Die Temperaturen klettern zum Sommerabschluss noch einmal auf die 30 Grad, pünktlich für die letzte Ferienwoche. Umso nötiger wird da der Sprung ins kühle Nass in einem von Augsburgs Freibädern. Neben Eis, Pommes und Rutsche bedeutet das aber auch eine Menge Arbeit für die Rettungsschwimmerinnen und Rettungsschwimmer der Bäder. Alexander Tonch, Betriebsleiter des Familienbads am Plärrer, erklärt worauf es beim Freibadbesuch zu achten gilt.
Mit der Familie ins Freibad, zu lange auf das Handy geschaut und schon ist das Kind weg. Ein Albtraum für alle Eltern, doch nach Medienberichten ist das die Realität in vielen deutschen Bädern. Dabei kann das unbeaufsichtigte Herumplanschen zur echten Gefahr werden. Auch weil in 2022 laut DLRG 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen konnten. Vor Corona waren es noch zehn Prozent. Grund hierfür sei unter anderem der fehlende Schwimmunterricht während der Coronapandemie und der Mangel an Schwimmkursen.
In Augsburg ist die Lage in den Freibädern wenig dramatisch, berichtet Alexander Tonch. Zwar gäbe es immer wieder Fälle, bei denen Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzten würden, doch das sei eher selten. Auch die Rettung von Menschen aus dem Schwimmbecken sei laut Tonch sehr selten nötig. In der bisherigen Saison mussten die Rettungsschwimmer im Familienbad nur ein einziges Mal eingreifen. Viel häufiger seien Missachtungen der Baderegeln, wie das Springen vom Beckenrand oder Stau in der Rutsche, berichtet der Betriebsleiter. Doch die meisten Verletzungen passieren fern vom Schwimmbecken. Bienen- und Wespenstiche seien Verletzungsursache Nummer eins, so Tonch. Seit 21 Jahren arbeite er schon als Fachangestellter für Bäderbetriebe. „Mittlerweile könnte ich Bücher füllen.“
Selten werden Gäste aus dem Freibad geworfen
Kommt es doch zu Regelverstößen oder einer Verletzung der Aufsichtspflicht, werden die Besucher mit ihrem Fehlverhalten konfrontiert. Diese würden in der Regel verständnisvoll reagieren und ihr Verhalten anpassen. Zu Konflikten komme es selten, so Tonch. So sei der Rauswurf aus dem Freibad zwar eine Option, die sich der Betriebsleiter vorbehalte, diese komme aber nur sehr selten zum Einsatz. Wichtig sei vor allem, dass die Eltern darauf achten, dass Nichtschwimmer immer Schwimmflügel oder andere Schwimmhilfen tragen. Auch der Einsatz von Badewindeln bei den Kleinen sei wichtig, der Hygiene im Becken wegen. Sobald die Kinder ihr Seepferdchen abgeschlossen und die nötige Praxis gesammelt haben, dürften sie alleine das Freibad besuchen. Davor sei immer die Anwesenheit eines Erwachsenen notwendig.
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