Mit einer offensiven Euro-League-Aufstellung war FCA-Trainer Markus Weinzierl die besondere Aufgabe in Belgrad angegangen. Auf fünf Positionen hatte er die Startelf im Vergleich zur Bundesliga verändert. Mit Tim Matavz als alleinige Sturmspitze, Bobadilla als Rechtsaußen und dem zweifachen Euro-League-Torschützen Piotr Trochowski stellte Weinzierl die Zeichen auf Angriff. Das zahlte sich aus und mündete in einem sensationellen 3:1-Sieg, der zum Weiterkommen in der Europa League reicht. Nachfolgend die Spieler in der Einzelkritik:
Beim 0:1 fehlten ihm gute zehn Zentimeter Körpergröße: Als Oumarou allein auf den Schweizer zuschoss, streckte der sich vergebens, den Ball erwischte er nicht mehr. Starke Parade in der 57. Minute, als seine Abwehr schon ausgespielt war. Note 3
Räumte hinten weg, was ging, spielte konzentriert und zuverlässig. Bemüht, das Spiel nach vorne zu eröffnen, wenn auch zwischendrin manchmal zu umständlich. Dann zeigte der Kapitän, dass er als Torschütze mehr kann, als nur Elfmeter zu verwandeln. Ihm gelang mit dem 2:1 der erste Treffer der Saison aus dem Spiel heraus. Note 2
War der Einzige, der den 0:1-Rückstand in der zehnten Minute noch hätte verhindern können, ließ sich vom schnellen Oumarou aber abhängen. Warf sich beherzt in die Kopfballduelle und bekam die gnadenlose Gangart der Serben schmerzhaft zu spüren. Minkovic´ holte ihn mit einem Rot-würdigen Gewalttritt von den Füßen. Danach war die Partie für Callsen-Bracker beendet. Er dürfte sich schwerer verletzt haben. Note 4
Als Ersatzmann für den an einer Gehirnerschütterung laborierenden Ragnar Klavan rückte Janker in die Innenverteidigung. Für eine noch stabilere Defensive müsste er allerdings präsenter sein und überzeugender in die Zweikämpfe gehen. Note 4
Der Grieche erhielt den Vorzug vor Philipp Max auf der linken Außenbahn. Erledigte seine Aufgaben nach hinten einigermaßen ordentlich, im Spiel nach vorne taten sich aber Schwächen auf. Note 4
In der ersten Halbzeit noch im normalen Arbeitsmodus gefangen. Dann aber kam ihm der Geistesblitz, Verteidiger Paul Verhaegh mit einem gefühlvollen Pass zu bedienen. Der nutzte diese auf dem Silbertablett servierte Vorlage zur 2:1-Führung. Note 2
Versuchte nach überstandener Knöchelverletzung anfangs ebenso zu wirbeln wie in der Bundesliga. Doch die Zweikampfstärke der Serben und die wenig passgenauen Zuspiele seiner Kollegen raubten ihm Lust und Effektivität. Tauchte lange ab, um Partizan dann mit seinem Last-Minute-Tor zum 3:1 den endgültigen K.-o.-Schlag zu verpassen. Note 2
Anfangs ein Aktivposten, tat sich der Südkoreaner gegen die robusten Serben zunehmend schwerer. Das sah wohl auch Trainer Weinzierl, denn er erlöste Koo schon in der 60. Minute. Note 4
Engagiert und schussgewaltig versuchte sich der Europa-League-Doppeltorschütze aus jeder Situation. Doch an der Präzision fehlte es bei ihm an diesem Tag ebenso wie bei einigen anderen Teamkollegen. Erst mit seiner bewährtesten Waffe hatte er Erfolg und entscheidenden Anteil am Ausgleich. Den von ihm getretenen Freistoß drückte Jeong-Ho Hong per Kopf ins Tor. Note 2
Fleißiger Arbeiter, der sich auf der Außenbahn abmühte. Überall dort zu finden, wo Not am Mann war. Note 3
Der Slowene bemühte sich, ging lange Wege, aber die letzte Torgefahr strahlt er einfach nicht aus. Note 4
Ein Auftakt nach Maß für den Südkoreaner, der schon nach 41 Minuten für den verletzten Callsen-Bracker kam. Gerade mal fünf Minuten im Spiel, stand er goldrichtig und verlängerte den Trochowski-Freistoß am verdatterten Keeper Zivkovic vorbei ins Tor. Zeigte in der zweiten Halbzeit dann nachdrücklich, dass er auch hinten dichtmachen kann. Note 2
(ab der 60. Minute für Koo) Hatte erst mehr damit zu tun, nach hinten abzusichern. Überzeugte dann aber beim 3:1-Siegtreffer von Bobadilla durch seine präzise Vorlage. Note 3
(ab der 80. Minute für Stafylidis) Half noch mit, den Sieg über die Zeit zu bringen.
Es werden nur Spieler bewertet, die mindestens 30 Minuten im Einsatz waren.