Zwei Pärchen haben sich schon gefunden, doch auch rein platonisch funktioniert die Volleyball-Freundschaft zwischen den Frauen der DJK Augsburg-Hochzoll und den Männern des TSV Friedberg blendend. Wo die Gemeinsamkeiten liegen, berichten DJK-Spielerin Sonja Zellner und TSV-Spieler Florian Schweikart.
Wodurch ist diese Freundschaft zwischen den Teams entstanden?
Zellner: Es handelt sich schließlich um den Nachbarverein. Die Friedberger haben lange in der Zweiten Liga gespielt und waren die höchste Mannschaft in der Region, deshalb kennt man als Volleyballbegeisterter schon prinzipiell das Team. Mittlerweile haben wir zwei Paare in unseren Reihen und die bringen die restlichen dann mit. Einige von uns kennen sich auch von der Universität. Florian zum Beispiel, der fällt mit seinen zwei Metern Körpergröße an der Uni schon auf.
Schweikart: Wir kennen uns aber natürlich auch über das Beachvolleyball. Da trainieren Männer und Frauen zusammen. Zudem von gemeinsamen Trainings-Camps und vom gegenseitigen Zuschauen.
Was unterscheidet Männer-Volleyball von Frauen-Volleyball?
Zellner: Das Spiel der Männer ist härter, schneller und körperlicher. Die Ballwechsel sind wesentlich kürzer und die Schnelligkeit faszinierend. Die Männer gehen auch eindeutig das größere Risiko ein.
Schweikart: Die Mädels haben dagegen eine Supertechnik. Da kann man sich als Mann schon etwas abschauen. Es ist sensationell, welch lange Ballwechsel da stattfinden können. Das macht das Spiel spannender und offener.
Werden durch die Freundschaft zu Friedberg eigentlich die Männer im eigenen Verein vernachlässigt?
Zellner: Nein, wir haben ein sehr gutes Verhältnis zu unserem männlichen Landesliga-Team. Wir gehen zusammen feiern und die DJK-Herren machen Hallensprecher.
Und wie ist es mit den Frauen beim TSV Friedberg?
Schweikart: Unsere Landesliga-Damen werden von meinem Mitspieler Christian Hurler trainiert. Zu ihnen haben wir ein Super-Verhältnis.
Wie stellt ihr euch künftig eure Vereins-Kooperation vor?
Schweikart: Wir haben schon Doppel-Spieltage organisiert, die gut angekommen sind. Wir Friedberger waren für zwei unserer Heimspiele in der Hochzoller Halle zu Gast – für ein Pokal- und ein Punktspiel.
Zellner: Wir sind nicht abgeneigt, noch mehr zusammen zu machen, aber das ist noch am Wachsen. Für unser Team war nach dem Aufstieg wichtig, in der Dritten Liga anzukommen. Da waren uns die Friedberger einen Tick voraus. Die hatten schon ein Jahr in dieser Liga gespielt. Wir besuchen uns an den Spieltagen und könnten uns im nächsten Jahr auch ein gemeinsames Vorbereitungsturnier vorstellen.
Auch für das Beachvolleyball habt ihr Pläne...
Schweikart: Ja, es gibt in Augsburg leider kein großes Beachvolleyball-Turnier. Da wäre eine Kooperation möglich, weil in Friedberg die Lokalität fehlt und sich in Augsburg der Rathausplatz anbieten würde.
Zellner: Wir wollten das schon in diesem Jahr machen, aber leider ist uns der Königsplatz-Umbau dazwischen gekommen.
Beide Teams spielen derzeit an der Spitze mit. Wo soll es für euch sportlich hingehen?
Schweikart: Wir wollen schon oben mitspielen. Der Aufstieg ist noch im Bereich des Möglichen, auch wenn wir ein sehr junges Team haben.
Zellner: Als Aufsteiger sind wir schon zufrieden, wenn es Platz fünf werden würde. Wir wollen uns als neues Team in dieser Liga etablieren. Andrea Bogenreuther