Statt Hamburg wird es nun also Königsbrunn. Der erste Boxkampf seit der Corona-Zwangspause steigt für Tina Rupprecht, die Augsburger Weltmeisterin im Minimumgewicht, in heimatlichen Gefilden. Am Samstag, 24. Juli, soll ihr Titelkampf gegen Katia Gutierrez aus Mexiko in der Hydrotech Eisarena in Königsbrunn stattfinden. Der Kampfabend (Beginn 18 Uhr) wird neben dem Weltmeisterschafts-Duell um den Gürtel des Boxverbands WBC zwischen den beiden Frauen weitere zehn bis zwölf Kämpfe im Programm haben. Unter anderem stellt sich auch die Augsburgerin Cheyenne Hanson, die zuletzt knapp im Kampf um die Junioren-WM Fai Phannarai unterlegen war, ihrer nächsten sportlichen Herausforderung.
Seit ihrem letzten Kampf im Dezember 2019 konnte „Tiny Tina“, wie sie im Ring genannt wird, ihren WM-Titel nicht mehr verteidigen. Die Corona-Pandemie stoppte all ihre Bemühungen. Zwar durfte sie als Profi während der Lockdowns weitertrainieren, dennoch waren die Trainingsmöglichkeiten begrenzt.
Corona-Auflagen für den Boxkampf in Hamburg sind zu hoch
Eigentlich hatte Rupprecht vor, ihre Titelverteidigung gegen Gutierrez erneut in Hamburg durchzuführen, wo sie 2019 in einem spektakulären Kampf gegen Catalina Diaz ihren Titel verteidigt hatte. Doch eine Neuauflage in der Hansestadt war nicht zustande gekommen. „Es musste leider mal wieder abgesagt werden, aufgrund von vielen, vielen Auflagen, die einfach schwer zu erfüllen waren. Aber umso mehr freut es mich, nun daheim zu boxen. Es dürfen sogar Zuschauer dabei sein. Deshalb freue ich mich mega, dass ich nach über eineinhalb Jahren vor all meinen Leuten boxen kann. Darüber bin ich sehr happy.“
Deshalb nun also Königsbrunn. Im Rahmen der 7. Edition von „Ab in den Ring“, einer Boxgala, die Wassili Rutz seit 2020 regelmäßig organisiert. Zuletzt hatte der Wettkampforganisator mit Hilfe eines strengen Hygienekonzepts und unter Ausschluss der Öffentlichkeit einen der ersten zulässigen Boxabende veranstaltet, die in den sozialen Medien dann live gesendet wurden.
In Königsbrunn rechnet Boxerin Tina Rupprecht mit 500 bis 600 Zuschauern
Damals kommentierte Rupprecht die Kämpfe, jetzt steigt sie selbst wieder in den Ring. Sollten sich die Corona-Inzidenzwerte weiter so gut halten, rechnet die Boxerin sogar mit 500 bis 600 Zuschauern. Die Halle sei groß genug, sodass es mit den Auflagen keine Probleme gebe, versichert Rupprecht. Allerdings müsse man natürlich abwarten, ob auch wirklich alles dabei bleibt.
Mexikanerin Katia Gutierrez gehört wie Tina Rupprecht zu den Top Ten der Welt
Sicherer als die Inzidenzwerte ist hingegen die Tatsache, dass ihr als Gegnerin die erfahrene 32-jährige Mexikanerin und Ex-Weltmeisterin Katja Gutierrez gegenüber stehen wird. In 30 Kämpfen verließ Gutierrez 23 mal siegreich den Ring. Vier Jahre war sie Weltmeisterin des Boxverbands IBF, 2014 hatte sie sich schon einmal den Titel des Boxverbands WBC gesichert, den sie sich nun von Tina Rupprecht zurückerobern möchte. „Das ist eine sehr ernst zu nehmende Gegnerin, die wie ich unter den Top Ten der Welt ist. Sie ist sehr erfahren. Deswegen sind wir schon entsprechend in der Vorbereitung auf diesen Kampf“, zeigt sich Rupprecht gewarnt, aber gleichzeitig auch voll motiviert.
In der Ukraine war sie bereits im Trainingslager mit ihrem Trainerteam vom Boxclub Haan. Seit Samstag läuft die heiße Phase der Vorbereitung mit diversen Sparringspartnern, womit sich Rupprecht nun den letzten Schliff holen will.
Kartenverkauf im Boxclub Haan oder an der Abendkasse.