Startseite
Icon Pfeil nach unten
Augsburg
Icon Pfeil nach unten
Lokalsport
Icon Pfeil nach unten

Benefizpartie: Ulm hat den FCA lange gut im Griff

Benefizpartie

Ulm hat den FCA lange gut im Griff

    • |
    Nicht begeistert vom Spiel des FCA: Markus Weinzierl.
    Nicht begeistert vom Spiel des FCA: Markus Weinzierl. Foto: Kaya

    Für den Fußball-Bundesligisten FC Augsburg war es selbstverständlich, dem im Insolvenzverfahren stehenden SSV Ulm mit einem Gastspiel zu helfen. Und das tat der FCA gestern beim Schwörmontags-Kick an der Donau gleich auf zwei Wegen. Erstens überließ man dem Zwangsabsteiger aus der Regionalliga am Ulmer Feiertag die kompletten Einnahmen durch die rund 2500 Zuschauer.

    Zudem bauten die Augsburger Profis das Selbstbewusstsein der Ulmer Amateurkicker gewaltig auf. Denn nach einer über weite Strecken mehr als dürftigen Vorstellung rettete der Bundesligist gegen den Fünftligisten gerade noch ein 3:3 (2:1)-Unentschieden.

    Dennoch stellte sich Manager Stefan Reuter schützend vor die Mannschaft: „Natürlich sind wir nicht zufrieden. Aber es ist die Phase der Vorbereitung, in der man viel im Ausdauerbereich arbeitet, deshalb sollte man das Ergebnis nicht überbewerten.“ Von einer Blamage wollte er nichts wissen, obwohl seine Mannschaft nur knapp daran vorbeischrammte. „Das macht mich nicht nervös.“

    Schon in der ersten Halbzeit passten sich die Augsburger Profis mit ihrer Leistung dem Ulmer Dauerregen an. Die Ulmer führten bis kurz vor der Halbzeit durch ein Tor von Denis Werner (29.) mit 1:0. Marco Schuster, der früh Ronny Philp (Kapselverletzung am linken großen Zeh) auf der rechten Außenverteidiger-Position ersetzen musste, hatte den Torschützen bei dessen Flugkopfball aus den Augen verloren.

    Es war der einzige nennenswerte Angriff der Hausherren, aber auch der FCA bot den Zuschauern nicht viel mehr. Es war eine über weite Teile trostlose Vorstellung, die erst durch die Tore von Jan-Ingwer Callsen-Bracker (43.), bezeichnenderweise nach einem Eckball, und von Halil Altintop (44.) etwas kaschiert wurde.

    Da fiel es schwer, es als Entschuldigung gelten zu lassen, dass Trainer Markus Weinzierl („Ich nehme derzeit keine Rücksicht auf die Spiele“) vormittags eine Trainingseinheit angesetzt hatte, an der auch der Südkoreaner Jeong-Ho Hong nach Rückkehr aus seinem WM-Urlaub wieder teilnahm. Oder dass Weinzierl auf die leicht angeschlagenen Raúl Bobadilla, Daniel Baier, Matthias Ostrzolek und Alexander Esswein von vornherein verzichtete.

    Auch nach der Pause, in der Weinzierl fast die komplette Mannschaft austauschte, wurde das FCA-Spiel nicht besser. Was aber nicht ganz so verwunderlich war, meinte der Trainer: „Da waren wir bunt zusammengewürfelt, weil ich jedem Spieler noch einmal Spielpraxis geben wollte.“

    Auch Blitztransfer Max Reinthaler. Der 19-jährige Südtiroler hatte erst kurz zuvor einen Vier-Jahres-Vertrag beim FCA unterschrieben. Der Mittelfeldspieler soll langsam über die U23 an die Profimannschaft herangeführt werden. Reinthaler ist in der Region Augsburg kein Unbekannter. Spielte er doch bis zum April noch beim Landesligisten TSV Gersthofen, ehe er nach Schweden wechselte. Reinthaler kam in der 69. Minute.

    Den Ulmern war es da schon längst egal, wie die Gegenspieler hießen. In bester Pokalmanier berauschte sich der Außenseiter an der eigenen guten Vorstellung und drehte das Spiel durch Tore von Serdar Özkaya (66.) und Bastian Heidecker (77.) sogar auf 3:2. Wenigstens wehrte sich der FCA gegen die Total-Blamage. Shawn Parker glich noch zum 3:3 (84.) aus.

    Dadurch besserte sich die Laune von Trainer Weinzierl aber nur wenig. Auf die Frage, was ihm denn am Spiel gefallen habe, sagte er nur ein Wort: „Wenig.“

    FC Augsburg 1. HZ Hitz – Philp (9. Schuster), Klavan, Callsen-Bracker, de Jong – Moravek, Kohr – Thommy, Altintop – Caiuby – Matavz

    2. HZ Gelios – Thommy (69. Reinthaler), Reinhardt, Rieder, de Jong – Fetsch, Uhde – Parker, Djurdjic, Werner – Mölders

    Tore 1:0 Werner (29.), 1:1 Callsen-Bracker (43.), 1:2 Altintop (44.), 2:2 Özkaya (66.), 3:2 Heidecker (77.), 3:3 Parker (84.)

    Zuschauer 2500

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden