Die unter zehnjährigen Mädchen vom TSV Schwaben Augsburg verbuchen ihren nächsten großen Erfolg. Nachdem sie in diesem Jahr bereits die schwäbische Meisterschaft gewonnen haben, folgte nun der Gewinn der bayerischen Meisterschaft. Mit teils erdrückender Dominanz - 70:20 lautete schließlich der Endstand im Finale - gewannen sie alle Spiele. Dabei ist das Team keine klassische Vereinsmannschaft, sondern vielmehr eine Schülermannschaft, bestehend aus Spielerinnen aus der schwäbischen Basketball-Grundschulliga (SBBGL).
Die SBBGL wurde 2018 gegründet und ist eine soziale und gemeinnützige Initiative der Basketball-Abteilung des TSV Schwaben Augsburg. Zwölf Grundschulen sind mittlerweile Teil davon und bieten im Rahmen des Projekts sowohl regelmäßig Basketballtrainings für Schülerinnen und Schüler, als auch Ligaspiele gegen andere Schulen aus der SBBGL an. 140 Kinder, gleichermaßen Mädchen und Jungs, sind Teil des Projekts. Die talentiertesten Mädchen aus den Schulteams nahmen dann als "SBBGL Talents" für den TSV Schwaben Augsburg an der bayerischen Meisterschaft teil. Trainiert wurden die Mädchen von Trainer Florian Martini und den Co-Trainerinnen Amelie Benning und Maja Martini.
Bei der SBGGL geht es um Integration durch Sport
Viel Lob gab es von den gegnerischen Trainern, die nicht mit einer derartigen Leistung der Augsburgerinnen gerechnet hatten. Auch der Abteilungsleiter Basketball vom TSV Schwaben Augsburg Matthias Benning ist begeistert, dass die Jugendarbeit solche Früchte trägt: "Wir hatten natürlich Kinder, die außergewöhnlich gut sind. Aber auch die Gegner waren gut, was die Leistung umso beeindruckender macht." Ein zentraler Aspekt der SBBGL ist für Benning die Integration durch den Sport. Deshalb sei man auch an Brennpunktschulen unterwegs, viele Kinder haben einen Migrationshintergrund. "Bei den Kindern werden keine Grenzen gezogen, es gibt keine Grüppchenbildung. Den Kindern ist nur der Sport wichtig. Es gibt kein Gegeneinander, nur ein großes Miteinander."
Bei Schwaben Augsburg wird auch leistungsorientierte Jugend gezielt gefördert
Beim Nachwuchsbasketball sieht Benning nach wie vor einen großen Zulauf, nicht zuletzt wegen des großen Erfolgs der schwäbischen Basketball-Grundschulliga. Trotzdem bleiben Nachahmer aus anderen Bezirken bislang aus, obwohl der TSV Schwaben Augsburg das Projekt auch anderen Vereinen vorgestellt hatte. Ein Grund für Schwierigkeiten ist wohl der Trainermangel, der die meisten Vereine betrifft. Beim TSV Schwaben Augsburg steht jetzt aber sogar das nächste Projekt in den Startlöchern. Kürzlich wurde eine eigene Basketball-Akademie gegründet, in der gezielt leistungsorientierte Jugend von U12 bis zur U14 gefördert werden soll. Der Hauptfokus soll dabei auf den Mädchen liegen.
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