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Eishockey: Die drei Musketiere

Eishockey

Die drei Musketiere

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    Es war ein Spiel mit spektakulärer Schlussphase und Siegtor in letzter Sekunde. Das 3:2 nach Verlängerung am Sonntag gegen den ERC Ingolstadt war der Lohn „für eine große kämpferische Leistung der gesamten Mannschaft“, betonte Hauptgesellschafter Lothar Sigl. Aber es war auch das Spiel der drei Musketiere.

    lMike Connolly, der Furchtlose Der Eishockey-Idealtyp nordamerikanischer Manager sieht anders aus. Der 24-jährige Kanadier ist nur 1,75 m groß, nimmt es aber locker mit viel größeren Kontrahenten auf. „Er schreckt selbst vor zwei Gegenspielern nicht zurück, fährt die Checks zu Ende und bringt die Scheibe auch im harten Zweikampf meistens an den richtigen Mann“, schätzt Sportmanager Duanne Moeser Einsatz und Stocktechnik des neuen Angreifers. Zwei NHL-Spiele für die Colorado Avalanche hat Connolly bestritten, das Abenteuer Europa soll seiner Profikarriere einen neuen Schub geben. Anlaufprobleme hatte er nicht. Mit 20 Scorerpunkten in 24 Partien reihte er sich in die Top 20 der Liga ein, war aber in den bisherigen Partien mehr Vorbereiter als eiskalter Vollstrecker.

    Der Siegtreffer gegen Ingolstadt war erst das dritte Tor für den Mittelstürmer, aber nicht allein deshalb ein emotionaler Höhepunkt. Wie er den beiden Gästespielern den Puck in eigener Unterzahl abnahm und nach ein paar schnellen Schritten die Scheibe mit der Rückhand zwischen den Beinschonern des Torhüters hindurchschob, war das bevorzugte Gesprächsthema beim Augsburger Freudenfest.

    lJeff Woywitka, der Abräumer „Kann mir jemand etwas Holz besorgen? Ich möchte Woywitka heute noch einen Altar bauen. Einen klitzekleinen Schnitzer hatte er heute mal drin, aber ansonsten ist der Typ eine Granate!“ Nicht nur diesen Fan im AEV-Internetforum hat der 30-jährige Verteidiger aus Kanada beeindruckt. „Er gibt unserer Abwehr Stabilität, in sechs seiner bisher sieben Spiele für uns zeigte er eine sehr gute Leistung“, sagt Trainer Larry Mitchell über den 30-jährigen Riesen (1.91 m) mit NHL-Vergangenheit (282 Spiele).

    Es ist erst knapp zwei Jahre, da verdiente der Kanadier bei den Dallas Stars einige hunderttausend US-Dollar pro Saison. Nach einer Verletzung kam er im vergangenen Winter nur in der zweitklassigen AHL (Peoria) unter, in diesem Sommer hat er sich offensichtlich im Transferpoker verzockt. „Wir waren im richtigen Moment auf der richtigen Fährte“, freut sich Hauptgesellschafter Sigl über das Gespür von Trainer Mitchell. „Es ist beeindruckend, wie Woywitka agiert. Er macht bei uns ja praktisch seine Vorbereitung“, so Sigl. Woywitka hat keinen Turbo-Antrieb, aber er steht fast immer richtig und stört mit seinem Schläger immer wieder erfolgreich die Aktionen des Gegners.

    lSebastian Uvira, der Stürmische Der ehemalige Manager Max Fedra hat dem Junioren-Nationalspieler aus Landshut 2011 einen Dreijahresvertrag gegeben. Anschließend wechselte dieser für zwei Jahre nach Nordamerika und trat erst diesen Sommer seinen Dienst bei den Panthern an. Er ist 20 und hat dennoch „mehr Selbstbewusstsein als jeder andere Spieler in unserer Mannschaft“, merkt Larry Mitchell mit kritischem Unterton an. „Wenn er abhebt, kommt er in den vierten Sturm“, so die Therapie des Trainers. Gegen den ERC Ingolstadt entging Uvira einer Degradierung, weil er seinem Trainer angekündigt hatte, dass er ein Tor erzielen wird. Gesagt, getan: Uvira verschaffte seiner Mannschaft in einer schwachen Phase mit dem Alleingang zum 2:2 neue Energie. Am Freitag soll er das im Curt-Frenzel-Stadion wieder beweisen. Das Problem: Die Kölner Haie sind DEL-Tabellenführer.

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