Den Supermarkt vor der Haustür, die Drogerie um die Ecke. Für viele Verbraucher ist ein umfassendes Nahversorgungsnetz ein zentrales Anliegen. In Augsburg sei dieses insgesamt vorhanden, betont Wirtschaftsreferent Wolfgang Hübschle (CSU) auf Anfrage unserer Redaktion. „Die zumutbare fußläufige Entfernung für Nahversorgungsangebote von rund 800 Metern ist in Augsburg nahezu flächendeckend gegeben.“ Einige Stadtteile in Augsburg sind sehr gut aufgestellt, bei anderen hapert es. Eine Karte zeigt, wie viele Lebensmittel- und Drogeriemärkte es pro Stadtteil gibt.
Insgesamt gibt es laut einer Übersicht der Wirtschaftsförderung 115 Lebensmittel- und Drogeriemärkte in Augsburg. In der Übersicht nicht enthalten sind kleinere Betriebe wie etwa Metzgereien und Bäckereien. Die Daten würden regelmäßig aktualisiert, dennoch könne es einen gewissen zeitlichen Verzug geben, heißt es aus dem Wirtschaftsreferat. Ganz vorne liegt die Innenstadt mit 30 Lebensmittel- und Drogeriemärkten. In der Innenstadt habe es in den letzten Jahren zahlreiche Neuansiedlungen im Lebensmittelbereich gegeben, sagt Hübschle und nennt den Rewe am Königsplatz und im Helio, Aldi in der Bürgermeister-Fischer-Straße sowie den derzeitigen Edeka-Neubau in der Karolinenstraße.
Lebensmittel- und Drogeriemärkte in Augsburg: Göggingen und Lechhausen auf Platz zwei
Auf dem zweiten Platz mit jeweils 14 Märkten folgen Göggingen und Lechhausen, auf Platz drei Haunstetten-Siebenbrunn mit 13 Lebensmittel- und Drogeriemärkten. Haunstetten sei neben Anbietern im Stadtteilzentrum auch aufgrund des Gewerbegebiets im Unteren Talweg mit einem Großteil der am Markt vertretenen Anbieter im Lebensmittel- und Drogeriebereich ausgestattet, erklärt Hübschle. Auf Platz vier folgt Oberhausen mit zwölf Märkten sowie einer Vielzahl kleinerer Betriebe. Am unteren Ende liegen die kleinen bzw. zentrumsfernen Stadtteile wie Inningen, Bärenkeller und Bergheim. „Stadtteile wie z. B. Bergheim verfügen aufgrund der Größe und Lage über keine größeren Anbieter oder keinen eigenen Drogerieanbieter. Eine standortgerechte und fußläufig erreichbare Grundnahversorgung ist allerdings über einen Betrieb von ‚nahkauf‘ auch sichergestellt“, so Hübschle. Die Firnhaberau und das Antonsviertel tauchen in der Übersicht nicht auf. Anwohner des Antonsviertels beklagen seit Jahren die im Stadtteil nicht vorhandene Nahversorgung.
Durch das städtische Einzelhandelsentwicklungskonzept aus dem Jahr 2016 sei ein durchgehend gutes und aufeinander abgestimmtes Nahversorgungsnetz für das Augsburger Stadtgebiet entstanden, sagt Hübschle. Durch die Steuerung entstünden an dafür vorgesehenen Versorgungsstandorten wie Stadtteilzentren oder Nahversorgungszentren tragfähige Marktsituationen im Zusammenspiel mit den Wettbewerbern, während neue Betriebe oder größere Erweiterungen an dezentralen Standorten im Rahmen der Möglichkeiten abgelehnt würden, so Hübschle. „So wurde bei neuen Wohnbauprojekten wie zum Beispiel dem Reese-Areal oder im Textilviertel das Thema Nahversorgung bereits in den Grundlagenplanungen mitberücksichtigt und erfolgreich umgesetzt.“
Darüber hinaus stehe die Wirtschaftsförderung im regelmäßigen Austausch mit Vertretern der Nahversorgungsunternehmen, um mögliche Defizite, Entwicklungen und Potenziale frühzeitig zu beleuchten und abzustimmen. So hätten viele Anbieter in den letzten Jahren immer wieder auf Entwicklungen und Trends reagiert und vermehrt angepasste Konzepte auf kleineren Flächen mit anspruchsvolleren Rahmenbedingungen umgesetzt. Hübschle nennt hier den Edeka xpress in Göggingen sowie Rewe-City im Domviertel.
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