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Curt-Frenzel-Stadion: Neues Gesicht zum Geburtstag

Curt-Frenzel-Stadion

Neues Gesicht zum Geburtstag

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    Kurt Gribl zückt immer wieder sein Smartphone und macht Fotos. Es gefällt dem Oberbürgermeister, was er am Freitag beim Rundgang für die Presse im Curt-Frenzel-Stadion sieht. Die neue geschlossene Arena wird bis zum DEL-Start der Panther am 15. September gegen die Straubing Tigers zwar noch nicht ganz fertig sein, aber Gribl nennt es ein „Schmuckkästchen“, was in einem bald vierjährigen schwierigen Umbau mitten in der Stadt entstanden ist. „Es war richtig, die Sanierung des Curt-Frenzel-Stadions einem Neubau auf der grünen Wiese vorzuziehen. Die Arena setzt einen städtebaulichen Akzent.“

    Die künftige Außenhaut mit beleuchtbaren Kunststoffplatten wird allerdings erst bis zum Jahresende montiert und die für den Innenraum geplante moderne LED-Beleuchtung bedarf noch der Zustimmung des Stadtrates, nachdem der Bauausschuss offensichtlich Beratungsbedarf sah. „Es ist ein Unding, das noch einmal infrage zu stellen, obwohl die Finanzierung gesichert ist“, zeigt sich Gribl verärgert, der Sportreferent Peter Grab und Baureferent Gerd Merkle im Schlepptau hat.

    Verzögerung um ein Jahr

    Der von der Augsburger Gesellschaft für Stadtentwicklung (AGS) betreute Umbau der Eishalle ist ein politisch heißes Eisen, seit im Herbst 2010 nach einem Planungsfehler zu flach geplante Tribünen ersetzt werden mussten. Folge: Der Umbau verzögerte sich um ein Jahr.

    Der Kommunale Prüfungsverband ermittelte. Stadträte monieren, dass im Projektbeschluss 2009 eine ganz andere Planung (Büro asp) zur Abstimmung gestanden hatte. „Das war nur ein Vorentwurf“, entgegnet Gribl, „in einer Sitzung im Frühjahr 2010 wurde detailliert über die andere Planung berichtet.“ Das Architekturbüro Hermann + Öttl, Sieger des Fassadenwettbewerbs und für die Tribünenprobleme verantwortlich, ist inzwischen nur noch für die Außenhaut zuständig. Den Rest übernahm Uwe Schlenker, der in Schwenningen ein ähnliches Projekt betreute. „Das war eine richtige Entscheidung“, betont OB Gribl. Er hält es für „unglaublich beeindruckend“, welche Bedingungen die Vereine demnächst vorfinden werden, und würdigt die Zusammenarbeit mit den Panthern. „Sie fordern viel, engagieren sich aber auch in erheblichem Maße.“ Der Eishockey-Erstligist baut den erweiterten Pantherclub sowie die neuen VIP-Räume aus. Die Boxen sollen ab nächste Woche mit Kränen von der Eisfläche aus auf die Metallstützen über die Osttribüne gehoben werden.

    Für nicht realistisch hält es Architekt Schlenker allerdings, dass die Panther ihr Testspiel am 6. September gegen die Schwenninger Wild Wings in Augsburg bestreiten können. Er ist froh, wenn alles bis zum 15. September klappt. „Spannende Spiele sind besonders aufregend“, sieht er den Endspurt sportlich. Laut Schlenker kostete der Umbau bislang rund 27,7 Millionen Euro, einschließlich dem Austausch der maroden Eisanlagen für die Bahn eins und die Bahn zwei. Weitere 2,8 Millionen Euro sind durch den Tribünenaustausch entstanden. Sie will die Stadt in einem Rechtsstreit mit der Versicherung von Hermann + Öttl zurückbekommen. Sponsoren steuern 2,3 Millionen Euro bei.

    Schlenker macht eine weitere Rechnung auf. Die Ursprungsplanung (asp) war von einer Zuschauerkapazität für 5300 Besucher ausgegangen, nun kann die Arena rund 6500 Anhänger aufnehmen. „Pro Zuschauerplatz hat der Umbau rund 4600 Euro gekostet, 500 weniger als bei der anderen Planung.“ Der Umbau sei wirtschaftlicher als ähnliche Maßnahmen an anderen Standorten.

    AGS-Projektleiter Wolfgang Tanzer führt anschließend durch die Arena und erzählt von der ausgeklügelten Belüftung. Ein „Kaltluftsee“ von acht Grad, so der Fachjargon, wird demnächst über der Eisfläche schweben, die Zuschauer werden bei Temperaturen zwischen 12 und 15 Grad die Auftritte der Panther verfolgen. Die Abwärme der Kühlanlage hilft bei der Heizung.

    Am 2. November wird das Curt-Frenzel-Stadion 50 – und ein Stück schöner sein. Bis es in vollem Glanz erstrahlen kann, wird es länger dauern. Die Nachwuchssportler sehnen die Fertigstellung der Bahn zwei (2014) herbei, das Dach dafür ist noch Zukunftsmusik.

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