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Eishockey: Schaffen es die Panther noch in die Play-offs?

Eishockey

Schaffen es die Panther noch in die Play-offs?

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    Trainer Mike Stewart (links) und sein Assistent Tray Tuomie haben die Augsburger Panther wieder in die Spur gebracht. Ob die Trendwende noch rechtzeitig kam, zeigt sich noch.
    Trainer Mike Stewart (links) und sein Assistent Tray Tuomie haben die Augsburger Panther wieder in die Spur gebracht. Ob die Trendwende noch rechtzeitig kam, zeigt sich noch. Foto: Thomas Hahn, Eibner-Pressefoto

    Eines ist schon jetzt klar: Es wird knapp für die Augsburger Panther. Der Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt, beträgt vor dem Auswärtsspiel in Iserlohn (19.30 Uhr) fünf Punkte. Zehn Partien stehen noch aus, maximal 30 Punkte werden noch vergeben. Seit Einführung der ersten Play-off-Runde waren in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 14 Mannschaften durchschnittlich 71 Zähler nötig, um den zehnten Platz zu erreichen. Die Panther haben momentan 54 auf dem Konto. Bedeutet: Von den letzten zehn Spielen muss Augsburg sechs gewinnen (idealerweise in der regulären Spielzeit), um über 70 Punkte zu kommen. Siege in der Verlängerung oder nach Penaltyschießen bringen zwei Punkte.

    Ist den Panthern ein solcher Endspurt zuzutrauen? Einiges spricht dafür. Der Trend der vergangenen Wochen zeigt steil nach oben. Vor der unglücklichen 1:3-Niederlage gegen Köln hatte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart viermal in Folge gewonnen. Vor allem die Defensive arbeitet sehr viel konzentrierter, als es noch Mitte der Saison der Fall war. „Die einzelnen Teile unseres Spiels passen jetzt zusammen“, sagt Stewart. Das fange mit den Stürmern an, die konsequent mit nach hinten arbeiten.

    Torwart Roy ist wichtig für die Panther

    Der Kader der Augsburger Panther für die Saison 2017/18

    Tor: Olivier Roy, Jonathan Boutin, Ben Meisner

    Verteidigung: Braden Lamb, Scott Valentine, Steffen Tölzer, Mark Cundari, Derek Dinger, Arvids Rekis, Gabe Guentzel, Simon Sezemsky

    Sturm: Drew LeBlanc, Trevor Parkes, Thomas Holzmann, Matt White (Zugang von den Milwaukee Admirals, AHL), Thomas J. Trevelyan, Michael Davies, Evan Trupp, Aleksander Polaczek, Daniel Schmölz (Schwenningen, DEL), Alexander Thiel, David Stieler, Jaroslav Hafenrichter, Christian Kretschmann (Krefeld Pinguine, DEL), Hans Detsch, Marco Sternheimer (AEV-Jugend)

    Dazu kommt der neue Torwart Olivier Roy, der sofort jene Ruhe und Sicherheit ausstrahlte, die die Mannschaft in der damaligen Krise benötigte. In der Offensive läuft das Powerplay, das zwischenzeitlich ebenfalls nicht mehr perfekt funktioniert hatte, wieder auf Hochtouren. Keine andere Mannschaft in der DEL trifft häufiger, wenn sie in Überzahl spielt. Passend dazu hatte Augsburg in der bisherigen Saison die meisten Überzahlsituationen (165). Das hängt damit zusammen, wie Stewart seine Mannschaft gebaut hat. Die Stürmer sind tendenziell eher klein, dafür aber extrem schnell. Gegnerische Verteidiger wissen sich deshalb oft nur mit einem Foul zu helfen.

    Auf der anderen Seite sind die Panther eines der fairsten Teams in der Liga. 384 Strafminuten kassierte die Mannschaft bisher – das ist Platz zehn in der DEL. Spitzenreiter sind diesbezüglich die Eisbären Berlin mit satten 545 Strafminuten.

    Aus Augsburger Sicht ist es aber auch ein guter Plan, die Strafbank zu meiden, denn in Unterzahl sind nur Straubing, Iserlohn und Krefeld schlechter.

    Heimvorteil könnte dem AEV helfen

    Die Geschichte der Augsburger Panther

    1878: Gründung des Augsburger Eislauf Verein 1878

    1928: Eiskunstläufer Benno Wech als erster aktiver Sportler aufgenommen

    1937: Eishockeyabteilung wird gegründet

    1945: AEV tritt wenige Monate nach Kriegsende als Hockey Club Augsburg (HCA) an

    1948: Erster Titel: Der AEV wird süddeutscher Meister

    1953: Umbenennung des HCA in Augsburger Eislauf und Rollsport Verein (AERV)

    1954: Fred Nieder wird erster Augsburger Eishockey-Nationalspieler

    1962: Curt Frenzel wird 1. Vorsitzender und benennt den Verein in AEV zurück

    1968: AEV steigt in die 1. Bundesliga auf

    1978: Im Jahr des 100-jährigen Jubiläums steigt der AEV zum dritten Mal in die Bundesliga auf

    1981: AEV wird nach Konkurs sofort wieder Oberligameister und steigt in die 2. Liga auf

    1987: Erneuter Konkurs für den AEV, Lothar Sigl wird einer der Retter des Augsburger Eishockey

    1994: Ausgliederung der AEV-Profis aus dem Stammverein und Umbenennung in Augsburger Panther

    2010: Die Augsburger Panther werden sensationell Vizemeister

    2017: Die Panther erreichen mit Platz 6 das beste Hauptrundenergebnis ihrer DEL-Geschichte

    Zum Zünglein an der Waage könnte der Heimvorteil werden. Sechs der zehn noch ausstehenden Partien finden im Curt-Frenzel-Stadion statt. Elf der bisher 20 Heimspiele (insgesamt 32 Punkte) gewannen die Panther. Auf fremdem Eis sieht die Bilanz mies aus. Nur sieben der bisher 22 Auswärtsspiele sahen die Augsburger als Sieger (insgesamt 22 Punkte). Vermutlich wird die Entscheidung, wann für die AEV-Profis der Urlaub beginnt, erst nach der Olympiapause fallen. Die dauert vom 3. bis zum 28. Februar. Der Spielplan will es, dass dann noch zwei direkte Konkurrenten um die Play-offs ins Curt-Frenzel-Stadion kommen. Erst Bremerhaven (28. Februar) und zum Abschluss der Hauptrunde Mannheim (4. März). Gut möglich, dass das Duell mit den Adlern zum Endspiel um Platz zehn wird.

    Vorher schon wollen sich Stewart und Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl zusammensetzen und über die Zukunft des Trainers sprechen. „Wir machen das in der Olympiapause“, sagte Stewart. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Zuletzt war er mit dem Trainerposten in Wolfsburg in Verbindung gebracht worden. Der wird frei, denn Pavel Gross folgt dem Ruf des Geldes nach Mannheim. Gleiches gilt für Mike Pellegrims, der seinen Stuhl in Düsseldorf räumt und Gross nächste Saison assistieren wird. Zwei freie Stellen also bei Vereinen, die zumindest finanziell eine Verbesserung im Vergleich zu Augsburg darstellen würden. Stewart allerdings blockt diesbezügliche Fragen ab. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich bin voll auf die Panther konzentriert. Wir wollen in die Play-offs, allein das zählt.“

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