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Augsburg: Neuer Glanz im alten Rosenaustadion

Augsburg

Neuer Glanz im alten Rosenaustadion

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    Das Augsburger Rosenaustadion ist nach der Sanierung neben dem Nürnberger Grundig-Stadion die einzige Arena in Bayern mit acht Laufbahnen.
    Das Augsburger Rosenaustadion ist nach der Sanierung neben dem Nürnberger Grundig-Stadion die einzige Arena in Bayern mit acht Laufbahnen. Foto: Ulrich Wagner

    Normalerweise lässt die Sommersonne im Rosenaustadion nur die Unkrautbüschel auf den maroden Stehwällen gedeihen. Nun trug das gute Wetter auch entscheidend dazu bei, dass die Sanierungsarbeiten an den Leichtathletikanlagen schneller als geplant durchgeführt werden konnten. Die Arbeiten sind schon fast abgeschlossen, am 19. September soll das Stadion mit einem Sportfest eröffnet werden.

    1,2 Millionen Euro hat die Stadt Augsburg in die Sanierung der maroden Leichtathletikanlage gesteckt. Schon im Sommer 2014 war die alte Bahn abgefräst worden, in diesem Jahr wurde nun der neue Belag aufgetragen. Dabei war der Zeitrahmen für die Arbeiten sehr eng. So erklärt Robert Zenner, der Leiter des städtischen Sport- und Bäderamtes, dass die Arbeiter nur wenige Tage im Sommer für die Sanierung Zeit hatten.

    Der Grund: Nach wie vor spielen Fußballer im Stadion. Die Arbeiten waren also nur in der spielfreien Zeit möglich. Da das Wetter seit Saisonende aber recht trocken war, seien die Arbeiten gut vorangegangen. Laut Zenner ist es nun das Ziel, überregionale Leichtathletikwettkämpfe auszurichten und das Stadion „mit Leben zu füllen“.

    Das Rosenaustadion lockt nur noch wenige Zuschauer an

    Seitdem die FCA-Profis aus dem Rosenaustadion ausgezogen sind, lockt die alte Spielstätte nur noch wenige Zuschauer an. Ein Abriss oder Rückbau ist allerdings nicht möglich. Denn der Gebäudekomplex genießt seit 2014 nach einem Antrag des Architekturforums Augsburg Denkmalschutz und muss deshalb erhalten werden. Das Stadion ist aber weiterhin für den Breitensport geöffnet. Die Frauen des FCA, die zweite Herrenmannschaft und die A-Jugend spielen dort.

    In der Saison 2014/15 trugen diese Mannschaften insgesamt 27 Begegnungen im Stadion aus. Laut Stadt kamen dabei pro Spiel etwa 100 bis 300 Zuschauer. Auch die Profis des FCA trainierten bisher im Winter im Rosenaustadion, weil dort vor Jahren für die Bundesligamannschaft extra eine Rasenheizung eingebaut worden war. Das dürfte sich aber ändern, da der Verein nun unter einem der FCA-Trainingsplätze an der WWK-Arena eine neue Rasenheizung bauen wird.

    Die Sanierung im Rosenaustadion trieb der Vorsitzende der Leichtathletikgemeinschaft (LG) Augsburg, Roland Wegner, voran. Er hat auch bereits die Laufschuhe angezogen und die neue Bahn getestet. Neun Jahre ist es jetzt her, dass er seinen ersten Sanierungsantrag für die Leichtathletikanlagen im Augsburger Stadtrat eingereicht hat. Sein langer Atem hat sich gelohnt.

    Nun entsteht neben der Laufbahn auch eine neue Hindernislaufanlage mit Wassergraben, eine Dreisprunganlage und ein neuer Wurfbereich. Zudem schafft die Stadt neue Laufhürden an. So können die Sportler der LG nun überwiegend im Rosenaustadion trainieren. Dabei werden sie sich allerdings in den alten Umkleiden umziehen müssen, da diese jetzt nicht erneuert werden, weil deren Sanierung derzeit nicht im Budget liegt.

    Ein Ziel: Die deutschen Leichtathletik-Meisterschaften 2018 in Augsburg

    Wegner hofft, dass die Sportanlage in diesem großen Stadion atmosphärisch auch Nachwuchssportler überzeugt und deswegen mehr junge Menschen mit Leichtathletik anfangen. Er möchte mit der neuen Anlage die bayerischen Leichtathletikmeisterschaften 2017 nach Augsburg holen. Wenn das alles gut über die Bühne geht, könnte 2018 sogar die deutsche Meisterschaft folgen.

    Überregionale Wettbewerbe könnten die Augsburger Leichtathleten gut gebrauchen. Wegner bedauert, dass die Firmen ihr Sponsoring-Budget fast nur für den FCA ausgeben. Große Leichtathletikwettbewerbe könnten eine alternative Geldquelle sein. Sie würden mehr Zuschauer anlocken und höhere Teilnehmergebühren bringen, sagt Wegner. So seien bei den deutschen Meisterschaften in Nürnberg vor ein paar Jahren rund 30.000 Zuschauer gekommen.

    Doch es gibt auch Kritiker der Sanierung. Einer davon ist der Augsburger Bauingenieur Rudolf Reisch, der den Bau der neuen Augsburger Fußball-Arena leitete. Reisch sprach sich schon mehrfach dafür aus, das Rosenaustadion abzureißen und mit dem freigewordenen Platz den Wittelsbacher Park zu vergrößern. Er glaubt nicht, dass die Leichtathletik viele Zuschauer anziehe. Und selbst wenn viele kämen, müsste die Stadt erst die Zuschauerränge aufwendig renovieren. Außer der Haupttribüne sind derzeit alle anderen Zuschauerbereiche gesperrt, weil sie zu marode sind und der Beton bröckelt.

    Deshalb werden die Zuschauer, die am 19. September zum Eröffnungsfest kommen werden, auch nur auf den 3000 Plätzen der Haupttribüne unterkommen müssen. Mit einer Stadtmeisterschaft, an der alle Augsburger Schüler teilnehmen können, wird die renovierte Anlage dann eingeweiht. Die Sportler versuchen sich zudem an einem Weltrekord im Rückwärtslaufen – vielleicht eine symbolische Rückkehr zu den Glanzstunden des Rosenaustadions.

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