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Eishockey: Der Kapitän geht voran

Eishockey

Der Kapitän geht voran

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    Keiner in der Panther-Mannschaft ist scharf darauf. Auch Daryl Boyle hätte gerne auf diesen Titel verzichtet. Doch er hat verloren und deshalb ist der Deutsch-Kanadier der Nachfolger von Tobias Draxinger. Seit Donnerstagmittag ist Kapitän Boyle der „Bartträger des Monats“ und muss sich vier Wochen lang einen Oberlippenbart wachsen lassen. Es ist ein einfaches Spiel, mit dem die Profis den „Arsch des Monats“, wie die deutschen Spieler es nennen, ermitteln. Alle laufen nacheinander im Alleingang auf die Torhüter Patrick Ehelechner oder Markus Keller zu, und wer am Ende übrig bleibt, hat verloren. Unter lautem Gejohle „beglückwünschen“ die treffsicheren Spieler den Verlierer. Daryl Boyle nimmt es gelassen hin: „Hauptsache, wir haben unseren Spaß.“

    Die Einlage bildet den Schlusspunkt der Trainings-Einheit. Davor hat Larry Mitchell Überzahl trainieren lassen, wie immer am Donnerstag. Nur weil am heutigen Freitag der deutsche Meister um 19.30 Uhr ins Curt-Frenzel-Stadion kommt, wird das Programm nicht geändert.

    Von ihrer Meisterform sind die Eisbären Berlin nach nur drei Siegen aus neun Partien zwar meilenweit entfernt, aber das mache die Aufgabe nicht leichter, meint Daryl Boyle. Die Panther wollen wie immer im eigenen Stadion mit Vollgas-Eishockey und Forechecking die Berliner unter Druck setzen. „Aber wir müssen ihre Schlüsselspieler wie Darin Olver oder Barry Tallackson im Auge behalten“, fordert der Mannschaftskapitän.

    Von sich selbst verlangt er mehr Disziplin: „Gegen München habe ich mir 16 Strafminuten geleistet. Das war zu viel.“ In der Offensive geht der 26-Jährige mit gutem Beispiel voran. Als Verteidiger belegt er mit zwei Toren und vier Vorlagen den vierten Platz in der teaminternen Scorer-Wertung. In der vergangenen Saison hatte es der Deutsch-Kanadier mit dem harten Schlagschuss und dem präzisen Passspiel auf 25 Punkte (7 Tore/18 Vorlagen) in 54 Spielen gebracht.

    Als einer von nur noch zwei verbliebenen rechts schießenden Verteidigern neben Rob Brown ist Boyle besonders wertvoll in Überzahl. Auf den dritten rechts schießenden AEV-Abwehrspezialisten Michael Bakos muss Larry Mitchell lange verzichten. Der Ex-Nationalspieler muss nun doch operiert werden und fällt mindestens vier Monate lang aus (siehe überregionaler Sportteil Seite 22). Auch wenn der Pechvogel nicht aufgeben und so bald als möglich zurückkehren will, zeigt sich der Panther-Coach zurückhaltend: „Ich rechne in dieser Saison nicht mehr mit Michael Bakos.“

    Deshalb sieht er sich vorsorglich auf dem Spielermarkt nach Ersatz um. Das Angebot in der Defensive ist mager. „Die guten Leute und die auch nicht ganz so guten sind zu diesem Zeitpunkt der Saison alle unter Vertrag“, berichtet der Panther-Coach.

    Während der vergangenen Spielzeit holten die Augsburger den Kanadier Nick Ross aus Österreich, der sich jedoch als zu phlegmatisch erwies und anschließend oft als überzähliger Ausländer auf der Tribüne Platz nehmen musste.

    Sportdirektor Lothar Sigl sei zwar zurückhaltend und werde gewiss nicht jeden seiner Personalwünsche umgehend erfüllen, meint Mitchell. Doch der Deutsch-Kanadier hat gezielt seine Kontakte zu Spieler-Agenten und befreundeten Trainern in Nordamerika aktiviert.

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