Die ideale Reihenfolge lautet: Zuerst den Trainer verpflichten, der dann die Mannschaft nach seinen Wünschen zusammenstellt. Wer anders herum verfährt, läuft Gefahr, viel Geld zu verbrennen. Das haben die Panther bekanntlich nicht und gehen deshalb den ersten Weg. Die Gespräche zwischen Larry Mitchell und Hauptgesellschafter Lothar Sigl laufen bereits seit Wochen. Die Vertragsverlängerung mit dem Trainer steht in den kommenden Tagen an. Offenbar sind nur noch Details zu klären, denn Sigl sagt: „Wir nähern uns weiter an. Ob wir jetzt in dieser Woche so weit sind, oder erst in der nächsten Woche ist nicht entscheidend.“
Beide Seiten wollen verlängern
Die grundsätzliche Bereitschaft, die längste Zusammenarbeit zwischen einem Coach und einem Klub in der Deutschen Eishockey-Liga fortzusetzen, ist auf beiden Seiten vorhanden. Seit Dezember 2007, seit gut sechs Jahren, steht der Deutsch-Kanadier in Augsburg an der Bande und ist hat zudem als General Manager weitreichende Kompetenzen bei der Kader-Zusammenstellung.
Allerdings wollten sich auch Konkurrenten die Dienste des in Nordamerika gut vernetzten Trainers sichern. In Düsseldorf war Larry Mitchell als einer der möglichen Nachfolger von Christian Brittig im Gespräch. Die DEG will nach einer verkorksten Saison einen personellen Neuanfang einleiten. Auch in Mannheim, wo Ex-Bundestrainer und Feuerwehrmann Hans Zach nach eigenem Bekunden nur bis zum Ende dieser Saison aushelfen will, fiel bereits der Name Mitchell.
Neuer Mietvertrag im Curt-Frenzel-Stadion?
Doch es spricht alles dafür, dass der 46-Jährige in Augsburg bleibt. Zumal sich bei den zähen Verhandlungen mit der Stadt Augsburg um einen neuen Mietvertrag im Curt-Frenzel-Stadion laut Sigl eine Einigung abzeichnet. Eine drohende Etatkürzung ist kein Thema mehr. Die Panther-GmbH kann ihre Saisonplanung weiter vorantreiben. Das Budget für die kommende Spielzeit wird etwa 4,1 Millionen Euro betragen. „Damit haben wir die Möglichkeit, wieder einen Stamm an Spielern zu halten“, sagt Hauptgesellschafter Sigl und fügt an: „Wir wollen hier in Augsburg etwas aufbauen.“
Das Gerüst der Mannschaft soll erhalten bleiben. In dieser Saison überzeugten bisher die Neuzugänge wie Mike Connolly, Ivan Ciernik, Ryan Bayda, Markus Keller oder Andre Reiss vollauf. Dagegen blieben die Weiterverpflichtungen wie Brian Roloff, Peter MacArthur, Stephen Werner, John Zeiler oder Torwart Patrick Ehelechner hinter den Erwartungen zurück.
Larry Mitchell zeigt sich enttäuscht
Auch Larry Mitchell ist von seinen Schlüsselspielern enttäuscht, wenngleich der AEV-Trainer keine Namen nennt und seine Kritik freundlich verpackt. „Sie treffen im Moment die falschen Entscheidungen“, ärgerte sich der Coach nach dem Match gegen die Adler Mannheim. Seine Mannschaft spielte in Überzahl ideenlos oder versuchte zu zaubern, anstatt den schnellen Abschluss zu suchen.
Das 2:5 war bereits die vierte Niederlage in Folge nach dem 6:7 nach Penaltyschießen in Nürnberg, einem 1:4 gegen Wolfsburg und einem 3:4 nach Verlängerung am vergangenen Freitag in Straubing. Ausgerechnet im Saison-Endspurt um die Play-off-Plätze leisten sich die Panther nach einer starken Phase mit acht Siegen aus elf Partien nun eine Durststrecke. „Eine gewisse Müdigkeit bei den wichtigsten Spielern ist unübersehbar“, meint Lothar Sigl.
Zeit zur Erholung bleibt in der Pause (siehe Infokasten). Die Unterbrechung fällt allerdings nur kurz aus, da sich die deutsche Nationalmannschaft nicht für das olympische Turnier qualifizieren konnte. Während Olympia in Sotschi sind fünf Spieltage angesetzt.