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Boxen: Der Augsburger Michael Kannler boxt bald in den USA

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Der Augsburger Michael Kannler boxt bald in den USA

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    Der deutsche Meister Michael Kannler (Mitte) und sein Team (von links) Georgios Pegios, Johann Josef Reinhardt, Manager Jochen Pawlisch und Trainer Alexander Haan.
    Der deutsche Meister Michael Kannler (Mitte) und sein Team (von links) Georgios Pegios, Johann Josef Reinhardt, Manager Jochen Pawlisch und Trainer Alexander Haan. Foto: Michael Hochgemuth (Archiv)

    Michael Kannler ist im Boxsport eine lokale Größe. Wenn der mittlerweile 35-jährige Faustkämpfer in der Region in den Ring steigt, dann wird es in den hiesigen Arenen laut und der Stimmungspegel geht stark nach oben. Wie im vergangenen Jahr in der Soundfactory in Gersthofen als er gegen den Serben Milan Osadkovski einen deutlichen Punktsieg feierte.

    Mit „Michi“ oder „Kanni“-Rufen peitschen ihn seine Anhänger zum Erfolg. Sein Künstlername „MichiKanni“ mag zwar liebevoll klingen, aber wenn Kannler zuschlägt, hat das nichts mehr mit liebevoll zu tun. Der ehemalige Kickbox-Europameister ist nur schwer auszurechnen und vor allem aufgrund seiner Schnelligkeit für seine Gegner ein „unangenehmer Geselle“.

    So wichtig ist der Kampf in den USA für den Augsburger Boxer

    Jetzt, vor seinem 36. Geburtstag am 12. April, könnte Kannler noch einmal einen gewaltigen Karrieresprung machen. Nach der Augsburger Boxerin Nikki Adler, die im vergangenen Jahr in Detroit gegen die zweifache Olympiasiegerin Claressa Shields unterlag, darf nun auch Kannler sein Glück in Amerika versuchen. Im Superweltergewicht wird Kannler dann am 16. März im Remington Park in Oklahoma City gegen den Russen Zapir Rasulov kämpfen.

    Der 30-Jährige ist in dieser Gewichtsklasse schon eine „Hausnummer“. In seinen bisher 32 Profikämpfen ist Rasulov immer noch unbesiegt. 31 Siege und ein Remis lautet seine eindrucksvolle Bilanz. Der Intercontinental-Champion des Verbandes IBO, bereitet sich derzeit in seiner Wahlheimat Berlin auf Amerika vor.

    Für Kannler ist es eine fast unlösbare Aufgabe: „Ich bin hungrig auf diesen Kampf, aber das wird die härteste Aufgabe meiner Karriere.“ Amerika wird für Kannler ein riesengroßes Abenteuer. In erster Linie hat das aber zunächst nichts mit seinem Kampf zu tun. Kannler ist in seinem Leben noch nie in ein Flugzeug gestiegen.

    Deshalb hat der Boxer großen Respekt vor seinem ersten Flug am 12. März. „Da habe ich mehr Angst, wie vor meinem Fight. Beim Boxen weiß ich wenigstens, was auf mich zukommt,“ sagt Kannler, der von seinem Bruder Christian und seinem Cousin Rene begleitet wird. Die beiden sind zugleich auch zu sein Trainerteam. Dazu gehört der Kickbox-Weltmeister Alfonso Fusco mit dem Kannler schon seit seiner Kindheit befreundet ist.

    Früher wurde er von seinem Vater, der ebenfalls Michael heißt, gecoacht. „Mein Vater war schon streng. Ich musste nach der Schule immer zuerst Hausaufgaben machen und dann wurde trainiert. Erst danach konnte ich mich mit Freunden treffen.“

    Gewinnt er, kämpft Kannler bald um den Europameistertitel

    In seiner Gewichtsklasse führt Kannler, der im Jahr 2015 deutscher Meister wurde, derzeit das Klassement an. Deshalb ist der Berliner Promoter Mario Pokowietz auf ihn zugekommen. Der ist zugleich auch Manager des Russen Zapir Rasulov. Mit Promoter Pokowietz hat Kannler bisher gute Erfahrungen gemacht. Auch seinen Kampf um die deutsche Meisterschaft, den Kannler damals in Koblenz gewonnen hat, ging auf die Initiative von Pokowietz aus.

    Jetzt hat sich der Promoter wieder an den gebürtigen Augsburger erinnert. Das Aufeinandertreffen in Oklahoma ist zwar nur ein Ranglistenkampf, allerdings für die Zukunft Kannlers enorm wichtig. „Wenn ich gewinne, werde ich auf alle Fälle bald um die Europameisterschaft kämpfen. Aber auch bei einer Niederlage ist das nicht ausgeschlossen“, so Kannler.

    „Vier bis fünf Jahre“ will Kannler, der im Augsburger Stadtteil Lechhausen lebt, noch boxen. Dann will er sein eigenes Boxstudio eröffnen. Dazu benötigt man ein finanzielles Polster. Kannler spricht zwar nicht über die Box-Börse, aber man kann davon ausgehen, dass der Ausflug nach Amerika Kannler so zwischen 6000 und 10.000 Euro einbringen könnte. Doch auf seine Freunde, die ihn ansonsten anfeuern, muss Kannler in den Staaten verzichten.

    Kannler bedauert das sehr: „Die Anfeuerungsrufe tun schon immer sehr gut und haben mir immer geholfen. Das wird in Amerika eine große Umstellung für mich.“

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