Gleich zu Beginn des zweiten Prozesstags um den Schuss, den ein 28-jähriger Polizeibeamter vergangenen August am Rande eines FCA-Spiels abgab, wird Richter Christoph Kern sehr deutlich. Denn nach einem Prozessauftakt, bei dem der Angeklagte den Schuss zwar einräumte, für die wenigen Sekunden rund um die Schussabgabe aber einen Blackout angab, sei die Zeit für eine vorläufige erste Bewertung gekommen. Und für eine letzte Chance, doch noch geradezurücken, was an diesem 19. August auf dem Gelände der Augsburger WWK-Arena geschah. „Wir haben gesehen, dass Sie schon ordentlich zusammenhalten“, sagt der Richter deutlich, während Maximilian K. regungslos und angespannt auf der Anklagebank sitzt. Auch deshalb sei draußen vor dem Saal ein Zeugenbewacher im Einsatz, der mögliche Gespräche unter den Beamten, die nachher noch ihre Aussage machen werden, unterbinden soll.
Augsburg
Ich verstehe nicht, warum sich der Richter so über die Zeugenaussagen der Polizisten aufregt. Das Problem ist doch seit Jahren bekannt: wenn Polizisten gegen Polizisten ermitteln, kann dabei nichts heraus kommen. Das war schon immer so und wird auch immer so bleiben. Warum auch nicht, warum sollen sie sich gegenseitig in die Pfanne hauen? Was es braucht: eine unabhängige Instanz die genau in solchen Fällen ermittelt. Andere Länder, auch in Europa sind uns da ein gutes Stück weit voraus.
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