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Basketball: Ein Talent will hoch hinaus

Basketball

Ein Talent will hoch hinaus

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    „Dabei lernt man loszulassen und locker zu bleiben, ohne sich von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen.“Michael Rataj spielt leidenschaftlich gern und erfolgreich Basketball. Sein Trainingsfleiß und sein Talent haben den Neuntklässler nun auch in die U16-Nationalmannschaft gebracht.
    „Dabei lernt man loszulassen und locker zu bleiben, ohne sich von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen.“Michael Rataj spielt leidenschaftlich gern und erfolgreich Basketball. Sein Trainingsfleiß und sein Talent haben den Neuntklässler nun auch in die U16-Nationalmannschaft gebracht. Foto: Michael Hochgemuth

    Robert Ruisinger kann sich nicht erinnern, wann es das zuletzt beim TSV Schwaben Augsburg gegeben hat: einen Basketball-Nationalspieler aus den eigenen Reihen. Umso mehr freut sich der langjährige Trainer und Betreuer der jungen Vereinsbasketballer, dass einer seiner Schützlinge, der gerade 14 Jahre alt gewordene Michael Rataj, in den erweiterten Kader der U16-Nationalmannschaft aufgenommen worden ist.

    Auch der Teenager selbst ist zufrieden mit dem nächsten Schritt auf der Karriereleiter, der ihn vielleicht seinem großen Traum näher bringt – einmal Profispieler in der amerikanischen NBA zu werden. „Ich bin stolz auf mich, dass ich in die Nationalmannschaft gekommen bin. Das war schon eine harte Konkurrenz, gegen die ich mich da durchsetzen musste. Aber wenn man mit Spaß Basketball spielt, schafft man das.“

    Vor zwei Jahren war Rataj in die Bayernauswahl berufen worden, jetzt gehörte er zu den zwölf besten bayerischen Spielern, die sich in Heidelberg beim Bundesjugendlager der besten Nachwuchsbasketballer empfehlen konnten. In verschiedenen Trainingseinheiten und Spielen der Landesverbände wurden die Talente von den Bundestrainern getestet und gesichtet. Michael hat dabei überzeugt.

    Seit er vier Jahre alt ist, spielt der Augsburger – seine Mutter ist Polin, sein Vater stammt aus Nigeria – leidenschaftlich Basketball. „Das war Zufall“, gesteht Mutter Beate Rataj lächelnd. Sie habe geschaut, was der TSV Haunstetten am Nachmittag anbiete. Michael ging mit seiner 16 Monate älteren Schwester jeden Mittwoch zum Basketball und jeden Freitag zur Leichtathletik. Irgendwann wollte Michael nur noch Basketball spielen.

    Auf Anraten seines Haunstetter Trainers wechselte der hochtalentierte Junge zum TSV Schwaben, wo er entsprechend weiter gefördert wurde. Mutter Beate hatte nicht mit einer solch steilen Karriere gerechnet, doch Michael ist ehrgeizig und verbesserte sich technisch und taktisch. In den vergangenen Monaten entwickelt er sich auch körperlich zu einem Top-Athleten. Mit 14 Jahren und einer Körpergröße von knapp 1,88 Meter arbeitet Michael jetzt verstärkt an Muskelaufbau und Athletik.

    Dazu hat er Gefallen am Mentaltraining gefunden, das er seit ein paar Wochen betreibt. Michael erklärt die Vorteile, die ihm beim Bundesjugendlager geholfen habe. „Dabei lernt man loszulassen und locker zu bleiben, ohne sich von äußeren Einflüssen ablenken zu lassen. Man wird ruhiger dabei.“

    Nach seiner U16-Nominierung muss der Schüler des St.-Stephan-Gymnasiums nun seine verschiedenen sportlichen Verpflichtungen unter Dach und Fach bekommen. Zum einen die Lehrgänge, Trainingscamps und Spiele der U16-Nationalmannschaft, denn der erweiterte 48er-Kader reduziert sich schlussendlich auf zwölf Mann. Dazu spielt er weiterhin in der U16 des TSV Schwaben und gehört bereits zu den unverzichtbaren Leistungsträgern der Augsburger U16-Mannschaft in der Jugend-Basketball-Bundesliga (JBBL).

    Das Augsburger Nachwuchsteam firmiert seit Saisonbeginn 2017/2018 unter dem Label „baramundi basketball akademie Augsburg“. Federführend für das Projekt verantwortlich sind der TSV Schwaben und die BG Leitershofen/Stadtbergen. Ziel ist es, den Basketball-Nachwuchs in der Region vereinsübergreifend zu fördern.

    „Ich denke, wir können gut abschneiden in dieser Liga“, zeigt sich Michael zuversichtlich, auch wenn die ersten Ergebnisse noch Luft nach oben lassen. Allerdings treffen die Augsburger Jungs in dieser Liga auch auf große Kaliber wie Bayern München oder Team Urspring, die unter Profibedingungen trainieren. Hier wollen die Augsburger baldmöglichst mithalten. Neben Rataj gehören mit Valentin Limmer, Lenan Stamenkovic, Simon Link und Benjamin Kuprat vier Spieler der aktuellen Bayernauswahl zum Augsburger Team.

    Robert Ruisinger ist froh über die Kooperation. „Wir wollen so unsere Jungs in Augsburg halten. Es ist schwer, Nachwuchs zu bekommen. Auch wenn es noch klappt. Denn wer einmal damit angefangen hat, bleibt eigentlich beim Basketball.“

    Michael fühlt sich wohl in Augsburg, kann Schule und Training dank kurzer Wege perfekt kombinieren und schätzt seine guten Trainer bei Schwaben und Leitershofen. Er will sich in seinem gewohnten Umfeld verbessern und weiter an seiner Rolle als Führungsspieler arbeiten. „Ich bin relativ laut auf dem Spielfeld. Aber ich muss noch das Gleichgewicht finden, dass ich meine Mitspieler nicht zu sehr anmotze oder motiviere“, sagt er.

    Als Kapitän müsse er Verantwortung übernehmen. „Vielleicht gehört gerade das zu meinen Stärken“, sagt der 14-Jährige mit jenem Selbstbewusstsein, das ihn auch bei seinen Aktionen unter dem Korb auszeichnet.

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