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DJK Augsburg-Hochzoll: Volleyballerin fristlos gekündigt

DJK Augsburg-Hochzoll

Volleyballerin fristlos gekündigt

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    Iryna Lukashchuk
    Iryna Lukashchuk

    Iryna Lukashchuk ist fassungslos: „Ich werde mit meinem sechsjährigen Kind wie ein Hund auf die Straße gejagt“, sagt die Volleyballerin der DJK Augsburg-Hochzoll, die am Dienstag ihre fristlose Kündigung erhalten hat. Bereits am morgigen Freitag hätte sie ihre Wohnung räumen müssen, nach heftigem Bitten der alleinerziehenden Mutter wurden ihr aber noch ein paar Tage Aufschub gewährt. „Disziplinlosigkeit“ wird ihr von Seiten der SVA GmbH, die den Spielbetrieb der Hochzoller Zweitliga-Volleyballerinnen organisiert, vorgeworfen.

    „Nach einer bereits im Januar erfolgten Abmahnung, kam es in Folge zu weiteren Verfehlungen der Spielerin“, schreiben die Verantwortlichen, die „das Meisterschaftsziel nicht gefährden wollen“, auf ihrer Homepage. Vorgeworfen wird Iryna Lukashchuk unter anderem, dass sie entgegen der Vorgaben nicht mit im Mannschaftsbus zum Auswärtsspiel nach Chemnitz gefahren ist und das Verhältnis zu ihren Mitspielerinnen „belastet“ gewesen sei.

    Das will die Spielerin so nicht stehen lassen. „Der Trainer hat mir sogar angeboten, mit dem eigenen Auto zu fahren. Die Mannschaft reiste ja schon einen Tag früher an. Da ich mein Kind nicht zum Spiel mitnehmen durfte und niemanden zum Aufpassen hatte, bin ich am nächsten Tag mit dem eigenen Auto nach Chemnitz gefahren“, rechtfertigt sich Iryna Lukashchuk.

    Sie wohnt mit ihrer sechseinhalbjährigen Tochter Lisa allein in Augsburg, ihre Familie lebt in ihrem Heimatland in der Ukraine und ihr Freund arbeitet in Nürnberg. „Ich weiß nicht, wo ich jetzt hingehen soll.“ Deshalb hat sie sich erst einmal arbeitslos gemeldet und will zumindest so lange in Augsburg bleiben, bis ihre Tochter ihr erstes Schuljahr abgeschlossen hat. „Ich habe fünf Jahre Bundesliga gespielt und schon manche Probleme in den Vereinen mitgemacht. Aber das habe ich in 15 Jahren als Profi-Volleyballerin noch nie erlebt.“

    „Transferlisten-Aktion“ sorgt für Ärger

    Die offizielle Stellungnahme des SVA auf der Homepage ist dagegen kurz: „Frau Lukashchuk nimmt ab sofort nicht mehr am Trainings- und Spielbetrieb der 2. Liga Damenvolleyballmannschaft der DJK Augsburg-Hochzoll teil“, lässt SVA-Geschäftsführer Carsten Severin mitteilen, mit der Ergänzung, „immer noch über die Transferlisten-Aktion vor dem Auswärtsspiel in Grimma erbost“ zu sein.

    Iryna Lukashchuk hatte sich ohne Wissen ihres Augsburger Arbeitgebers im Januar auf die Transferliste der Deutschen Volleyball-Liga setzen lassen. „Das ist doch ganz normal. Ich habe keine Manager mehr. Da stellt man sich doch auf die Transferliste“, kann die Profi-Volleyballerin in dieser Handlung bis heute nichts Verwerfliches erkennen.

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