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Augsburger Panther: Stresstest für die Verteidigung

Augsburger Panther

Stresstest für die Verteidigung

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    Ohne Justin Fletcher und Petr Macholda muss Panther-Trainer Larry Mitchell beim Spiel in Hannover in der Abwehr improvisieren.
    Ohne Justin Fletcher und Petr Macholda muss Panther-Trainer Larry Mitchell beim Spiel in Hannover in der Abwehr improvisieren.

    Stresstests sind beliebt in diesen Tagen. Ob für angeschlagene Banken oder in die Jahre gekommene Atomkraftwerke – irgendwie will man wissen, ob unter Druck noch alles funktioniert. Ähnlich angespannt ist die Situation in der Panther-Abwehr. Nach dem Ausfall der Stammkräfte Justin Fletcher (Fingerbruch) und Petr Macholda (Schulter ausgekugelt) stehen Larry Mitchell nur noch die fünf gelernten Verteidiger Christian Chartier, Daryl Boyle, Steffen Tölzer, Tobias Draxinger und Patrick Seifert zur Verfügung. Um zumindest drei Pärchen bilden zu können, funktionierte der Trainer den Stürmer Peter Flache zum Abwehrspieler um.

    Mit dieser Notbesetzung geht der AEV-Coach in das heutige Auswärtsmatch bei den Hannover Scorpions und das Heimspiel am Sonntag (Spielbeginn: 19.05 Uhr/live in Sky) gegen die Nürnberg Ice Tigers. Insbesondere seine ersten vier Verteidiger Chartier, Boyle, Tölzer und Draxinger werden arg strapaziert. „Sie müssen teilweise in Überzahl und auch in Unterzahl ran. Das ist schon an der Grenze“, sagt Mitchell.

    Auf das hohe Arbeitspensum angesprochen, klagen die Profis nicht. „Mir macht es Spaß, viel zu spielen. Ist doch besser als lange draußen zu sitzen“, sagt der 26-jährige Steffen Tölzer. Die „Augsburger Institution“ (Larry Mitchell) steht seit 2003 im Panther-Kader.

    Aber auch Neuzugang Daryl Boyle beschwert sich nicht: „Meine Einsatzzeit dürfte bei 26 Minuten liegen, aber das ist in Ordnung.“ Dass ein Profi fast die Hälfte der 60- minütigen Spielzeit tatsächlich auf dem Eis steht, ist eher ungewöhnlich. „In der Deutschen Eishockey-Liga sind dafür die Pausen zwischen den Spielen länger. In der American Hockey League haben wir viel öfter gespielt“, erzählt der Kanadier Boyle, der einen deutschen Pass besitzt.

    Der Markt wird beobachtet

    Um die Belastung für die Verteidiger nicht zu groß werden zu lassen, stehen jeweils vier Stürmer und nur ein Verteidiger in jeder der beiden Überzahl-Formationen.

    Ansonsten sondieren die Augsburger laut Mitchell den Verteidigermarkt und überlegen, ob sie kurzfristig die elfte und letzte Ausländerlizenz vergeben. Abgesehen von der finanziellen Machbarkeit muss ein Neuzugang nicht die beste Lösung sein. Wenn die verletzten Spieler zurückkehren und der Kanadier Rob Brown vom Zweitligisten ESV Kaufbeuren einen deutschen Pass erhält, um dann wie geplant nach Augsburg zu wechseln, könnte es ein Überangebot in der Defensive geben. „Wir wollen keine Spieler veräppeln und nur als Notnagel holen“, sagt Mitchell.

    Für dieses Wochenende werde sich allerdings definitiv nichts tun. Die Improvisationskünste könnten noch länger gefragt sein. Zwar soll der Amerikaner Fletcher mit einer Spezialschiene in der kommenden Woche wieder ins Eis-Training einsteigen, doch rechnet Mitchell mit einer Rückkehr von Macholda und Fletcher erst nach der Deutschland-Cup-Pause. Bis einschließlich 6. November stehen allerdings noch neun Punktspiele im Spielplan.

    Die beste Antwort auf die Verletzungs-Misere sind immer noch Punkte und oft spielt eine dezimierte Mannschaft besser als eine üppig ausgestattete, weil es auf jeden Einzelnen ankommt. Wie gut es auch mit ausgedünntem Defensiv-Personal geht, haben die Panther zuletzt gegen den EHC München (2:0) gezeigt. „Zwei Drittel lang haben wir fast perfektes Eishockey geboten“, sagt der Panther-Coach und hofft, dass sein Team heute in Hannover an diese Leistung anknüpft.

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