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Eishockey: Sigl will eine Reaktion sehen

Eishockey

Sigl will eine Reaktion sehen

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    Das Bild war bezeichnend für die Stimmung von Larry Mitchell in Schwenningen. Während der 90 Sekunden währenden Werbepause (Englisch „power break“ genannt) richtete der Panther-Trainer kein Wort, keine Silbe an sein Team. Der Deutsch-Kanadier war wegen der „peinlichen Vorstellung in der Defensive“ verärgert über die Einstellung seiner Profis.

    Ohne Herz und ohne Biss ergaben sich die Gäste beim DEL-Aufsteiger in ihr Schicksal und erlebten ein 0:8-Debakel. Duanne Moeser erklärt das Verhalten des Cheftrainers so: Mitchell habe bereits in den Drittelpausen deutlich gesagt, was er sich wünscht. Mehr Aggressivität zu zeigen, mehr an den Mann zu gehen, hungriger vor dem Tor zu sein. „Irgendwann ist alles gesagt. Herumzuschreien hilft da auch nicht weiter“, erzählt Moeser. Hauptgesellschafter Lothar Sigl fordert eine Reaktion: „Die Mannschaft hat Kredit bei den Fans verspielt, den muss sie sich mit guten Leistungen zurückholen.“ Es ist unübersehbar, die Panther stecken in einem Tief und haben einige Baustellen:

    Torhüter Markus Keller zeigte bereits Klasse-Leistungen wie beim 4:0 in Hamburg und spielt derzeit besser als Patrick Ehelechner. Doch noch fehlt dem 24-Jährigen, der vom Zweitligisten SC Riessersee kam und seine erste komplette DEL-Saison bestreitet, die Konstanz. Als Keller nach dem zweiten Drittel beim Stand von 0:5 ausgewechselt wurde, nutzte Ehelechner seine Chance nicht. „Er war in seinen 20 Minuten nicht besser als Keller“, analysiert Moeser.

    Verteidiger In Schwenningen fehlte es schlicht an Masse in der Abwehr. Die drei Stammkräfte Steffen Tölzer (Oberschenkelverletzung), Tobias Draxinger (Hexenschuss) und Michael Bakos (Schulter-Operation) wurden schmerzlich vermisst. „Wenn mit Tölzer und Bakos unsere zwei stärksten Defensiv-Verteidiger fehlen, bekommen wir Probleme. Das haben wir schon in der vergangenen Saison gesehen“, sagt Sigl. „Die Belastung für die anderen Verteidiger war deshalb extrem hoch. Zudem ist Kapitän Daryl Boyle nicht völlig gesund ins Schwenningen-Spiel gegangen“, berichtet Sportmanager Duanne Moeser. Während Bakos mindestens vier Monate lang ausfällt, besteht bei Tölzer und Draxinger die Hoffnung auf eine baldige Rückkehr.

    Verstärkungen Angesichts der ausgedünnten Abwehr wird über Neuverpflichtungen spekuliert. Doch Lothar Sigl winkt ab: „Die Spieler, die da gehandelt werden, helfen uns nicht weiter. Einen deutschen Verteidiger sehe ich derzeit nicht auf dem Markt, der eine Verstärkung für uns wäre“, sagt der Hauptgesellschafter und Sportdirektor. Von „Panikreaktionen“, hält der erfahrene Klubchef nichts. Gleichwohl sieht sich Larry Mitchell verstärkt auf dem nordamerikanischen Markt um, und hat konkrete Kandidaten im Blick.

    Stürmer Der Amerikaner Brian Roloff, eigentlich für die erste Sturmreihe eingeplant, findet sich derzeit wegen schwacher Leistungen im vierten Block wieder und erhielt beim 3:4 n. P. am Freitag gegen Berlin einige Denkpausen von Trainer Mitchell verordnet. Ivan Ciernik ist ein Torjäger mit Ladehemmung. Die Energie des verletzten John Zeiler fehlte in beiden Wochenend-Partien. Positiv: „Wir erarbeiten uns genügend Chancen, wir hatten über 40 Schüsse in Schwenningen. Aber wir tun uns schwer, Tore zu schießen“, sagt AEV-Rekordtorschütze Duanne Moeser (143 Treffer).

    AmFreitag geht es nach Köln, am Sonntag kommt die Düsseldorfer EG ins Curt-Frenzel-Stadion.

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