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Basketball: Harte Landung

Basketball

Harte Landung

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    Schon kurz vor Spielende war klar, dass es für die Basketballer des TSV Schwaben Augsburg ein gewaltiges Donnerwetter geben würde. „Hirnlos, hirnlos“, schimpfte Trainer Ali Schmid an der Seitenlinie wie ein Rohrspatz. Als die 69:89 (28:42)-Derby-Niederlage gegen die BG Leitershofen II dann endgültig feststand, versammelte Schmid seine Schützlinge um sich und hielt ihnen eine ordentliche Standpauke. Denn so stellt sich der Coach das Auftreten in der 2. Regionalliga Süd ganz und gar nicht vor. „Das war eine indiskutable Leistung, vor allem was die Verteidigung angeht“, hatte Schmid den Grund allen Übels schnell festgemacht.

    Besonders im ersten Viertel war seine Defensive so weit weg von den Gegnern, dass diese nahezu unbehelligt ihre Körbe werfen konnten. Erst beim 3:16-Rückstand rissen sich die Augsburger mehr am Riemen, nutzten ihre Chancen besser und hielten den Abstand bis zur ersten Pause mit 14:18 noch im Rahmen. Doch auch im weiteren Spielverlauf kamen sie oft zu spät, während die Zweitliga-Reserve der BG immer treffsicherer agierte und den Vorsprung systematisch ausbaute. Allen voran Ian Nelson Chadwick, der unter dem ungläubigen Staunen von Zuschauern, Trainern und Gegenspielern sieben von acht Dreier-Würfen in den Korb legte und bisweilen noch seine Mitspieler, darunter erstmals auch Ex-Zweitliga-Coach Stefan Goschenhofer, exzellent in Szene setzte. Beim Seitenwechsel lagen die Schwaben bereits 14 Punkte zurück.

    Da half es auch nichts, dass Schmid nun phasenweise auf den Ex-Leitershofer Dominik Veney setzte, der nach seinem Ermüdungsbruch im Knöchel langsam wieder den Anschluss schaffen will. Er zeigte zwar in kürzester Zeit sein Können (9 Punkte), die Abstimmungsprobleme innerhalb der Mannschaft aber blieben, die 69:89-Niederlage war die Folge. Für Trainer Schmid teils natürlich auch bedingt durch die Verletzungsmisere der letzten Zeit. „Klar haben wir das Problem, dass wir wegen der Krankheiten nicht voll trainieren konnten.“ Neben Veney kämpfen Alexander Thumser und Ex-BGler Felix Förster noch mit verletzungsbedingten Trainingsrückständen. Als Entschuldigung will Schmid das trotzdem nicht gelten lassen. Schließlich hätte ein Sieg im prestigeträchtigen Derby die Schwaben genau in jene Tabellenregion gebracht, die man zu Beginn der Saison anvisiert hatte. „Wir hätten auf den vierten Platz kommen können und müssen uns jetzt nach hinten orientieren“, ärgert sich der Coach, der nach dem Regionalliga-Aufstieg und viel versprechenden Neuzugängen (Cigan, Thumser, Fiebich) auf eine sorgenfreie Saison gehofft hatte.

    Gerade weil die Schwaben-Basketballer oft im Schatten der benachbarten BG Leitershofen/Stadtbergen stehen, die mit ihrer ersten Mannschaft in der 2. Liga Pro B die stärkste und hochklassigste Basketball-Kraft in der Region darstellen. Ein Niveau, das man in der Stadt Augsburg aufgrund fehlender Sponsoren und mangelnder finanzieller Ausstattung in absehbarer Zeit wohl nicht stemmen kann. „Ein weiterer Aufstieg kommt für uns nicht infrage“, sagt Schmid und will sich auf die realisierbaren Ziele konzentrieren. Verständlich, dass der Ärger groß ist, wenn es dann mit dem Sieg im Derby nicht klappt.

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