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Augsburger Panther: Duanne Moeser : Ich spüre eine Intensität, wie seit Jahren nicht mehr

Augsburger Panther

Duanne Moeser : Ich spüre eine Intensität, wie seit Jahren nicht mehr

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    Genießt seinen Einsatz an der Spielerbank der Panther: Sport-Manager und Assistenztrainer Duanne Moeser.
    Genießt seinen Einsatz an der Spielerbank der Panther: Sport-Manager und Assistenztrainer Duanne Moeser. Foto: nordphoto

    Neuer Job für den Sportmanager Duanne Moeser: Nach der Entlassung von Cheftrainer Larry Mitchell Anfang Dezember rückte sein Assistent Greg Thomson auf und der ehemalige AEV-Kapitän Moeser, 51, steht jetzt wieder als Co-Trainer bei den Spielen an der Bande.

    Was sind Ihre Aufgaben als Assistenz-Coach?

    Duanne Moeser: Ich trage bei den Spielen die Verantwortung für die Verteidiger. Ich ordne die Wechsel an und muss einschätzen, wer in welcher Situation, ob bei Überzahl oder Unterzahl, aufs Eis gehen soll. Ich entlaste Greg, der sich um die Stürmer kümmert, und auf das gesamte Spiel achten muss. Es macht auch einen Unterschied, ob wir am Ende eines Spieles vorne oder hinten liegen, ob wir das Ergebnis halten oder noch ein Tor schießen müssen. Aber die sieben Jungs die wir haben, machen es mir sehr einfach, weil sie gut im eigenen Drittel spielen und auch nach vorne Akzente setzen können. Ich achte allerdings schon darauf, ob einer der Abwehrspieler vielleicht einen besonders guten oder einen schlechten Tag erwischt hat.

    Ihre Hauptaufgabe bleibt die des Sportmanagers. Wie sieht die tägliche Arbeit aus?

    Duanne Moeser: Wenn wir einen neuen Spieler bekommen, dann landet er erst einmal bei mir. Von den Flügen, über die Ausrüstung und den Team-Anzug bis zum Auto muss ich alles organisieren. Da kommt zu Saisonbeginn einiges zusammen. Während der Saison kümmere ich mich um alles rund um die Mannschaft: Auswärtsfahrten, Hotels, die Mahlzeiten und so weiter. Hauptgesellschafter Lothar Sigl und der Trainer stellen den Kader zusammen, und ansonsten sind sie bei mir.

    Jetzt stehen Sie im Spiel hinter der Auswechselbank. Macht es Spaß, wieder näher am Geschehen zu sein?

    Duanne Moeser: Auf jeden Fall. Es ist das erste Mal seit zehn Jahren, seitdem ich als Profi aufgehört habe, dass ich wieder so viel Adrenalin spüre. Bei Larry Mitchell hatte ich eine etwas andere Rolle, denn Mitchell hat die Stürmer und die Verteidiger selbst gecoacht. Ich war eher der Partner auf der Bank und in der Kabine. In der Arbeit mit Greg Thomson habe ich etwas mehr Verantwortung. Es macht Spaß und ich spüre eine Intensität wie seit vielen Jahren nicht mehr.

    Bisher haben Sie sich bei den Heimspielen um die Werbepartner im VIP-Raum gekümmert. Muss man mit den Profis anders umgehen?

    Duanne Moeser: Ich versuche, meine Art als positiver Mensch rüber zu bringen. Ich versuche, die Spieler zu unterstützen. Natürlich korrigiere ich auch Fehler, die ich sehe. Aber ich sehe mich eher als Partner der Profis. Im Umgang mit den Sponsoren geht es darum, den Panthern ein Gesicht zu geben und es zu zeigen. Und ich schaue, was ich für unsere Werbepartner machen kann.

    Wie haben Sie die Entlassung von Trainer Larry Mitchell erlebt?

    Duanne Moeser: Das war auch für mich nicht leicht, schließlich habe ich sieben Jahre sehr eng mit ihm zusammengearbeitet. Ich fange Sätze immer noch mit „Mitch“ oder „Larry“ an und muss selbst stoppen, um dann „Greg“ zu sagen. Aber wir sind alle irgendwie ersetzbar, egal, ob Trainer, Manager oder Spieler. So ist das Geschäft. Wenn man da ist, muss man sein Bestes geben. Die Trennung von Mitchell war hart, aber wir müssen nach vorne schauen und uns bemühen, dass die Augsburger Panther wieder die Kurve kriegen und auf die Play-off-Plätze klettern.

    Schaffen es die Panther bis zum Ende der Vorrunde mindestens auf Platz zehn, erreicht Augsburg trotz des Durchhängers die Play-offs?

    Duanne Moeser: Ja.

    Und wie?

    Duanne Moeser: Wir müssen auswärts wieder punkten, denn wir werden nicht alle Heimspiele gewinnen. Ich denke wir haben die richtigen Schritte gemacht. Wir sind jetzt in jedem Spiel drin und zwar bis zum Ende. Die Mannschaft steht hinten so gut wie seit September nicht mehr. Das ist wichtig, denn im Angriff erarbeiten wir uns immer noch genügend Chancen.

    Am Sonntag kommen die Eisbären Berlin, wo in dieser Woche Trainer Jeff Tomlinson von Uwe Krupp abgelöst worden ist. Kam der Wechsel auch für Sie überraschend?

    Duanne Moeser: Ja und nein. Seitdem Don Jackson Berlin verlassen hat, weiß man in der Eishockey-Szene, dass der Trainerstuhl in der Hauptstadt sehr wackelig ist. Jeff Tomlinson hat dort gute Arbeit geleistet, aber es ist sehr schwer für ihn, sich im Job zu halten, wenn ein unglaublich angesehner Trainer wie Uwe Krupp auf dem Markt ist. Es wird interessant sein, zu sehen, wie die Berliner mit Uwe Krupp auftreten. Das Spielsystem werden die Berliner Eisbären in so kurzer Zeit wohl nicht ändern. Für uns ist das aber nur ein Randaspekt. Wir schauen in erster Linie auf uns und wollen zu Hause gewinnen.

    Sie haben als Stürmer in der Saison 1992/1993 in 23 Spielen für die Eisbären immerhin zehn Tore geschossen und acht Vorlagen gegeben. Wie haben Sie Berlin in Erinnerung behalten?

    Duanne Moeser: Ich denke gerne daran zurück, auch wenn die Berliner damals meist unten in der Tabelle standen und noch nicht in der O2-World, sondern im alten Stadion gespielt haben. Ich habe in Marzahn gewohnt, was nicht unbedingt schön war. Aber es waren spannende Jahre nach der Wende und ich habe es als wichtige Lebenserfahrung verbucht.

    Wie feiert Familie Moeser das Weihnachtsfest? Kanadisch oder schwäbisch?

    Duanne Moeser: Es gibt ein paar Geschenke, die aus Kanada gekommen sind, aber im Großen und Ganzen feiern wir wie eine deutsche Familie.

    Die Fragen stellte Milan Sako.

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