Die Abwehr ist das Prunkstück der Augsburger Panther. Mit lediglich 108 Gegentreffern in 44 Spielen stellen die Vorderleute um die Torhüter Tyler Weiman, Leonardo Conti und Jordan Parise die drittbeste Defensive hinter Wolfsburg (101) und München (104). Ausgerechnet im Endspurt um die Play-off-Plätze drohen nun jedoch Lücken im stärksten Mannschaftsteil der Augsburger. Petr Macholda verletzte sich gestern im Training wieder an der Schulter, die dem Abwehrspieler in dieser Saison bereits Probleme bereitet hat. Zwei bis drei Wochen fällt Macholda laut Mannschaftsarzt Dr. Dietmar Sowa aus.
Auch der Einsatz von Daryl Boyle im heutigen Heimspiel gegen Nürnberg ist gefährdet. Der Deutsch-Kanadier, dessen Vertragsverlängerung die Panther in dieser Woche bekannt gegeben haben, knickte beim 3:0 am Dienstag in Iserlohn um und zog sich eine Bänderverletzung zu. „Glücklicherweise ist das Syndesmoseband nicht gerissen, sonst wäre die Saison für ihn wohl beendet“, sagt Sowa, der den mit sechs Toren und 14 Vorlagen bislang besten Verteidiger für das heutige Match fit bekommen will. Die Chancen auf einen Einsatz: 50:50.
O’Connor-Pokerspiel Die Wechselgerüchte um Sean O’Connor will Larry Mitchell nicht weiter kommentieren. Zwar ärgert sich der Panther-Coach über die Unruhe im Umfeld der Mannschaft, aber nur der Spieler selbst könne Klarheit schaffen. „Was wir tun können, ist, den Spieler zu fragen. Und das hat unser Hauptgesellschafter Lothar Sigl getan.“ Der Umgang mit Vereinswechseln sei von Profi zu Profi verschieden, berichtet der Coach aus der Praxis. „Colin Murphy ist zu mir in die Trainerkabine gekommen und hat gesagt, dass er in Hamburg unterschrieben hat. Das war offen, das war okay.“ Der Kanadier gab weiterhin alles für seinen alten Klub. „Andere Spieler wie beispielsweise Christian Chartier schweigen bis zum Schluss“, erzählt Mitchell über seine Transfer-Erfahrungen.
Die Vizemeisterschaft im Jahr 2010 holten die Panther im Übrigen mit vielen Spielern, deren Abgang frühzeitig bekannt gewesen ist. Aber Brett Engelhardt, Colin Murphy (beide nach Hamburg), Tyler Beechey, Connor James (nach Düsseldorf), Christian Chartier (Ingolstadt) oder auch Jeff Likens (Nürnberg) legten sich für ihren persönlichen Erfolg und für Augsburg trotzdem mächtig ins Zeug.
Tribünenplatz Wie schon beim 3:0 in Iserlohn wird wieder Gabe Gauthier als überzähliger Ausländer nur zuschauen dürfen. Rückkehrer Sergio Somma wird sein zweites Spiel nach seiner Knieverletzung bestreiten. „Mir fehlt zwar noch etwas der Spielrhythmus, aber ich habe in Iserlohn gemerkt, wie ich mich von Drittel zu Drittel besser zurechtgefunden habe“, sagt der Amerikaner. Obwohl der Außen nicht hundertprozentig fit ist, vertraut Trainer Mitchell auf den Angreifer, der trotz acht Spielen weniger als seine Sturmkollegen mit 13 Toren und 13 Vorlagen auf Platz drei der teaminternen Scorerwertung liegt. Somma bildet mit Brian Roloff und Mario Valery-Trabucco den Paradesturm des Tabellenneunten. Das Trio erzielte bislang 42 der 107 AEV-Tore.
Wochenend-Ziel „Wir schauen nur von Spiel zu Spiel. Aber sollten wir gegen Nürnberg gewinnen, dann lautet Platz sechs unser neues Ziel“, sagt Mitchell. Der Tabellensechste umgeht die Pre-Play-offs und ist direkt für das Viertelfinale qualifiziert. Am Sonntag spielen die Panther in Düsseldorf.
Stadion-Südseite In dieser Woche haben Arbeiter damit begonnen, die Südseite des Curt-Frenzel-Stadions mit Dämmmaterial zu verkleiden. Bis heute Abend soll die Seite fast geschlossen sein, so das Ziel der Handwerker. Den Fans im Stehwall wird es nicht mehr in den Nacken regnen oder schneien. Die Außenfassade, die an eine leuchtende Eisscholle anspielen soll, kommt erst in einem späteren Bauabschnitt.