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Bauprojekt: Viel Lärm um den neuen Sportcampus

Bauprojekt

Viel Lärm um den neuen Sportcampus

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    Eigentlich hätte Heinz Krötz, der Präsident des Post SV Augsburg, allen Grund zur Freude. Nach über sechs Jahren Grundstückssuche und Planung geht es mit dem Bau des neuen vereinseigenen Sportcampus im Sheridan-Areal in Pfersee endlich so richtig vorwärts. Seit einer Woche wächst das Gebäude in die Höhe, mittlerweile sind die Stützsäulen für die Zweifachturnhalle gesetzt. Doch eine Klage der Stadt Stadtbergen trübt die Freude des Vereinsvorsitzenden über den Baufortschritt.

    Die Nachbargemeinde Stadtbergen (Stadt und Privatpersonen) wollen gerichtlich einen besseren Schallschutz ein klagen und verlangen, dass der Post SV eine Schall absorbierende Fassade an der Westseite des neuen Gebäudes anbringt. Von dort werde der Lärm der Bundesstraße B17 später nämlich reflektiert und beeinträchtige die benachbarten Wohngebiete in Leitershofen ud Stadtbergen, so die Kläger. Weil der Verein für den Bau bereits eine Baugenehmigung ohne besondere Auflagen zum Lärmschutz erhalten hat, wurde von Stadtbergen nun Klage gegen die Stadt Augsburg eingereicht. Der Verhandlungstermin beim Verwaltungsgericht Augsburg ist auf den 27. Juli terminiert.

    Post-Präsident Heinz Krötz sieht sich und seinen Verein als Spielball der Politik. „Wir haben eine offizielle Baugenehmigung, nach der keine besondere Fassade notwendig ist“, betont Krötz. Der Baukörper des Sportcampus nach den Plänen von Architekt Peter Kögl ragt etwa vier bis fünf Meter über die bereits stehende Schallschutzmauer an der B17 hinaus. Diese Fläche ist nun Stein des Anstoßes, von dort werde der Lärm ins benachbarte Leitershofen geworfen, so die Beschwerde der Bürger in der Nachbargemeinde.

    Der Post SV müsste aus architektonischen Gründen eine neue Fassade aber natürlich über die gesamte Seite des Baukörpers ziehen, was Mehrkosten in der Größenordnung von rund 300000 Euro bringen würde, sagt Krötz. „Das würde für uns das absolute Chaos bedeuten und ein architektonisches Desaster bringen. Alle Zuschüsse sind nach den bisherigen Vorgaben berechnet und die öffentlichen Ausschreibungen sind auch schon durch. Das müsste ja alles zurückgezogen werden und wir müssten neu mit unseren Zuschussgebern verhandeln.“ Die Zeitverzögerung und die Folgekosten seien gar nicht abzuschätzen.

    Den Klägern aus Stadtbergen ist das egal. Sie sind überzeugt davon, dass die Erteilung der Baugenehmigung ohne Lärmschutzmaßnahmen für den Post SV durch die Stadt Augsburg unrechtmäßig war. Sie fordern, dass nachgearbeitet wird.

    Oder zumindest eine Lösung gefunden wird wie im Oktober 2016 für den Sheridan-Tower. Dessen Bauherr, die Eco Office GmbH, und die Stadt Stadtbergen hatten sich hier auf einen Vergleich geeinigt, der vorsieht, dass an der Fassade des Sheridan-Towers ein Schall absorbierendes Lochblech angebracht wird. So soll die Nachbarschaft besser vom reflektierenden Lärm geschützt werden. Allerdings sind sich Gutachter uneins, ob diese Fassade, die bisher noch nicht an einer Außenwand installiert wurde, einen wirklich nachhaltig guten Schallschutz bietet und zum anderen, ob die Technik nicht andere Probleme nach sich zieht wie Feuchtigkeit im Mauerwerk.

    Bei der Stadt Augsburg hält man sich mit dem Verweis auf die „laufende Verwaltungsstreitsache“ mit Äußerungen zurück. Carolin Rößler-Schick aus der Rechtsabteilung des städtischen Baureferats stellt aber auch klar: „Grundsätzlich entspricht das Vorhaben den Vorgaben des Planungsrechts. Die Einhaltung der Festsetzungen des Bebauungsplanes zum Immissionsschutz wurde durch den Bauherrn durch Einholung eines schallschutztechnischen Gutachtens nachgewiesen.“

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