Beim Heimspielauftakt boten die FCA-Spieler ihren Fans ein Bundesligaspektakel. Das 2:2 (1:2) gegen eine starke Borussia aus Mönchengladbach hatte alle Zutaten eines Spitzenspiels und einen überragenden Akteur auf Augsburger Seite: Kapitän Daniel Baier.
Er verlor das Duell gegen seinen Schweizer Nationalmannschaftskonkurrenten Jan Sommer nach Punkten. Der FCA-Torhüter hatte gar nicht so viel zu tun. Beim 0:1 chancenlos, beim 1:2 wehrte er den Schuss zur Mitte ab. Was auffiel: Sommer war mit dem Fuß souveräner. Note 3,5
Wenn er so weitermacht, dann wird bald keiner mehr Paul Verhaegh nachweinen. Framberger verteidigt nicht nur clever, er marschierte auch immer wieder nach vorne. Gegen die offensivstarken Gladbacher gehört da Mut dazu. Note 2,5
Der Niederländer spielte eine fast fehlerfreie Partie in der Augsburger Defensiv-Zentrale. Gewann 18 von 23 Zweikämpfen, brachte 93 Prozent seiner Pässe an den Mann. Sehenswert sein weiter Pass auf Finnbogason nach 34 Sekunden. Note 2
Steigert sich neben Gouweleeuw immer mehr. Führte zwar nur elf Zweikämpfe, gewann aber neun davon. Hinteregger ist nicht nur neben dem Spielfeld ehrlich, er liefert auch auf dem Platz ehrliche Arbeit ab. Allerdings ließ er sich vor dem 1:2 von Raffael zu einfach austanzen. Note 2,5
Der eifrigste Flankengeber (fünf Stück). Lief über elf Kilometer, marschierte die linke Außenbahn rauf und runter, war aber manchmal in seinen Aktionen zu fahrig. Note 3,5
Es war nicht der Nachmittag des Südkoreaners. Er muss erst noch in die Rolle als zweiter defensiver Mittelfeldspieler hineinwachsen. Gewann nur 36 Prozent seiner Zweikämpfe. Hatte nicht einmal halb so viele Ballkontakte wie Daniel Baier. Note 4,5
Was für eine Partie des Kapitäns. 90 Minuten führte er seine Mannschaft, lenkte sie, kämpfte für sie und ging als Vorbild voran. 82 Ballkontakte, 62 Pässe aus dem Spiel und eine Passquote von 79 Prozent oft unter Druck sprechen für Baier. Er ist das Gehirn des Augsburger Teams. Note 1,5
Schmid führte nur sechs Zweikämpfe, von denen er auch noch vier verlor. Auffallend war er nur bei zwei Schüssen. Einen stoppte Vestergaard mit der Hand (6.), mit dem anderen scheiterte er kurzer Distanz an Sommer. Note 4,5
Bereitete die 1:0-Führung von Finnbogason uneigennützig vor. Es schien der Auftakt für eine starke Partie des Österreichers zu werden. Doch mit zunehmender Spieldauer tauchte Gregoritsch immer mehr ab. Note 4
Der Brasilianer ackerte für fünf, ist aufgrund seiner Kopfballstärke wichtig, führte 24 Zweikämpfe, lief über zehn Kilometer. Doch was Caiuby mühevoll aufbaut, reißt er manchmal mit seinem Hintern wieder ein, weil er sich zu oft verheddert oder zu schlampig agiert. Wie beim Zweikampf im Mittelfeld vor dem 1:1. Note 4,5
Der Isländer agierte cool wie ein Eisberg. Gleich der erste von fünf Torschüssen passte nach 34 Sekunden, es war das schnellste Bundesliga-Tor der Augsburger Vereinsgeschichte. Er traf zum siebten Mal in Folge zum 1:0. Finnbogason arbeitet auch nach hinten und ist deshalb so wertvoll. Manko: er hätte ein, zwei Tore mehr erzielen können. Note 2
In Hamburg saß der Neuzugang vom SV Darmstadt 98 90 Minuten auf der Bank, und auch gegen Gladbach schmorte er bis zur 76. Minute. Danach zeigte er, wie wertvoll er für den FCA sein kann. Seine Flanke kam zentimetergenau auf Cordova.
Der Neuzugang von RB Leipzig sitzt Koo im Nacken und deutete an, dass er Ansprüche auf den Platz neben Baier anmeldet.
Im zweiten Bundesligaspiel sein erstes Tor. Der Stürmer aus Venezuela kann die Saison-Überraschung werden. Er ist ein Rohdiamant. Robert Götz Es werden nur Spieler benotet, die mindestens 30 Minuten spielten