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FCA gegen 1860: 90.000 Zuschauer im Olympiastadion: Ein Rekord für die Ewigkeit

FCA gegen 1860

90.000 Zuschauer im Olympiastadion: Ein Rekord für die Ewigkeit

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    Vor 40 Jahren stellten der FC Augsburg und 1860 München bei ihrem Aufeinandertreffen in der Regionalliga einen Zuschauerrekord für die Ewigkeit auf. Rund 90000 Zuschauer wollten sich das Lokalderby im Münchner Olympiastadion nicht entgehen lassen.
    Vor 40 Jahren stellten der FC Augsburg und 1860 München bei ihrem Aufeinandertreffen in der Regionalliga einen Zuschauerrekord für die Ewigkeit auf. Rund 90000 Zuschauer wollten sich das Lokalderby im Münchner Olympiastadion nicht entgehen lassen. Foto: imago

    Augsburg 15. August 1973. Ein herrlicher Sommertag, wie geschaffen für ein Fußballspiel am Abend unter Flutlicht. Dies dachten sich am Feiertag Mariä Himmelfahrt vor genau 40 Jahren auch viele Fans des TSV 1860 München und des FC

    Die Partie endete 1:1. Helmut Haller kehrte aus Italien nach Augsburg zurück, der Weltstar feierte mit Juventus Turin davor noch die italienische Meisterschaft. Der FCA war mit einem 6:2-Sieg gegen den VfR Heilbronn ins neue Spieljahr gestartet, nach vielen Jahren der kargen Kickerkost machte sich in Augsburg Euphorie breit.

    136 Verletzte bei Besucherrekord im Olympiastadion

    Eine Begeisterung, die sich an diesem Tag beinahe ins Unvorstellbare steigerte und wie man sie bei den als zurückhaltend geltenden FCA-Fans nie und nimmer vermutet hätte. Rund 35000 von ihnen pilgerten zu diesem Derby nach München, die Augsburger hatten ihre Liebe zum FCA entdeckt. Es war ein Tag, um Fußballgeschichte zu schreiben. Insgesamt wurden 79000 Karten verkauft, nach Spielbeginn brachen alle Dämme.

    Nach Schätzungen von Augenzeugen stürmten zusätzlich rund 10000 Besucher die gerade ein Jahr vorher eingeweihte Sportstätte, sodass mehr als 90000 auf den Rängen gewesen sein dürften. Das war und ist noch immer Besucherrekord im Olympiastadion. Dabei gab es allerdings 136 Verletzte, zum Glück hielten sich die Blessuren in Grenzen. Wir unterhielten uns mit drei Protagonisten dieses historischen Tages: den beiden Spielern Werner Luxi (1860 München) und Hans Jörg (FC Augsburg) sowie dem Sportjournalisten Reinhart Kruse. Er berichtete damals für den Sport-Kurier.

    "Löwen" bereits nach drei Minuten in Führung

    Löwen-Verteidiger Werner Luxi, der heute 61 Jahre alt ist und in Kolbermoor bei Rosenheim wohnt, war vielleicht indirekt dafür verantwortlich, dass viele Tausend, die noch bei Spielbeginn in langen Schlangen an den Kassen standen, ins Stadion stürmten. Er brachte nach drei Minuten die „

    Dass die Partie gegen den kleinen Nachbarn aus Schwaben ein besonderes Spiel würde, das war für Luxi von vornherein klar. „Augsburg hatte einen Weltklassespieler wie Helmut Haller verpflichtet, bei uns gaben Ferdl Keller und Hanjo Weller ihren Einstand“, erzählt Luxi. Trotzdem wunderten sich er und seine Kollegen bei der Fahrt ins Stadion „über die vielen Busse, die zum Spiel fuhren. Normal ist das nicht“, dachte er sich. Er habe mit rund 50000 Besuchern gerechnet.

    Geschäftsführer Amerell wollte nur 50000 Karten mitnehmen

    Mit dieser Zahl hatten beim TSV 1860 die Offiziellen kalkuliert. Der mittlerweile verstorbene damalige Geschäftsführer des Traditionsklubs, Manfred Amerell, wollte ursprünglich nur 50000 Tickets mit ins Stadion nehmen, „Gott sei Dank hatte ich das gesamte Kontingent von 79000 Karten dabei“, erzählte Amerell vor einigen Jahren.

    Unvergesslich bleibt dieses Spiel auch für Hans Jörg (62), „wegen der tollen Kulisse und natürlich auch des Punktgewinns“. Der gebürtige Allgäuer war im Sommer vom FC Bayern zum FCA gewechselt, leistete damals gerade seinen Wehrdienst ab. „Ich habe meine Freunde bei der Bundeswehr mit Karten versorgt“, erinnert sich Jörg. Dass dies in München keine Partie wie jede andere werden würde, das war für den FCA-Tross schon auf der Autobahn klar. Jörg: „Wir waren zwar pünktlich unterwegs, doch zeitweise standen wir schon im Stau.“

    Rechtzeitig im Olympiastadion waren Sportjournalist Reinhart Kruse und sein Kollege Willy Schweinberger. Kruse gerät noch immer ins Schwärmen, wenn man mit ihm über diesen Tag spricht. „So etwas gab es beim FCA vorher und nachher nicht mehr. Trotz des Aufstiegs in die Bundesliga.“

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