Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Eisbären Berlin: Geld und Geschick

Eisbären Berlin

Geld und Geschick

    • |
    Vor vier Jahren gewann Tobias Draxinger mit Berlin die Meisterschaft, nun spielt er für die Panther und hofft auf einen Sieg gegen die Eisbären.
    Vor vier Jahren gewann Tobias Draxinger mit Berlin die Meisterschaft, nun spielt er für die Panther und hofft auf einen Sieg gegen die Eisbären. Foto: Archiv

    Berlin ist Hauptstadt – auch im Eishockey. Seit der US-Milliardär Philip Anschutz sein Herz für die Eisbären entdeckte, dominiert der Nachfolgeverein des DDR-Serienmeisters Dynamo die Branche. Zwischen 2005 und 2011 gewann die Mannschaft aus dem Osten der Republik fünfmal die deutsche Meisterschaft. Geld und Geschick bei der Personalplanung machen die Berliner Jahr für Jahr zu einem Titelfavoriten, dem die Augsburger Panther mit ihrem Mini-Budget nur selten auf den Pelz rücken können.

    Vor zwölf Jahren schloss der AEV – damals mit den Ausnahmestürmern Peter Larsson und Sergej Vostrikov – die DEL-Vorrunde zum letzten Mal vor den Eisbären ab. Der spektakulärste Erfolg gegen die Berliner gelang den Panthern 2010, als sie auf dem Weg zur Vizemeisterschaft den Vorrunden-Spitzenreiter im Viertelfinale ausschalteten.

    In dieser Saison hat die Berliner Mannschaft von Trainer Don Jackson als Tabellenführer 18 Punkte Vorsprung auf die Panther und als einziges Team der Liga in dieser Saison noch kein Spiel gegen Augsburg verloren. „Wir waren aber immer nahe dran“, betont Panther-Verteidiger Tobias Draxinger vor der Freitagpartie (19.30 Uhr) im Curt-Frenzel-Stadion. Die Augsburger werden auch diesmal den Berliner Offensivdrang zu spüren bekommen. „Die Eisbären greifen mit vier Mann an, nur einer bleibt zur Absicherung hinten. Wir müssen versuchen, die Scheibe an der vorderen Berliner Linie vorbeizubringen, und auf diese Weise Überzahlsituationen schaffen“, so Draxingers Empfehlung. Der gebürtige Münchner gewann zwischen 2003 und 2008 drei Meisterschaften mit den Eisbären und kennt die Gründe für deren Erfolge. „Sie haben sich mit sehr guten Ausländern, erfahrenen und talentierten jungen Profis einen hervorragenden Spielerstamm aufgebaut.“

    Dass die Kufenkünstler aus Berlin aber auch aus dem Takt zu bringen sind, zeigten die vergangenen Wochen. Von den vergangenen elf Spielen haben die Eisbären nur vier gewonnen. Am Sonntag verloren sie vor 14200 Zuschauern in der heimischen 02 World von Besitzer Anschutz mit 1:2 nach Verlängerung im Spitzenspiel gegen den ERC Ingolstadt, gewannen aber die positive Erkenntnis, dass sich die kritische Personalsituation entspannt. Mit Constantin Braun und André Rankel sind zwei Nationalspieler ins Team zurückgekehrt. Angreifer Rankel war einer der Play-off-Stars im vergangenen Jahr und könnte in diesem Frühjahr wieder zu einer Führungsfigur werden. „Auch Sven Felski mit seinen über 900 Erstligaspielen ist ein wichtiger Faktor in der Mannschaft“, weiß Tobias Draxinger.

    Andere erfahrene Spieler sind Trainer Don Jackson abhandengekommen. Stefan Ustorf leidet immer noch an den Nachwirkungen einer Gehirnerschütterung und Denis Pederson kam nach einer langwierigen Knieverletzung noch nicht wieder auf die Beine. Die Berliner können es verschmerzen, weil sie sich die besten Pantherstürmer der vergangenen Saison gesichert haben. Darin Olver und Barry Tallackson zeigen, wie in Augsburg, Sinn für das Wesentliche. Olver führt mit 41 Punkten in 42 Partien die Scorerliste des Meisters an, Tallackson ist mit 21 Toren treffsicherster Eisbär. Dazu kommt mit Richie Regehr ein Verteidiger, dessen Schlagschuss gefürchtet ist. Panther Florian Schnitzer bekam das Anfang Januar zu spüren, seitdem müssen einige Metallplatten die Kieferknochen stabilisieren. Für Schnitzer ist die Saison beendet.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden