Als die Zweitligavolleyball-Partie mit halbstündiger Verspätung losging, ließ das gewohnt druckvolle Spiel der DJK Augsburg-Hochzoll zunächst auf sich warten. Der TV Villingen spielte frei auf und wehrte sich bei seiner 0:3-Niederlage (21:25, 25:27, 13:25) nach Kräften.
Zudem
ießen unnötige Fehler der DJK beim Aufschlag und in der Annahme die knapp 400 Zuschauer phasenweise sogar um einen Satzgewinn bangen. Immer wieder lagen die Augsburgerinnen ein, zwei Punkte zurück, zeigten sich unruhig und nervös. Trainer Edwin Benne gab nach dem Spiel zu: „Die Niederlage am letzten Samstag war ein richtiger Knall. Wir mussten erst wieder ins Spiel zurückfinden. Durch einige Änderungen in der Aufstellung mussten wir erst einmal abwarten, was passiert. Deshalb haben wir den Gegnerinnen zu viele Freiheiten gestattet.“ Der Trainer räumte ein, dass es „eine Umstellung gewesen ist, in der neuen Halle zu spielen.“
Im ersten Satz setzten sich die DJKlerinnen beim 12:12 leicht ab auf 17:14, sie konnten jedoch den Druck nicht beständig halten und ließen Villingen erneut auf 19:19 herankommen, bevor der erste Satz mit 25:21 durch einen hervorragenden Schmetterball von Michaela Henry gewonnen wurde. Gleiches Bild in Satz zwei: Wieder begann er aus DJK-Sicht mit Annahme- und Aufschlagfehlern. Die DJK konnte ihr Spiel mit angezogener Handbremse einfach nicht lösen. Vor allem Außenangreiferin Veronika Vlaskova und Judit Berczes produzierten so ungewohnt viele Fehler, dass Trainer Benne beim Stand von 11:8 für Villingen beide zu einem kleinen „Privatgespräch“ an die Außenlinie beorderte. „Ich war zu Beginn nicht zufrieden mit dem Spiel der beiden. Sie haben deutlich mehr drauf, enorm viel Power und Potenzial. Ich habe Vertrauen in die beiden, aber sie mussten zeigen, dass sie es besser können. Das ist Coaching. Am Ende hat vor allem Vlaskova ja gezeigt, was sie drauf hat“, kommentierte Benne die Situation. Trotzdem wurde es im zweiten Satz brenzlig, als erst ein Satzball für Villingen abgewehrt werden musste, ehe er von den Augsburgerinnen durch einen unerreichbaren Schmetterschlag von jener Vlaskova, die jetzt einiges wieder gut machte, mit 27:25 äußerst knapp gewonnen wurde.
Im dritten Satz schließlich präsentierten sich die DJK-Spielerinnen in gewohnter Form. Der Knoten war geplatzt. Souverän, mit viel Spielwitz und druckvollen Angriffen wurde nun die deutlich spielerische Überlegenheit sichtbar. Das vollkommen neue, wie ausgewechselte Auftreten der Augsburgerinnen, die zeitweise mit elf Punkten Vorsprung (18:7) führten, riss die Zuschauer in ihren Bann.
Unter dem Druck der bei den letzten Punkten stehenden Zuschauern schlug die Villingerin ihren letzten Aufschlag ins Aus. Die DJK gewann den Satz mit 25:13, das Match mit 3:0 und fand letztendlich doch noch zurück in die Erfolgsspur.