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Augsburg: Neue Realschule im Augsburger Osten geplant: Druck auf die Stadt nimmt zu

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Neue Realschule im Augsburger Osten geplant: Druck auf die Stadt nimmt zu

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    Die Stadt Augsburg fasst ins Auge, auf diesem Grundstücksareal an der Hans-Böckler-Straße eine neue Realschule zu bauen.
    Die Stadt Augsburg fasst ins Auge, auf diesem Grundstücksareal an der Hans-Böckler-Straße eine neue Realschule zu bauen. Foto: Silvio Wyszengrad

    In Geschäften, Betrieben und Kultureinrichtungen im Augsburger Osten und darüber hinaus liegen derzeit Unterschriftenlisten aus. Wer dort unterzeichnet, unterstützt eine Petition, die sich für einen beschleunigten Bau der geplanten Realschule in Lechhausen einsetzt. Hinter der Forderung "Realschule jetzt!" steht eine überparteiliche Bürgerinitiative: die Aktion Lechhausen. Bis zu neun Jahre könne es laut Stadt dauern, bis das Bauprojekt realisiert werde. Für das breite Bündnis an Akteuren ist das ein zu langer Zeitraum. Sie stellen zwei Forderungen an die Stadt. Die prüft eine Zwischenlösung. 

    Roman Mönig und seine Mitstreiter geben Gas. Sie informieren an Infoständen über ihr Vorhaben. Der Vorsitzende der SPD-Lechhausen arbeitet dafür Hand in Hand mit Vertretern anderer Ortsvereine, anderer Parteien und Jugendorganisationen und sie werden unterstützt von Gewerkschaften, Vereinen und Einzelpersonen. Die Bürgerinitiative fordert in ihrer Petition dazu auf, die Realschule Lechhausen an der Hans-Böckler-Straße in einem beschleunigten Verfahren zum nächstmöglichen Zeitpunkt, spätestens aber in den nächsten fünf Jahren, zu errichten. Die dazugehörige Turnhalle soll in drei Jahren eröffnet werden. Mönig: "Als Jugendtrainer bekomme ich es jeden Winter mit, wie schlecht die Hallensituation im Augsburger Osten ist. Wir brauchen dringend mehr Turnhallenkapazitäten", betont er und erklärt, dass die Halle bereits bei den Planungen der Schule ausgekoppelt werden sollte, damit eine schnellere Umsetzung möglich wird. 

    Im Jahr 2035 wird mit einem Zuwachs an Realschülern von sieben Prozent gerechnet

    Jahr für Jahr müssen Augsburger Schülerinnen und Schüler den Schulen im Umland zugewiesen werden – vor allem nach Königsbrunn, Neusäß und Affing weichen Mädchen und Jungen aus, die in der Stadt keinen Platz mehr bekommen haben. Es pendeln zwar auch viele Realschüler in die Stadt hinein, doch die Anzahl derer, die außerhalb Augsburgs zur Schule gehen, ist höher. Das Schulgutachten, das vom Bildungsreferat in Auftrag gegeben wurde, geht bis zum Jahr 2035 in Augsburg von einem Zuwachs an Realschülerinnen und Realschülern von sieben Prozent aus. Über 600 Jugendliche müssten dann von der Stadt Augsburg in eine Realschule in den Umlandgemeinden pendeln. Dort wäre aber womöglich gar kein Platz für die Augsburger Schüler, weil etwa der Kreis Aichach-Friedberg den Großteil seiner Kapazitäten, die er heute noch den Augsburger Schülern bieten kann, in ein paar Jahren selber benötigen wird.

    Ein breites Bündnis setzt sich für eine schnellere Realisierung der Realschule in Lechhausen ein. Am Infostand in der Annastraße waren (von links) mit von der Partie: Verena Büchler (Junge Liberale), Yannick Helfer (Junge Liberale), Felix Köhler (FDP), Ralf Neugschwender (FDP), Jessica Schreyer (FDP), Christopher Carstensen (SPD), Roman Mönig (SPD) und Matteo Rück (Volt).
    Ein breites Bündnis setzt sich für eine schnellere Realisierung der Realschule in Lechhausen ein. Am Infostand in der Annastraße waren (von links) mit von der Partie: Verena Büchler (Junge Liberale), Yannick Helfer (Junge Liberale), Felix Köhler (FDP), Ralf Neugschwender (FDP), Jessica Schreyer (FDP), Christopher Carstensen (SPD), Roman Mönig (SPD) und Matteo Rück (Volt). Foto: Silvio Wyszengrad

    Unterstützung für die Aktion Lechhausen kommt von allen Seiten. So fordert die ÖDP, ganz im Sinne der aktuellen Petition, die Stadtregierung auf, "dieses dringende Projekt unverzüglich in Angriff zu nehmen, damit die für diese wichtige Schulart qualifizierten und auf sie angewiesenen Schüler tatsächlich in der Stadt Augsburg beschult werden können", so bildungspolitischer Sprecher Peter Biet. Angelika Lippert, Vorsitzende der Freien Wähler in Augsburg, kritisiert, dass die Stadt "die Planung nicht priorisiert in Angriff nimmt". Sie unterstützten die Petition, weil das Vorgehen der Stadt "der aktuellen Schülersituation in keiner Weise gerecht" werde. 

    In einem offenen Brief teilen unter anderem SPD-Bundestagsabgeordnete Ulrike Bahr und FDP-Bundestagsabgeordneter Maximilian Funke-Kaiser mit, dass sie es in Anbetracht der "aktuellen Situation im Augsburger Osten, wo der Mangel an weiterführenden Schulen und adäquaten Sporteinrichtungen eine klaffende Lücke in unserer Bildungs- und Sportlandschaft darstellt", als ihre Pflicht ansehen, sich für die Beschleunigung dieses Vorhabens einzusetzen. 

    Bildungsbürgermeisterin Martina Wild (Grüne) betont, dass die Stadt die "Realschule so zeitnah wie möglich" benötige. Seit der Genehmigung des Antrags für eine neue Realschule durch den Freistaat Bayern im Juli 2023 liefen viele Planungen parallel, um keine Zeit zu verlieren. So habe sie etwa gemeinsam mit dem zuständigen Ministerialbeauftragten für Realschulen und weiteren Fachleuten Gespräche zur konzeptionellen Ausrichtung der Schule und somit zur detaillierten Ausgestaltung der Förderbandbreiten aufgenommen. 

    Stadt Augsburg rechnet mit einer Zeitspanne von sieben bis neun Jahren

    Baureferent Steffen Kercher rechnet damit, dass es vom Erstantrag bis zur Eröffnung sieben bis neun Jahre dauern könne. Planung und Baurecht würden drei bis vier Jahre benötigen. Parallel dazu würde ein schulaufsichtliches und förderrechtliches Verfahren bei der Regierung von Schwaben laufen, das etwa zwei bis drei Jahre dauern würde. Für die Baufeldfreimachung und Bauphase werden vier bis fünf Jahre eingeplant. Wild betont, dass aufgrund der hohen Kosten des Neubaus der Stadtrat darüber entscheiden müsse, wie viele Gelder für dieses Projekt bereitgestellt werden können. Eine Zwischenlösung werde geprüft. "Da die Realschule notwendig ist, prüfen wir, die Realschule zeitnah im kleineren Umfang zu starten", sagt Wild auf Anfrage unserer Redaktion. Es werde eruiert, ob es leer stehende Gebäude gibt, die dazu infrage kommen könnten. 

    In den kommenden Wochen will die Aktion Lechhausen weiterhin Unterschriften sammeln und Unterstützer mit ins Boot holen. Für den 18. Januar ist ein Bürgerforum in der Projektschmiede in Lechhausen geplant, wo sie von 18.30 bis 20 Uhr über die Ergebnisse und weitere Schritte sprechen wollen.

    Info Online kann die Petition unter www.aktion-lechhausen.de unterschrieben werden. 

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