Adler, die in den vergangenen Jahren von der Deutschen Post freigestellt wurde, muss seit kurzem wieder arbeiten. Und den Job als Paket-und Briefzustellerin in Meitingen „will sie auf keinen Fall verlieren“. Andererseits muss sich Adler auf ihre nächste Titelverteidigung am 20. September in Holzminden gegen die Ungarin Kocsis vorbereiten. Die 27-Jährige ist ein bisschen in der Zwickmühle.
„Die Arbeit ist absolut okay, aber momentan ist es natürlich stressig. Früh aufstehen, abends trainieren. Das schlaucht schon“, sagt Adler. Allerdings könnte es doch in absehbarer Zeit eine Lösung geben. „Vielleicht wird mein unbezahlter Urlaub doch noch verlängert, oder ich kann eventuell ein paar Monate auch in Teilzeit arbeiten“, verrät die Faustkämpferin. Gespräche über verschiedene Modelle laufen derzeit.
Vorbereitung in Augsburg
Ansonsten muss sie künftig auf „zwei Hochzeiten tanzen“. Jedenfalls hat sie sich trainingsmäßig schon umorientiert. Vorbereiten wird sie sich nicht wie üblich in Ulm, sondern in Augsburg beim BC Haan, wo sie sich wieder von ihrem ehemaligen Trainer Alex Haan coachen lässt. „Mein früherer Trainer kennt mich ja ganz gut. Und da ich in Meitingen arbeite, wäre der zeitliche Aufwand zu groß, wenn ich in Ulm trainieren müsste.“ Dass Adler nach ihren Kämpfen zuletzt in Tschetschenien und Russland wieder einmal in Deutschland boxt, hat Gründe.
Ihr russischer Promoter Wjatscheslaw Tschibisow will auch den Umstand nutzen, dass Adler durch ihr Mitwirken in der Fernsehsendung „Das perfekte Dinner“ weiter an Popularität gewinnen konnte. „Ich werde öfter von Leuten, die mich aus dem Fernsehen kennen, angesprochen. Auch von Menschen, die sich nicht besonders für das Boxen interessieren“, freut sich die Augsburgerin.
Autogrammstunde am Eiskanal
An diesem Wochenende kann Nikki Adler übrigens noch ein bisschen weiter an ihrer Popularität arbeiten. Zusammen mit der deutschen Meisterin im Boxen, Christina Rupprecht, gibt Adler am heutigen Samstag (11.30 Uhr) und am morgigen Sonntag (11 Uhr) beim Weltcup-Finale der Kanuten (siehe auch nebenstehenden Artikel) eine Autogrammstunde.