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Eishockey: AEV-Trainer Mitchell hat Plan B in der Tasche

Eishockey

AEV-Trainer Mitchell hat Plan B in der Tasche

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    Nach dem plötzlichen Karriereende von Verteidiger Bakos überdenkt der Coach der Augsburger Panther, Larry Mitchell,  seine Kader-Zusammenstellung.
    Nach dem plötzlichen Karriereende von Verteidiger Bakos überdenkt der Coach der Augsburger Panther, Larry Mitchell, seine Kader-Zusammenstellung. Foto: Ulrich Wagner

    Larry Mitchell plagt ein sportliches Problem: Wo bekommen die Panther einen guten deutschen Verteidiger her, der auch bezahlbar ist. Das urplötzlich Mitte Mai verkündetete Karriere-Ende des 100-fachen National-Verteidiger Michael Bakos bereitet dem Panther-Coach Kopfzerbrechen in der noch nicht abgeschlossenen Kaderplanung. Noch immer ist der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) auf der Suche nach zwei Stürmern und sowie zwei Verteidigern, davon jeweils ein Ausländer. So war es bislang vorgesehen. Doch der Deutschkanadier hat notgedrungen offenbar Plan B im Kopf. Allerdings gibt es den Kader betreffend auch positive Nachrichten.

    Die aktuellen Themen beim AEV:

    Kurz bleibt Nach dem Bakos-Abgang drohte den Augsburgern ausgerechnet in der sowieso schon ausgedünnten Defensive der Abgang von Junioren-Nationalspieler Patrick Kurz. Der gebürtige Augsburger, der von den Jungadlern Mannheim zurück zu seinem Heimatklub gewechselt ist und hier einen Drei-Jahres-Vertrag unterzeichnete, hätte bei der Talentziehung der Canadian Hockey League (CHL), einer kanadischen Juniorenliga, aufgerufen werden können. Eine entsprechende Ausstiegsklausel war im Vertrag mit Augsburg verankert. Doch Larry Mitchell atmet auf: „Erstmals seit 2004 ist kein deutscher Spieler zum Zug gekommen. Das ist eine gute Nachricht für uns, denn es ist kein Geheimnis, dass wir in der Abwehr unterbesetzt sind.“ Mitchell ist froh über jeden Verteidiger im Kader und deshalb wird Patrick Kurz wohl auch nicht wie ursprünglich vorgesehen beim Kooperationspartner Ravensburg in der zweiten Liga Spielpraxis sammeln, sondern ist für das DEL-Team gebucht.

    Schwierige Verteidigersuche Deutsche Abwehrspieler erhalten zum jetzigen Zeitpunkt eigentlich Verträge für die übernächste Saison 2015/16. Die starken und selbst die weniger guten Defensiv-Spezialisten mit deutschem Pass sind alle unter Vertrag. Larry Mitchell schildert die prekäre Lage: „Wenn man am 15. Mai erfährt, dass man einen deutschen Verteidiger braucht, dann ist es unheimlich schwer. Wir haben Anfang Juli immer noch keinen, das ist die bittere Wahrheit.“ Sollte sich auf dem leer gefegten Markt keine überraschende Option auftun, dann gibt es ein Alternative:

    Plan B Die Panther-Personalabteilung mit Mitchell und Haupt-Gesellschafter Lothar Sigl hat entschieden, die freie Ausländerstelle im Sturm nicht zu vergeben, bevor nicht die Plätze in der Abwehr besetzt sind. „Dann gibt es die Möglichkeit, dass wir zwei ausländische Verteidiger verpflichten“, sagt der Coach. Doch selbst die Import-Verteidiger sind begehrte Ware. Von einer Liste mit 22 Namen, die Mitchell dem Sportdirektor Sigl vor wenigen Wochen vorgelegt hat, stehen inzwischen nur noch sieben Kandidaten. Alle anderen unterzeichneten bei anderen Klubs. Zur Erklärung: Wenn es um Vertragsdetails und ums Geld geht, verhandelt Sigl mit dem Spieler oder Agenten.

    Mitchell ist frustriert: „Unsere Fans schimpfen über jeden Verteidiger von Chartier über Fletcher bis Forrest. Aber die Wahrheit ist: Als Augsburger Panther müssen wir froh sein, solche Spieler hier zu haben.“ Mit dieser Klage steht Mitchell nicht alleine da, wie er in Nordamerika festgestellt hat. Auf dem Trainer-Symposium in der vergangenen Woche in Philadelphia berichteten die Kollegen aus der American Hockey League (AHL) oder der National Hockey League (NHL) über die gleichen Sorgen.

    Trainer-Symposium Im Rahmen der Talent-Börse (NHL-Draft) in Philadelphia besuchte Mitchell das Trainer-Symposium. Unter den rund 250 Eishockey-Lehrern waren fast alle Coaches aus der NHL und AHL vertreten. Aus der DEL sah der Augsburger Bandenchef die Kollegen Geoff Ward (Mannheim), Jeff Tomlinson (Berlin), Bundestrainer Pat Cortina sowie den Ex-Panther-Coach Doug Mason, der auf Jobsuche ist. Organisiert hat die Weiterbildung Ex-Bundestrainer George Kingston, der für die NHL-Trainer-Gewerkschaft verantwortlich ist. Neben verschiedenen Taktik-Vorträgen sprach ein US-Soldat mit Afghanistan-Erfahrung über Führungsstärke in einer Gruppe. Zudem traf Mitchell zwei Spieler-Agenten, die Kandidaten für die Panther im Angebot hatten.

    Spielplan Die DEL veröffentlichte gestern den kompletten Terminplan (siehe rechts). In der Weihnachtszeit präsentieren sich die Panther binnen sechs Tagen bei drei Heimspielen ihren Fans im Curt-Frenzel-Stadion.

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