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Eishockey: Lädierte Abwehrfraktion

Eishockey

Lädierte Abwehrfraktion

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    Panther-Trainer Larry Mitchell sitzt hoch oben auf der Tribüne des Curt-Frenzel-Stadions, unten auf dem Eis gibt sein Assistent Greg Thomson die Kommandos. „Mein linker Knöchel ist geschwollen und passt nicht in den Schlittschuh.“ Mitchell leidet an den Nachwirkungen seines Unfalls auf der Spielerbank beim 6:1 gegen Düsseldorf. Der Trainer humpelt und teilt die gesundheitlichen Probleme mit einem Teil seines Teams.

    Gerade die Abwehrfraktion ist vor der Partie am Freitag gegen die Iserlohn Roosters (19.30 Uhr) im täglichen Gespräch mit dem Ärzteteam um Dietmar Sowa. Michael Bakos (Schulteroperation) wird erst 2014 zurückkehren, Tobias Draxinger (Hexenschuss) bricht am Mittwoch seinen ersten Trainingsversuch ab und Steffen Tölzer (Nackenschmerzen) ist erst gar nichts aufs Eis gekommen. „Ein anderer Verteidiger spielt mit angebrochener Hand“, verrät Mitchell. Den Namen des Profis will er nicht preisgeben, um dem Gegner keine Hinweise auf Schwachstellen zu geben.

    Torhüter Patrick Ehelechner kann das Pech seines Teams kaum fassen. „Als im Sommer bekannt wurde, dass wir mit neun Verteidigern in die Saison gehen, haben viele gelacht und gefragt, was wir mit so vielen Abwehrspezialisten wollen. Jetzt kann es sein, dass wir zu wenig haben.“

    Dem 20-jährigen Manuel Kindl traut der Trainer die verantwortungsvolle Aufgabe in der Pantherdefensive noch nicht zu. „Bei unserer Personalsituation benötigen wir eine außergewöhnliche Torhüterleistung und Stürmer, die auch ihre Defensivaufgaben erfüllen“, weiß Mitchell vor der Partie gegen die offensivstarken Iserlohner, die den Panthern bei ihrem 6:0 einen schmerzhaften Saisonauftakt beibrachten. „Ich weiß jetzt, wie es sich anfühlt, einen Rucksack umherzutragen“, beschreibt Torhüter Ehelechner seinen mühevollen Einstieg. „Aber gegen Düsseldorf hat sich der Rucksack gelöst“, gibt Ehelechner Einblicke in sein Gefühlsleben.

    16 Punkte in 13 DEL-Partien haben die Panther bisher erzielt, einen mehr als die Gäste der Roosters. Zwei Augsburger haben sich dabei derart in den Vordergrund gespielt, dass sie beim Deutschland-Cup (8. bis 10. November) in München erstmals in der Nationalmannschaft spielen dürfen. Bundestrainer Pat Cortina hat Pantherverteidiger Daryl Boyle für die deutsche Auswahl nominiert, Stürmer Peter MacAr-thur hat eine Einladung in das US-Team bekommen.

    „Noch steht der Kader nicht endgültig fest, aber ich wäre sehr stolz darauf, wenn ich zum Einsatz komme. Meine Mutter ist Deutsche, ein Teil der Familie lebt in der Nähe von Mannheim“, erzählt Kapitän Boyle, der in Kanada geboren wurde und seit 2011 bei den Panthern unter Vertrag steht. „Wenn ich in München dabei bin, werden meine Eltern aus Lethbridge bei Calgary zu Besuch kommen“, so der Profi, der mit vier Toren und vier Vorlagen punktbester Verteidiger ist. Angreifer MacArthur hat zehn Scorerpunkte auf dem Konto und ist damit statistische Nummer zwei der Augsburger. „Die Nominierung für die USA habe ich wahrscheinlich Jack Parker zu verdanken. Er war bereits an der Uni in Boston mein Trainer.“

    Panthercoach Larry Mitchell freut sich darüber, dass Spieler seines Teams internationale Bewährungsproben bekommen. „Aber es besteht natürlich immer das Risiko, dass sich einer verletzt.“ Lädierte Akteure haben die Panther aber bereits genug.

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