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Deutschland Cup: Deutschland Cup im Eishockey: Viele Neulinge an der Bande

Deutschland Cup

Deutschland Cup im Eishockey: Viele Neulinge an der Bande

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    Vor dem Training wird der Schläger mit der Schleifmaschine präpariert: Der Schweizer Julian Walker war schon Vizeweltmeister.
    Vor dem Training wird der Schläger mit der Schleifmaschine präpariert: Der Schweizer Julian Walker war schon Vizeweltmeister.

    John Fust steht an der Bande des Curt-Frenzel-Stadions und schaut dem General Manager Marco Sturm und der deutschen Nationalmannschaft beim Training zu. Wie Sturm muss auch der 43-jährige Fust beim Deutschland Cup am Wochenende eine neue Herausforderung als Trainer meistern. Da sich der Schweizer Eishockeyverband von Glen Hanlon getrennt hat, rückte der gebürtige Kanadier Fust auf. Statt des U-20–Teams ist er nun für das A-Team zuständig. „Das ist nur eine Übergangslösung.“ Fust hat sich darauf eingestellt nach den Tagen von Augsburg wieder zum Nachwuchs zurückzukehren.

    Vor dem Vier-Länder-Turnier mit der ersten Partie am Freitag (19.30 Uhr) gegen Gastgeber Deutschland hat sich Fust vor allem ein Ziel gesetzt. „Für uns ist es wichtig hier junge Spieler zu integrieren und sie an das höhere Niveau heranzuführen.“

    "Die Politik spielt keine Rolle in der Kabine"

    Dabei sollen erfahrene Kräfte wie Julian Walker vom HC Lugano helfen. Der 29-jährige Stürmer steht vor der Schweizer Kabine in der Arena und hantiert mit einer Schleifmaschine. Der gebürtige Berner präpariert seine Schläger für den Ernstfall. 2013 war er mit der Schweiz in Stockholm Vizeweltmeister hinter Schweden, diese Saison läuft es in Lugano noch nicht rund. Das Team belegt nur Rang zehn. Die Nationalmannschaft kann da eine willkommene Abwechslung sein. „Unser Team ist sehr jung“, betont Walker. Der Trainerwechsel vor dem Turnier sei kein Diskussionsthema, glaubt auch John Fust. „Die Politik spielt keine Rolle in der Kabine.“

    Auch der US-Verband musste in der Trainerfrage umdisponieren. Der vorgesehene John Tortorella bekam Ende Oktober einen Job bei den Columbus Blue Jackets in der NHL, für ihn übernimmt Mark Osiecki von den Rockford IceHogs (American Hockey League) die Aufgabe des Headcoaches. Aus Rockford kam in diesem Sommer Drew LeBlanc zu den Augsburger Panthern. Der Mittelstürmer sammelte in 16 DEL-Partien 15 Scorerpunkte, fand aber keine Berücksichtigung im US-Kader. Zum Team der in Europa tätigen Profis gehört Ben Hanowski (sechs Tore für die Panther).

    Deutsche Top-Spieler boykottieren Verbandspräsidenten

    Dagegen musste Auston Matthews absagen. Der 18-jährige Stürmer der Zürich Lions gilt als eines der größten Talente im internationalen Eishockey, kann aber wegen einer Rückenverletzung nicht spielen. Die US-Mannschaft kam gestern in Augsburg an, die Betreuer sind schon länger da. Sie haben sich auf der Südseite des Stadions in einer Nachwuchskabine eingerichtet.

    Scott Aldrich und Stan Wong sind aus den USA eingeflogen, der Masseur hatte eine kürzere Anreise. Peter Willmann aus Hannover gehört seit über einem Jahrzehnt zum Team der Amerikaner. „Ich bin der einzige Deutsche, der von der WM regelmäßig Medaillen mitbringt“, meint er lächelnd.

    Die Slowakei war 2002 Weltmeister, beim Deutschland Cup fehlen nicht nur die Überseeprofis, sondern auch viele andere Top-Spieler. Sie sind mit der Amtsführung des Verbandspräsidenten Igor Nemecek nicht einverstanden und boykottieren deshalb die Nationalmannschaft. Trainer Zdeno Ciger – ein ehemaliger NHL-Star – muss deshalb auf einige international unerfahrene Spieler bauen.

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