollten dazu das Spruchband „So lange in uns ein Feuer brennt“. Inzwischen wäre so etwas undenkbar, auch das Rauchen ist seit dieser Saison im Curt-Frenzel-Stadion verboten. Iserlohn hält weiter an einem Stadionverbot für 30 angeblich beteiligte Personen bis April 2017 fest, berichtet der AEV-Fan-Beauftragte. Man sei allerdings mit den Roosters im Gespräch, auch hier die Zahl auf die 15 Personen zu reduzieren, die nun von der Liga bundesweit in den DEL-Stadien nicht erwünscht sind.

    Krefeld kommt mit Nationalspieler

    Im Heimspiel am morgigen Freitag (19.30 Uhr, Curt-Frenzel-Stadion) kommen die Krefeld Pinguine mit Christian Ehrhoff. Der Nationalverteidiger nutzt den Arbeitskampf in der NHL zu einem Gastspiel in Europa. In vielen DEL-Klubs wird über Verstärkungen aus der nordamerikanischen Profiliga spekuliert. Mannheim hat sich die Dienste von Marcel Goc und Dennis Seidenberg gesichert. In Augsburg dagegen sind NHL-Stars kein Thema. „Wir verpflichten keinen Spieler, von dem wir nicht wissen, ob er uns die ganze Saison zur Verfügung steht“, sagt Sportdirektor Lothar Sigl. Außerdem halten sich die Panther eine Lizenz für den Fall offen, dass sich der erste Torwart Patrick Ehelechner schwer verletzt. Zur Erklärung: Neun Importspieler, wie derzeit in Augsburg, dürfen pro Partie eingesetzt, und elf Ausländer-Lizenzen pro Saison vergeben werden.

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