Das Festival Sommer am Kiez findet in diesem Jahr zum fünften Mal statt. Nachdem es aufgrund von coronabedingten Hygienevorschriften im vergangenen Jahr auf das Gaswerkareal ausweichen musste, zieht es in diesem Jahr an seinen angestammten Ort zurück: den Helmut-Haller-Platz. Für zwei Konzerte geht es aber zurück auf die große Veranstaltungsfläche auf dem Oberhauser Gaswerkgelände.
Sommer am Kiez in Augsburg: Welche Rolle Corona spielt
Bierbänke vor der Bühne werde es in diesem Jahr nicht mehr geben, betont Chris Ress von Bob´s. Er hofft, dass die Konzerte, die vom 1. Juli bis zum 6. August über die Bühne gehen, ohne große Corona-Auflagen stattfinden können. "Stand heute wird es keine Hygienemaßnahmen im Eingangsbereich und keine Kontrolle von Impfnachweisen geben." Im vergangenen Jahr wirbelten die Auswirkungen der Corona-Pandemie die Pläne durcheinander: Aufgrund der vergleichsweise kleinen Fläche konnten die Konzerte am Oberhauser Bahnhof nicht stattfinden.
Veranstalter Stefan "Bob" Meitinger und sein Team entschlossen sich dazu, das Festival durchzuziehen, allerdings auf dem Gaswerkgelände. Chris Ress: "Wir haben dafür viel positives Feedback von Fans bekommen, die aus dem In- und Ausland anreisten und von den Bands, die froh waren spielen zu können und die die Industriebrache toll fanden." Damit hätten sie auch bei vielen Agenturen einen Fuß in die Tür bekommen, so Booker Thomas "Flonny" Kluge.
Diese Bands treten bei Sommer am Kiez am Helmut-Haller-Platz auf
Er ist stolz auf Zusagen von etwa Sepultura am 15. Juli am Helmut-Haller-Platz oder SKA-P am 5. August auf dem Gaswerkgelände. Die spanische Band fülle in Mexiko oder Kolumbien Stadien mit 40.000 bis 50.000 Zuschauern. "Bei uns geben sie ihr einziges Konzert in Deutschland. Mit der Band gehen wir einen Schritt weiter nach vorne. Wir wollen auch in der Zukunft Konzerte in der Größenordnung geben", sagt der Booker. 8200 Menschen dürfen auf das Gaswerkgelände, maximal 1200 auf den Helmut-Haller-Platz. Daneben treten unter anderem Bands wie Kärbholz, Dritte Wahl, Rantanplan, Revelling Crooks und Fiddlers Green, Russkaja, Letzte Instanz und Saltatio Mortis auf.
Nach den Querelen des vergangenen Jahrs mit Manfred Hertlein, dem Macher des Strandkorb-Festivals, der zeitgleich Konzerte in Augsburg veranstaltete, hat sich eine Freundschaft mit dem Augsburger Team von Bob´s entwickelt. "Wir telefonieren oft und ich hole mir einen Tipp oder bekomme eine Insiderinfo. Das ist schon eine große Hilfestellung", so Thomas Kluge. Eigentlich habe man gemeinsam Konzerte veranstalten wollen, aber das konnte in diesem Jahr noch nicht realisiert werden. "Viele Bands waren in diesem Jahr bereits ausgebucht, weil Konzerte vom vergangenen Jahr auf dieses Jahr geschoben wurden. Für kommendes Jahr sieht das anders aus." Angefragt waren etwa Bands wie Feine Sahne Fischfilet oder Broilers, doch das habe aus verschiedenen Gründen nicht geklappt.
Feine Sahne Fischfilet und Broilers waren für Sommer am Kiez angefragt
Wie in den vergangenen Jahren werden die Konzerte stets am Freitag- und Samstagabend stattfinden. Das Ziel sei es stets der schwarzen Null näherzukommen, was bisher nicht gelang. Das Festival erhalte finanzielle Unterstützung durch das Kulturförderprogramm der Stadt, so Chris Ress. Trotz Krieg in der Ukraine halte das Team an den Plänen, das Festival zu veranstalten fest. "Wir haben uns dazu entschieden, weil es ja weitergehen muss", sagt Ress.