Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Boxen: Nikki Adlers schwerer Gang

Boxen

Nikki Adlers schwerer Gang

    • |
    Nikki Adlers schwerer Gang
    Nikki Adlers schwerer Gang

    Der Beliebtheitsgrad eines Sportlers ist in der heutigen Zeit messbar. Man ruft zum Beispiel im Internet die jeweilige Fan-Seite bei Facebook auf und kann darauf die Zahl seiner Anhänger ablesen, die ihr oder ihm treu zur Seite stehen. Die Augsburgerin Nikki Adler steht da hoch im Kurs. Über 8200 User verfolgen dort ihren Weg. Im Vergleich hat sie da mehr Fans als Verteidiger Philipp Max vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg (knapp 6000) oder etwas weniger wie FCA-Torwart Marwin Hitz (9400). Derzeit bekommt die vierfache Box-Weltmeisterin besonders viel schriftliche Unterstützung auf ihrer Fan-Seite.

    Am morgigen Samstag kämpft sie in der bereits fast ausverkauften (über 2000 Zuschauer) Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen um den derzeit vakanten Titel der WIBF im Halbschwergewicht gegen Jennifer Rancier aus der Dominikanischen Republik. Erstmals widmet sich der Fernsehsender ProSieben Maxx an diesem Samstag dem Boxen und der wird neben dem Hauptkampf zwischen Jack Culcay und Demetrius Andrade auch den Fight von Adler ab 22.30 Uhr ausstrahlen.

    Insgesamt fünf Wochen hat sich die 29-Jährige in Aschersleben (Sachsen-Anhalt) unter ihrem neuen Trainer Rene Friese dort vorbereitet. „Der Kopf ist frei, ich fühle mich topfit und ich habe Lust auf den Kampf“, so Adler kämpferisch.

    Die letzte Zeit war kein Zuckerschlecken für sie. Im Training wurde ihr alles abverlangt. Sechs männliche Amateurboxer waren dabei ihre Sparringspartner. „Am Ende der vergangenen Woche war ich völlig fertig. Das war die schlimmste Sparringswoche, die ich je erlebt habe. Aber mein Körper hat sich wieder regeneriert und ich fühle mich glücklich und gut“, erzählt Adler, die kürzlich zum fünften Mal hintereinander vom Verein Augsburg-Allgäuer Sportpresse zur Sportlerin des Jahres gewählt wurde. Adler wohnt momentan in einer Ferienwohnung in Aschersleben. „Viel los ist da nicht. Das ist ziemlich in der Pampa, aber das ist ja Sinn und Zweck eines Trainingslagers. Man soll sich nur auf das Boxen konzentrieren“, lacht Adler. Da steht sie jetzt vor einem schweren Gang. Auch aus einem speziellen Grund. Ihre Gegnerin Rancier kommt ursprünglich aus dem Schwergewicht und Adler hatte noch nie eine Gegnerin aus dieser Gewichtsklasse vor den Fäusten. „Rancier ist eine Punching-Maschine, aber ich werde sie stoppen.“ Wie, das will Adler nicht verraten: „Wir haben eine Strategie besprochen, aber das ist mein Geheimnis.“

    Die letzten Tage vor dem Kampf sind für Adler etwas entspannter. Gestern gab es noch ein kurzes Show-Training für die Presse. Ansonsten passiert jetzt vor Samstag nicht mehr viel: „Ein bisschen Laufen, ein bisschen Spazierengehen und meine Haare werden noch geflochten.“ Am Kampftag wird sie neben ihren Fans auch ihr Vater und ihre schwangere Schwester Daniela unterstützen. „Ich freue mich riesig, wenn meine Familie am Ring dabei ist“, meint Adler. Sie ist aber auch froh, wenn es nach dem Kampf endlich wieder zurück nach Augsburg geht: „Dann kann ich auch wieder meine Mama und unseren Labrador-Mischling Jacky begrüßen.“

    Aber vorher gibt es noch Arbeit. Denn ohne ihren fünften WM-Gürtel würde Adler nur ungern nach Augsburg zurückfahren.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden